Na, geht doch! Nach langem Hickhack, zahlreichen Protesten von Seiten der Fans und einem intensiven Gespräch zu Beginn dieses Jahres steht nun fest: Die Hintertortribüne der DKB-Arena – bei den Anhängern einfach nur „Süd“ genannt – wird wieder geöffnet. Bereits beim kommenden Heimspiel gegen den SC Preußen Münster am 26. Januar um 14 Uhr werden wieder Fans in den Blöcken 23, 24 und 25 zugelassen sein. Auch der Online-Ticketverkauf des FC Hansa wurde bereits umgestellt. Klickt man die einzelnen Blöcke an, so ist zu sehen, dass bereits etliche Tickets weggingen. Besonders im Block 24 sind schon zahlreiche Plätze verkauft worden.
Ahu! Freude bei den Fans: Südtribüne bei Hansa Rostock wieder geöffnet!
HotNa, geht doch! Nach langem Hickhack, zahlreichen Protesten von Seiten der Fans und einem intensiven Gespräch zu Beginn dieses Jahres steht nun fest: Die Hintertortribüne der DKB-Arena – bei den Anhängern einfach nur „Süd“ genannt – wird wieder geöffnet. Bereits beim kommenden Heimspiel gegen den SC Preußen Münster am 26. Januar um 14 Uhr werden wieder Fans in den Blöcken 23, 24 und 25 zugelassen sein. Auch der Online-Ticketverkauf des FC Hansa wurde bereits umgestellt. Klickt man die einzelnen Blöcke an, so ist zu sehen, dass bereits etliche Tickets weggingen. Besonders im Block 24 sind schon zahlreiche Plätze verkauft worden.
Beim Verein liest sich das Ganze so: „Mit frischem Wind und neuer Stärke: Stadionstruktur beschlossen.“ Die Suptras ´01 bringen es mit folgenden Worten auf den Punkt: „Nach über einem Jahr der Stille – Wieder auf der Süd – Mit Leidenschaft und Wille!“ Auf der Suptras-Webseite zu sehen ist ein nicht schlecht gemachtes Video. „Den Verein gerettet, die Segel gesetzt. Brauchen wir nun alle Mann an Deck!“ Sequenzen von der Fandemo und von einigen Choreographien. Von der geballten Stimmung, die von der Südtribüne aus möglich ist. Parallel dazu fertigt jemand im Laternenlicht ein Graffiti an. Ganz schlicht und einfach „Südtribüne“. Am Ende hebt sich die Kamera und hinter der kleinen Mauer wird das Stadion des FC Hansa mit seinen markanten Flutlichtmasten sichtbar. „Hansa braucht dich!“ als Abschlussbotschaft.
Wohl wahr! Zuletzt war die Stimmung ganz derb im Keller. Beim letzten Heimspiel des Jahres 2012 verloren sich gegen die SpVgg Unterhaching nur noch 6.700 Zuschauer auf den Rängen der DKB-Arena. Die aktive Szene war nur noch mit wenigen Leuten vor Ort. Selbst gegen den Karlsruher SC, der von zahlreichen Anhängern von Hertha BSC unterstützt wurde, kamen gerade einmal 10.000 Fußballfreunde ins Stadion. Gegen den 1. FC Saarbrücken waren es rund 9.000, zuvor gegen den VfL Osnabrück nur 8.500. Eine richtig große Kulisse? Die gab es in der laufenden Drittligasaison kein einziges Mal. Gegen den Halleschen FC kamen zu Beginn der Spielzeit immerhin 12.000 – dies war zugleich Saisonrekord. Dass vor allem nach dem erneuten Abstieg in die 3. Liga der Haussegen zwischen Fans / Ultras und dem Vorstand verdammt schief hing, war beim DFB-Pokalspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern sichtbar. Ein Großteil der aktiven Szene boykottierte dieses Duell, gerade einmal 7.700 Unentwegte verloren sich im 29.000 Zuschauer fassenden Stadion.
Zahlreiche Fans waren vom Vorstand schwer enttäuscht. Als sich die Kogge arg in Schieflage befand und das Schicksal des Vereins am seidenen Faden hing, machten die Anhänger mobil und demonstrierten bundesweit für ihren FC Hansa. Das Damoklesschwert baumelte nicht nur, es war bereits im Fallvorgang. In letzter Sekunde konnte Dank der Bürgschaft der Verein gerettet werden. Sportlich konnte es in der 3. Liga weitergehen. Trotzdem ließ der Vorstand die Südtribüne geschlossen. Immer wieder wurden der aktiven Szene Knüppel in den Weg gelegt.
Nach langer Zeit nun wieder ein konstruktiver Dialog. Frischer Wind in den Segeln der Kogge. Der Grund: In der Vereinsführung wurde ein personeller Neustart vorangetrieben. Neuer Vorstand, neue Kommunikationsformen. Gespräche gab es nicht nur zwischen den Fans und den Vereinsvertretern, sondern auch mit dem Innenministerium Mecklenburg-Vorpommern und dem Örtlichen Ausschuss für Sport und Sicherheit. Gemeinsam wurden bindende Verhaltensregeln für eine lautstarke aber friedliche Unterstützung auf der Südtribüne erarbeitet. Einer der wichtigen Punkte: Der Verzicht auf Pyrotechnik. Zudem sollen sich die Fans tolerant, respektvoll und gesetzkonform verhalten. Knackpunkt in der Vergangenheit war die räumliche Nähe zwischen den Rostocker Fans auf der Südtribüne und dem gleich daneben befindlichen Gästeblock. Bei brisanten Duellen – wie gegen die SG Dynamo Dresden und dem FC St. Pauli – kam es im Pufferbereich zu durchaus problematischen Situationen.
Dass es in dieser Saison auf der Südtribüne zu wirklichen Problemen kommen wird, ist eher nicht zu erwarten. Der Grund: Wirklich brisante Partien wird es eher nicht geben. Zu Gast sein werden in den kommenden Wochen: Der bereits erwähnte SC Preußen Münster, anschließend der SV Darmstadt 98, Wacker Burghausen, der 1. FC Heidenheim, der VfB Stuttgart II, Arminia Bielefeld, Borussia Dortmund II, Kickers Offenbach und der FC Rot-Weiß Erfurt. Allein beim letzten Spiel gegen die Thüringer dürfte eine leicht erhöhte Sicherheitsstufe gelten. Einen Versuch ist die Öffnung der Südtribüne allemal wert.
Friede, Freude, Eierkuchen? Nicht ganz! In den Foren des FC Hansa Rostock wird über diese Maßnahme diskutiert. Die selbst auferlegten Verhaltensregeln gehen manch einem zu weit. Andere begrüßen die jetzigen Ansätze der Zusammenarbeit. Einige sind sogar der Auffassung, dass die Entscheidung zur Südtribüne überhastet getroffen wurde. Von der Verlegung des Gästeblocks ist die Rede, so dass es an der Nahtstelle nicht mehr zu den Problemen wie in der Vergangenheit kommen kann. Sei, wie es sei: Der Großteil der Rostocker Fans wird glücklich sein, dass gegen Münster wieder ein echter geschlossener Support möglich sein wird!
Fotos: Marco Bertram
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