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Wohin fährst Du in Europa gerne in den Urlaub und was kannst Du darüber berichten? Bevorzugst Du den Norden, die grüne Insel oder den warmen Süden. Hast Du Fragen zu bestimmten Orten oder Tipps? Hier bist Du richtig
West Highland Way -
- ka
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- Beiträge: 519
29 Okt 2005 11:12 #1433
von ka
ka antwortete auf Re: West Highland Way -
Hallo Sylvia,
ja der West Highland Way ist wirklich sehr reizvoll. Teilweise schon ein wenig anspruchsvoll für einen nicht erfahrenen Wanderer, aber dennoch zu schaffen.
Über die Versorgungsmöglichkeiten war ich nicht so begeistert, wenn man auf einem Zeltplatz für eine Banane ein wenig Milch gute 5 Pfund bezahlen muss grenzt das schon ein wenig an Unverschämtheit.
Aber seis drum, die Landschaft entschädigt für alles.
Übrigens hier noch ein TV-Tipp von scoteire.de:
www.scoteire.de
Mi, 02.11. 16:30 17:00
MDR Rucksack Der schottische West Highland Way
… die letzten beiden Etappen des WHW
Es grüßt
Karsten
ja der West Highland Way ist wirklich sehr reizvoll. Teilweise schon ein wenig anspruchsvoll für einen nicht erfahrenen Wanderer, aber dennoch zu schaffen.
Über die Versorgungsmöglichkeiten war ich nicht so begeistert, wenn man auf einem Zeltplatz für eine Banane ein wenig Milch gute 5 Pfund bezahlen muss grenzt das schon ein wenig an Unverschämtheit.
Aber seis drum, die Landschaft entschädigt für alles.
Übrigens hier noch ein TV-Tipp von scoteire.de:
www.scoteire.de
Mi, 02.11. 16:30 17:00
MDR Rucksack Der schottische West Highland Way
… die letzten beiden Etappen des WHW
Es grüßt
Karsten
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- Anonymous
- Autor
30 Okt 2005 21:38 #1449
von Anonymous
Anonymous antwortete auf Re: West Highland Way -
Hi ihr,
jaaa, den zweiten Teil über den WHW habe ich zum Glück durch Zufall auf mdr gesehen! Klar, dass ich mir den letzten Teil nun auch anschauen werde. Es wird zwar auch viel Drumherum gezeigt, aber es ist trotzdem schön die Landschaft zu sehen, gerade wenn man dort gewandert ist!
Der Grund, warum ich die Versorgungssituation entlang des WHW nicht so schlimm fand, war meine Wanderung in Wales (Pembrokeshire Coast Path) im vergangenen Sommer. DA war es nämlich manchmal noch nicht einmal mehr möglich, Brot zu kaufen! Dort waren halt auf den Zeltplätzen immer 'normale' Urlauber mit Autos. Die waren nicht speziell auf Wanderer ausgerichtet. Und das ist beim WHW grundsätzlich anders, weil dort wirklich hauptsächlich Wanderer unterwegs sind. Teuer ist es natürlich allemal - das ist Great Britain )
Etwas enttäuscht war ich auch von der Pub-Atmosphäre - vielleicht hätte man sich doch einmal Live-Musik erhofft. DAS stelle ich mir in Irland besser vor.
Die Highlands sind mit Sicherheit an anderer Stelle noch viel beeindruckender. Allerdings hätte ich aufgrund der midges nicht so viel Lust gehabt, diese zu erforschen - denn: je mehr Wildnis, desto mehr midges. Echt, dass diese Plagegeister so schlimm sein würden hätte ich nie gedacht!
Übrigens: nächstes Jahr will ich evtl. den Coast to Coast machen - das wird natürlich deutlich anspruchsvoller, aber da schlepp ich dann auch weniger (diesmal bin ich, da ich ja alleine gestartet bin, mit 19 kg Startgepäck losgegangen!).
Also: frohes Wandern )
Viele Grüße von Sylvia
jaaa, den zweiten Teil über den WHW habe ich zum Glück durch Zufall auf mdr gesehen! Klar, dass ich mir den letzten Teil nun auch anschauen werde. Es wird zwar auch viel Drumherum gezeigt, aber es ist trotzdem schön die Landschaft zu sehen, gerade wenn man dort gewandert ist!
