Schwarz-gelbe Party: SG Dynamo Dresden siegt in Cottbus mit Köpfchen

MB Updated 03 August 2023
Schwarz-gelbe Party: SG Dynamo Dresden siegt in Cottbus mit Köpfchen

Der Osten rollt! Und wie! Zumindest in der 3. Liga. Sowohl der F.C. Hansa Rostock und der Chemnitzer FC, als auch die Absteiger SG Dynamo Dresden und FC Energie Cottbus konnten am ersten Spieltag ihre Partien gewinnen. Zum Teil etwas überraschend. Mit den Siegen von Energie in Osnabrück und von Hansa bei Preußen Münster war nicht unbedingt zu rechnen. Am zweiten Spieltag ließen es die Chemnitzer gleich noch mal krachen, das 2:0 gegen Osnabrück bedeutet die aktuelle Tabellenführung der Himmelblauen. Den Knoten platzen ließ der Hallesche FC, mit 5:1 wurde mal eben bei Arminia Bielefeld gewonnen. Hansa Rostock und Rot-Weiß Erfurt trennten sich indes vor immerhin 14.000 Zuschauern 1:1. Vor ähnlicher Kulisse fand am gestrigen Sonntag im Stadion der Freundschaft das Duell (welches schon mal gern als Derby bezeichnet wird) zwischen dem FC Energie und der Sportgemeinschaft Dynamo statt.

DresdenBei brachialer Hitze gaben 14.807 zahlende Zuschauer ihr Stelldichein, rund 3.500 von ihnen drückten den Schwarz-Gelben die Daumen. Nachdem es beim letzten Aufeinandertreffen in der 2. Bundesliga um den Abstieg ging und die Nerven ziemlich blank lagen, konnte dieses Mal befreiter aufgespielt werden. Mit dem Auftaktsieg im Rücken galt es nun für beide Mannschaften, nach Möglichkeit oben dran zu bleiben und einen Auftakt nach Maß zu gestalten. Ein Sieg würde nicht nur der Seele gut tun, sondern auch Selbstvertrauen für die in zwei Wochen anstehenden DFB-Pokalspiele schaffen. Während die SG Dynamo den FC Schalke 04 empfangen wird, hat es der FC Energie Cottbus mit dem Hamburger SV zu tun. Die gestrige Partie im Backofen Stadion der Freundschaft war somit ein echter Härtetest, um zu schauen, zu was die neu zusammengestellten Mannschaften fähig sind.

CottbusMit dem nötigen Schwung ging es um 14 Uhr in die Partie. Während die Cottbuser Fans eine rot-weiße Choreo aus Folienbahnen und Fähnchen präsentierten, beließ es der sächsische Anhang bei einem Spruchband und verbalen Support. „CB – In der eigenen Stadt rennt es sich am besten!“ war im Gästeblock zu lesen. Im zentralen Bereich der Heimtribüne stieg ein wenig Rauch auf und zu Beginn des Spiels konnten zahlreiche Energie-Fans in den Gesang mit eingebunden werden. Dass im Heimbereich jedoch die Stimmung relativ schnell abebbte, lag ganz klar am Spielverlauf. Dynamo überraschte durchaus. Mit identischer Mannschaft wie zuvor gegen den VfB Stuttgart II legten die Dresdner von Beginn an eine flotte Partie hin. Besonders über die rechte Seite wurde in der Anfangsphase mächtig Druck ausgeübt und immer wieder nachgesetzt, so dass in der neunten Minute ein Ecke raussprang. Diese wurde kurz ausgeführt, dann hinein den Ball, Dennis Erdmann stand bereit und köpfte zum 1:0 für die SG Dynamo ein. Kollektives freudiges Ausrasten bei Spielern und Fans. Nachdem es beim letzten Aufeinandertreffen nur ein 0:0 gab, platzte nun der Knoten. Aber was war nur mit der Cottbuser Hintermannschaft los? Völlig unbedrängt konnte Erdmann zum Kopfball ansetzen. Keine Chance für Energie-Keeper Müller.

