RWO gegen RWE: Packendes Revierderby mit Seltenheitswert

Das erste Ligenübergreifende Revierderby der Saison: Rot Weiß Oberhausen gegen Rot Weiss Essen als Auftakt der Regionalliga war gespickt mit reichlich Emotionen und viel Leidenschaft. Erst zum 26. Mal trafen sich die beiden Teams in einem Pflichtspiel: Das erste Mal in der ersten Bundesliga am 29. November 1969 und das letzte Mal in der Regionalliga Nord am 2. Dezember 2007 und immer waren es packende Duelle so auch am 3. August 2012.

Aufgrund des großen Andrangs - 13.145 Zuschauer kamen ins Niederrheinstadion - wurde die Partie rund zehn Minuten später angepfiffen, aber auch die später eintreffenden Besucher - gut die Hälfte sympathisierte mit den Essenern verpassten am Anfang nicht viel. Vorsichtig tasteten sich beide Mannschaften ab, während auf den Rängen die Fans von Beginn an Vollgas gaben - dabei aber vor allem die in der Kanalkurve stehenden RWE-Unterstützer. Auf dem Rasen machte es das Team von Mario Basler besser. Sie versuchten mit Druck eine Lücke in die Essener Viererkette mit Max Dombrowka, Michael Laletin, Maik Rodenberg und Roberto Guirino zu reißen - mit mässigen Erfolg. Zu Beginn optisch überlegen, schaffte es RWO nicht etwas zählbares herauszuschlagen. Anders Rot Weiss Essen.

Das 0:1 von Kevin Grund in der 34. Spielminute viel wie aus dem spielerischen Nichts und war die bis dahin einzige nenneswerte Aktion der Essener - dem mitgereisten Anhängern war dies sichtlich und hörbar egal. Mit dem 1:0 ging es in die Pause und nach dem Wiederanpfiff begann ein Derby, dass diese Namen verdiente. Sowohl Oberhausen, als auch Essen spielten auf und die Fans dankten es Ihren Teams lautstark. In der 55. Spielminute traf Ralf Schneider zum 1:1 und nur elf Minuten später Jörn Nowak per Kopf zum 2:1: Das Niederrheinstadion stand Kopf - RWO hatte das Spiel gedreht. Ein Spiel das aber noch lange nicht zu Ende war.

Nur ein Minute nach der Oberhausener Führung nickte Benedikt Koep vorbei an RWO-Torwart Niklas Hartmann ins Netz. Nun begann ein offener spielerischer Schlagabtausch, bei dem RWO zu einigen großen Chancen kam. Unter anderem hielt RWE-Torwart Dennis Lamczyk einen Schuss von Karoj Sindi, der alleine vor ihm auftauchte. Auch ein Blick auf die Ränge bot einiges. So präsentierten die RWO-Anhänger in der 87. Spielminute einen Schriftzug mit dem Wortlaut "Wat gibt´s schlimmeres als die Ratten vom RWE - Nur die Heuchler vom DFB", den die RWE Fans kaum wahrnahmen, denn kurz nach der Präsentation der Banner schoss Benedikt Koep die Essener Führung, die ekstatisch gefeiert wurde.

Die Krönung: in der 89. Spielminute traf der ehemalige und kurz vorher eingewechselte Oberhausener Spieler Marvin Ellmann in einem Konter zum 4:2 für Essen. Nur sein provozierender Torjubel unter anderem vor der Oberhausener Trainerbank misfiel nicht nur Trainer Mario Basler und Betreuer, sondern auch einige Zuschauer. Die Gemüter beruhigten sich aber schnell. Am Ende stand Rot Weiss Essen in einem Spiel von zwei gleichstarken Mannschaften als Sieger fest. Das Rückspiel findet voraussichtlich am 8. Dezember im neuen Essener Stadion statt.

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