Der Grund, warum ich die Versorgungssituation entlang des WHW nicht so schlimm fand, war meine Wanderung in Wales (Pembrokeshire Coast Path) im vergangenen Sommer. DA war es nämlich manchmal noch nicht einmal mehr möglich, Brot zu kaufen! Dort waren halt auf den Zeltplätzen immer 'normale' Urlauber mit Autos. Die waren nicht speziell auf Wanderer ausgerichtet. Und das ist beim WHW grundsätzlich anders, weil dort wirklich hauptsächlich Wanderer unterwegs sind. Teuer ist es natürlich allemal - das ist Great Britain )
Etwas enttäuscht war ich auch von der Pub-Atmosphäre - vielleicht hätte man sich doch einmal Live-Musik erhofft. DAS stelle ich mir in Irland besser vor.
Die Highlands sind mit Sicherheit an anderer Stelle noch viel beeindruckender. Allerdings hätte ich aufgrund der midges nicht so viel Lust gehabt, diese zu erforschen - denn: je mehr Wildnis, desto mehr midges. Echt, dass diese Plagegeister so schlimm sein würden hätte ich nie gedacht!
Übrigens: nächstes Jahr will ich evtl. den Coast to Coast machen - das wird natürlich deutlich anspruchsvoller, aber da schlepp ich dann auch weniger (diesmal bin ich, da ich ja alleine gestartet bin, mit 19 kg Startgepäck losgegangen!).
Also: frohes Wandern )
Viele Grüße von Sylvia
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- Marco
- Offline
03 Nov 2005 13:29 #1572
von Marco
Marco antwortete auf Re: West Highland Way -
Oh la la, 19 kg sind nicht schlecht!
Da hat man schon etwas zu tragen...
Wie kamst du zurecht, war es okay?
Wir hatten damals in Schottland wirklich zu viel dabei, das beeinträchtigte die Freude schon ein wenig...
Es grüßt Marco
Da hat man schon etwas zu tragen...
Wie kamst du zurecht, war es okay?
Wir hatten damals in Schottland wirklich zu viel dabei, das beeinträchtigte die Freude schon ein wenig...
Es grüßt Marco
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- trolljente
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- Beiträge: 9
10 Nov 2005 09:23 #1685
von trolljente
trolljente antwortete auf Re: West Highland Way -
19 kg war wirklich hart an der Grenze für mich - man soll ja nicht mehr als 1/3 seines Körpergewichts tragen. Es war für mich aber auch eine echte Herausforderung, ob ich es ganz alleine schaffe, mit Zelt und Kocher etc. zu Wandern. Dabei muss man sich natürlich, gerade wenn man auch ALLES Essen mitschleppt, erheblich bei anderen Dingen einschränken. Man muss Prioritäten setzen. Worauf ich beim Wandern allerdings nie verzichten würde sind ein Paar Outdoorsandalen (einfach um nach den vielen Stunden in Wanderstiefeln auch mal was anderes an die Füße zu lassen) und etwas zu lesen. Aber an Klamotten habe ich wirklich sehr gespart (also wirklich nur das allernötigste und das dann immer wieder mal ausgewaschen). Was mir allerdings schon bitter aufgestoßen ist: meine Goretexklamotten waren nach 5 Stunden Dauerregen komplett durch! Ich war nass bis auf die Knochen. Wäre mir das irgendwo mitten in der Pampa passiert und nicht am letzten Wandertag hätte ich ein echtes Problem gehabt!
Grundsätzlich muss ich aber sagen, dass ich auf dem WHW nicht das ganze Essen hätte schleppen brauchen. Man kann doch auch immer wieder aufstocken oder sich was Fertiges zu essen kaufen. Aber da ich sonst auch gerne mal in Norwegens Einsamkeit herumwandere war es für mich einfach eine gute Bestätigung zu sehen, dass ich zur Not halt wirklich 8-9 Tage autark sein kann - auch ganz alleine (Zugang zu Wasser natürlich vorausgesetzt, aber das ist in Skandinavien ohnehin kein Problem).
