„Pyrotechnik ist kein Verbrechen!“, rief der harte Kern der Anhängerschaft des 1. FC Union Berlin beim Einlaufen der beiden Mannschaften. Zwischen den rot-weißen wehenden Fahnen brannte es lichterloh. Wohl eine Antwort der Ultras auf die bisher gescheiterten Gespräche mit dem DFB in Bezug auf eine mögliche Legalisierung von Rauch und Bengalos. Das Zeichen war deutlich, denn gewöhnlich unterlassen es die Ultras der Eisernen (Wuhlesyndikat und Hammerhearts), daheim im Stadion An der Alten Försterei etwas abzubrennen.
Union Berlin – Ingolstadt: Pyrotechnik, Tor des Monats, klarer Heimsieg
„Pyrotechnik ist kein Verbrechen!“, rief der harte Kern der Anhängerschaft des 1. FC Union Berlin beim Einlaufen der beiden Mannschaften. Zwischen den rot-weißen wehenden Fahnen brannte es lichterloh. Wohl eine Antwort der Ultras auf die bisher gescheiterten Gespräche mit dem DFB in Bezug auf eine mögliche Legalisierung von Rauch und Bengalos. Das Zeichen war deutlich, denn gewöhnlich unterlassen es die Ultras der Eisernen (Wuhlesyndikat und Hammerhearts), daheim im Stadion An der Alten Försterei etwas abzubrennen.
Bei sommerlichen Temperaturen und strahlender Sonne stand für den 1. FC Union Berlin das Heimspiel gegen den FC Ingolstadt 04 auf dem Programm. 15.204 Zuschauer hatten sich eingefunden, unter ihnen ein wackeres Häufchen von rund 50 Gästefans aus der bayerischen Audi-Metropole.
Beide Mannschaften gingen mit Schwung in die Partie. Von Beginn an einer der auffälligsten Spieler auf dem Platz: Unions Christopher Quiring, der mächtig Dampf machte und auch selbst den Abschluss suchte. Nach acht Minuten versuchte er von schräg sein Glück, doch der Winkel war zu spitz und der Ball zog deutlich am Lattenkreuz vorbei.
Der von Verletzungssorgen geplagte Ingolstadt-Trainer Benno Möhlmann ließ bereits nach zehn Minuten Fabian Gerber warmmachen, da Edson Buddle nicht weiter spielen konnte. Während Gerber vom Co-Trainer noch taktische Anweisungen erhielt, erzielten die Ingolstädter den Führungstreffer. Von rechts rein den Ball auf Moritz Hartmann, der völlig allein vor dem Gehäuse stand und locker einlochen konnte. Frühe Gegentore scheinen so langsam Tradition zu werden in der Alten Försterei.
Da man aus Erfahrung weiß, dass Union so eine Partie locker drehen kann, behielten die Anhänger gute Laune. „Wie einst Real Madrid. Und so zogen wir in die Bundesliga ein...“ Ein Klassiker wurde angestimmt.
Union drückte. In der 20. Minute trat Patrick Kohlmann einen Freistoß, doch blieb der Ball in den Ingolstädter Abwehrreihen hängen. Nur wenig später ein Freistoß von der anderen Seite. Dieses Mal brachte Kapitän Torsten Mattuschka den Ball rein. Christian Stuff war zur Stelle und köpfte die Kirsche ins Netz. Ausgleich zum 1:1. „Das war doch glatt einstudiert“, murmelte ein Zuschauer auf der Sitzplatztribüne.
Union blieb am Drücker. Mattuschka ging kraftvoll in die Zweikämpfe, versuchte überall auszuhelfen. In der 27. Minute arbeitete sich Quiring nach vorne durch, blieb hängen und kam in Strafraum zu Fall. Auch Mosquera lag eine Minute im Sechzehner auf dem Boden, doch auch dieses Mal pfiff Schiedsrichter Robert Kampka zurecht keinen Elfer.
In der 30. Spielminute dann das Tor des Jahres! Kohlmann von ganz weit hinten auf Mattuschka, der direkt den Ball in Richtung Sechzehner reinbrachte. Akrobatisch nahm Silvio-De Oliveira wiederum den Ball direkt an und haute ihn in die Maschen. 2:1 für die Köpenicker. Das Stadion stand Kopf.
„So nen Spiel musste einfach jewinnen!“, waren sich die Fans einig. In der 34. Minute wurde es jedoch fast noch einmal eng. Die Union-Abwehr schlief, aber Andreas Buchner kam nicht an den Ball. In der 39. Minute dann noch ein Freistoß der Ingolstädter, doch der Ball segelte an allen vorbei ins Aus. Es blieb beim 2:1 zur Pause.
Wie Union-Trainer Uwe Neuhaus später berichtete, wollte man in der zweiten Halbzeit den Spielstand nicht nur verwalten. Die Unioner wollten das dritte Tor. Und sie schossen es. Bereits in der 49. Minute haute Torsten Mattuschka im zweiten Anlauf den Ball in den Ingolstädter Kasten und wurde somit zum Held des Tages. Zwei Vorlagen, ein Tor – das kann sich sehen lassen!
Zeit, um die Oberkörper frei zu machen und Pogo zu tanzen. Zumindest hinter dem Tor taten dies zahlreiche junge Union-Fans. Das Ding war gelaufen. Ingolstadt merkte, dass heute nicht mehr viel gehen würde. Das Spiel plätscherte eine Zeitlang vor sich hin. Immerhin ergaben sich noch ein paar Konterchancen für Union. Szenenapplaus gab es in der 83. Minute bei der Auswechslung von Quiring, für ihn kam Patrick Zoundi auf den Platz. Dieser hatte sogleich eine gute Aktion über rechts, brachte den Ball gut rein, doch Michael Parensen kam nicht ran. Drei Minuten später war es Silvio-De Oliveira, der noch ein Törchen zum 4:1-Endstand nachlegte. Kurz vor Abpfiff hätte es gar fast 5:1 geheißen, doch Parensen vergab die gute Möglichkeit und zeigte sich sichtlich enttäuscht. Was folgte war der Abpfiff. Mit dem deutlichen Heimsieg kletterte Union nun auf den achten Platz. Ingolstadt rutschte dagegen auf Rang 15 ab.
Benno Möhlmann zeigte sich ein wenig enttäuscht. Nach dem druckvollen Beginn und dem Führungstreffer hatte er gedacht, dies könnte die Basis für einen Punktgewinn sein. Letztendlich konnte der Qualitätsverlust auf Grund der fünf, sechs verletzten Spieler nicht ausgeglichen werden. Das Ergebnis sei an diesem Tage standardgemäß gewesen, da es durchaus noch zwei Kontertore mehr hätte geben können.
Zufrieden war natürlich Unions Trainer Neuhaus. Allein das 2:1 sei das Eintrittsgeld gewesen. Sicherlich hätte es noch mehr Tore geben können, doch auch ein 4:1-Sieg sei genug.
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