DresdenUnd Dresden machte weiter Dampf! Nur sieben Minuten nach dem ersten Treffer wurde der Ball sehenswert von der linken Seite weit reingeflankt. Dieses Mal war es Justin Eilers, der goldrichtig stand und mit dem Kopf den Ball in die Maschen wuchtete. Eine jubelnde schwarz-gelbe Masse im proppenvollen Gästeblock und Spieler, die an der Eckfahne vor dem Dresdner Block ihren Emotionen freien Lauf ließen. Keine Frage, diese Dynamo-Mannschaft hat Herz, hat Blut und auch den echten Willen. Und der FC Energie? Dieser erholte sich langsam vom Schock der frühen 0:2-Führung und kam in der 24. Minute nach einer Ecke zu einer ersten richtig dicken Tormöglichkeit. Dynamo-Keeper Kirsten, vom eigenen Verteidiger Vrzogic bei der Arbeit gestört, konnte gerade noch so den Ball aus der Gefahrenzone bringen. Gefahr auch wenig später bei einem leicht abgefälschten, aufsetzenden Freistoß von Pawela, doch den Ball konnte Kirsten sicher fangen.

In der Folgezeit spielte Dynamo die Hausherren wieder schwindelig. Meine Güte, was für eine Offensivarbeit der SG Dynamo in den ersten 45 Minuten! Zuerst vergeigte der von Eintracht Trier gekommene niederländische Stürmer Sylvano Comvalius eine hundertprozentige Möglichkeit, dann ließ Luca Dürholtz von der Strafraumgrenze aus den Ball an den Querbalken klatschen, den ins Feld zurückspringenden Ball konnte Comvalius schließlich mit dem Kopf in die Maschen bugsieren. 3:0 für Dynamo Dresden. Wieder ein schwarz-gelbes Jubelmeer. Mit dieser deutlichen Gästeführung ging es schließlich in die Kabinen zur bei dieser brennenden Sonne wirklich notwendigen Erfrischung.

CBKönnte Energie an diesem Nachmittag noch was bewegen? Das Bauchgefühl sagte nein. So sahen das auch die Gästefans, die sich fortan mit sich selbst beschäftigten. Da es von Cottbuser Seite aus nichts mehr zu hören gab, probten die einzelnen Blöcke des Gästebereichs diverse spontane Wechselgesänge. Mit Witz und Humor und einem Rütteln an den Zäunen. Lachende Gesichter – im Gästeblock – so weit das Auge reichte. Sogar der Einsatzleiter der Ordner lächelte beim Anblick des abfeiernden Mobs. Probleme, fragten Sicherheitsbeauftragte in Zivil?! Heute wirklich keine!

Cottbus wollte sich auf dem Rasen jedoch nicht abschlachten lassen und ließ sich keinesfalls hängen. Nach einem Einwurf von Berger leitete Fanol Perdedaj den Ball im Liegen weiter. Der eingewechselte Leonhard Kaufmann kam am linken Strafraumeck an den Ball und zog auf das Dresdner Gehäuse ab, Dynamo-Keeper konnte mit Bravour zur Ecke klären. Wenig später war es wiederum Kaufmann, der in der 74. Minute nach einer Ecke an den Ball kam und sehenswert ins rechte Eck haute. 1:3 – der Anschluss war geglückt. Hoffnung bei den Lausitzern. Cottbus warf noch einmal alles nach vorn und kam zu zwei passablen Möglichkeiten, fing sich jedoch nach einem Dresdner Konter kurz vor Ende fast das 1:4 ein. Es blieb am Ende beim 3:1 für die SG Dynamo, die in der Tabelle hinter dem Chemnitzer FC auf Rang zwei zu finden ist. Den dritten Platz belegt indes der F.C. Hansa Rostock. Keine Frage – unter dem Strich ein Traumstart für die Region Nordost. Am schlechtesten gestartet ist Erfurt, das jedoch an der Küste immerhin den ersten Saisonpunkt einfahren konnte.

Bereits am kommenden Dienstag und Mittwoch geht es weiter! Während Dresden nach Osnabrück reist, müssen Rostock in Kiel und Cottbus in Münster ran. Der Tabellenführer aus dem einstigen Karl-Marx-Stadt empfängt daheim Arminia Bielefeld. Den Aufsteiger SC Fortuna Köln hat der Hallesche FC zu Gast, der FC Rot-Weiß Erfurt spielt im heimischen Stadion gegen die U23 des VfB Stuttgart.

Fotos: Marco Bertram

> zur turus-Fotostrecke: SG Dynamo Dresden

> zur turus-Fotostrecke: FC Energie Cottbus

Artikel wurde veröffentlicht am
04 August 2014
Spielergebnis:
1:3
Zuschauerzahl:
14.807
Gästefans
3500

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T
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Der Osten hat die Hosen an!!!!!!
EB
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satter support
S
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