Aber die Belastung ist für den Körper doch eine deutlich andere. Dieses richtig 'leichte' Gefühl, wie ich es nach ein paar Tagen Wanderung in Wales hatte, stellte sich diesmal nicht ein. Dafür kann man aber sagen: Wandern ist das beste Abnehmrezept, was es gibt. Ich habe bisher jedesmal dauerhaft hinterher ein Kilo weniger gewogen )
Viele Grüße und gutes Wandern!
Sylvia
Grundsätzlich muss ich aber sagen, dass ich auf dem WHW nicht das ganze Essen hätte schleppen brauchen. Man kann doch auch immer wieder aufstocken oder sich was Fertiges zu essen kaufen. Aber da ich sonst auch gerne mal in Norwegens Einsamkeit herumwandere war es für mich einfach eine gute Bestätigung zu sehen, dass ich zur Not halt wirklich 8-9 Tage autark sein kann - auch ganz alleine (Zugang zu Wasser natürlich vorausgesetzt, aber das ist in Skandinavien ohnehin kein Problem).
Aber die Belastung ist für den Körper doch eine deutlich andere. Dieses richtig 'leichte' Gefühl, wie ich es nach ein paar Tagen Wanderung in Wales hatte, stellte sich diesmal nicht ein. Dafür kann man aber sagen: Wandern ist das beste Abnehmrezept, was es gibt. Ich habe bisher jedesmal dauerhaft hinterher ein Kilo weniger gewogen )
Viele Grüße und gutes Wandern!
Sylvia
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- Marco
- Offline
10 Nov 2005 16:55 #1696
von Marco
Marco antwortete auf Re: West Highland Way -
Hallo Sylvia,
es hat Spaß gemacht, deine Schilderungen zu lesen!
Hier mal ein Artikel über den WHW, den ich Ende 2002 für die Berliner Morgenpost geschrieben hatte:
Unterwegs auf dem West Highland Way
von Marco Bertram
Der Fernseher läuft wie gewöhnlich im Ben Nevis Pub. Die Glasgow Rangers gewinnen mal wieder haushoch, 6:0 in Dunfermline. Einige Gäste jubeln und heben die Gläser. Das Guinness fließt. Im Vorraum des Pubs gibt es einen Rohrbruch. Heißes Wasser spritzt aus den Decken- und Wandfugen und verteilt sich auf dem Boden. Putz bröckelt. Manch einer lacht schadenfroh. Draußen gibt es Nieselregen und tiefhängende Wolken. Typisch schottisches Wetter.
Der guten Laune von Karsten und mir tut es dennoch keinen Abruch. Tags zuvor wurde die letzte Etappe des West Highland Way von Kinlochleven nach Fort William erfolgreich zurückgelegt. 152 Kilometer in 7 Tagen.
Der West Highland Way, der vom Glasgower Vorort Milngavie nach Fort William führt, wurde im Jahre 1980 eröffnet. Nur mit dem Einverständnis der einheimischen Landbesitzer war es möglich, diesen Wanderweg zu schaffen. Meist führt der West Highland Way über private Weideflächen. Auch aus diesem Grund ist das wilde Campen entlang des Weges nicht erlaubt.
Zum Nächtigen vorgesehen sind Bunkhouses, Jugendherbergen und Zeltplätze, entweder „with or no facilities“. Park Rangers sind für den Erhalt des Weges verantwortlich und werfen ein Auge auf jeden wilden Camper.
Gewöhnlich wird der WHW von Süd nach Nord abgelaufen. Rund 50000 Wanderer nutzen pro Jahr die interessante Möglichkeit, quer durch die Highlands zu wandern. Rund ein viertel der Strecke führt am Loch Lomond vorbei, in dem bereits der schottische Volksheld Rob Roy von seinem Versteck aus morgendliche Bäder nahm.
Markiert ist der Weg durch kleine aufgestellte Holzpfähle, auf dem eine Distel als unverkennbares Zeichen zu sehen ist.
Einmal im Jahr wird ein West Highland Way Race veranstaltet. Demnächst am 21. Juni 2003 werden sich wieder einige Läufer auf den Weg machen. Der Streckenrekord liegt bei 16 Stunden und 26 Minuten.
Für den normalen Wanderer geht es dagegen gemächlicher voran. Wer sein Gepäck nicht selbst tragen möchte, der kann für ein paar Britische Pfund den Transportservice in Anspruch nehmen. Der Rucksack wird mit dem Auto zum gewünschten Endpunkt der Tagesetappe gebracht.
Den Anfangspunkt des Weges markiert ein kleiner steinerner Obelisk im Zentrum von Milngavie. Dort steht einem die letzte Möglichkeit zur Verfügung, relativ preiswert Lebensmittel für die kommenden Tage zu bunkern. Denn Versorgungsmöglichkeiten gibt es entlang des Weges nur in sehr begrenztem Umfang.
Auf dem ersten Abschnitt geht es sehr einfach und flott durch die Lowlands nördlich von Glasgow. Vorbei an dunklen Fichtenwäldern und Schafweiden. Für viele die erste Herausforderung ist der Anstieg zum Conic Hill südlich des Örtchens Balmaha. Belohnt wird man auf dem Gipfel mit einer phantastischen Aussicht auf den Loch Lomond und die mit Heidekraut bewachsenen Hügel der beginnenden Highlands.
Die folgenden Kilometer schlängelt sich der Weg am Loch Lomond entlang, vorbei an der Rowardennan Lodge und am Inversnaid Hotel, in denen Cider und Sandwiches auf die Wanderer warten. Hinter dem langestreckten See verläuft der Weg quer durch die Highlands. Invernan, Tyndrum, Bridge of Orchy, Kingshouse und Kinlochleven sind die möglichen Tagesziele. Mal führt der Weg auf einem alten, mit Kopfsteinen gepflasterten Militärweg entlang, mal folgt er der alten Route der West Highland Railway Line, und mal war der Weg einst ein Pfad für Kuh- und Schafherden, die durch die Highlands getrieben wurden.
Friedhöfe mit uralten Gräbern, Hausruinen von Pilgermönchen, phantastische Berglandschaften und endlose Einsamkeit machen die Wanderung auf dem geschichtsträchtigen Weg zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Landschaftlich schönster Abschnitt ist der von Kingshouse nach Fort William. Schließt man zwischen den Bergketten die Augen, so spürt man, an welch einem Ort man sich gerade befindet...
Als krönender Abschluss erwartet den Wanderer der Ben Nevis, der sich unweit des Zieles Fort William befindet und 1343 Meter in den Himmel ragt. Es empfiehlt sich, den Aufstieg im Morgengrauen in Angriff zu nehmen, so ist der Bergpfad hinauf noch nicht so übervölkert und man hat eine wunderschöne Aussicht im rötlichen Morgenlicht. Ein altes, verlassenes Fort fristet auf der Bergkuppe sein Dasein. Seine Mauern bieten dem fröstelnden Ankömmling ein wenig Windschutz.
Der Endpunkt des WHW in Fort William befindet sich an einer Straßenkreuzung gegenüber eines Souveniershops. Vielleicht mögen das lapidare Schild und die daneben befindliche Bank ein wenig enttäuschend wirken, doch die Freude ist dennoch groß. Denn man hat es vollbracht. 94 Meilen liegen hinter einem, und so manch einer öffnet an dem von einer Woollen Mill gesponserten Schild eine Flasche Schampus.
Wer noch mehr Lust auf schottische Einsamkeit hat, dem stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung: Zum einen kann man auf dem Great Glen Way in Richtung Inverness weiterwandern, zum anderen kann mit der Bahn bis zur Corrour Station fahren. Mitten in den Highlands befindet sich am dortigen Loch Ossian eine Jugendherberge in einem 150 Jahre alten Holzhaus. Den Gast erwarten gemütliches Ambiente, ein Kaminofen, fließendes Wasser aus dem eiskalten See und ein zahmer Hirsch, der nahe des Hauses friedlich grast. Highlands pur...
Tal am Ben Nevis im Morgengrauen
Morgenwäsche am WHW...
Schottische Wanderer am Ziel
Mehr Fotos gibt es auf meiner Website
Es grüßt Marco :wink:
es hat Spaß gemacht, deine Schilderungen zu lesen!
Hier mal ein Artikel über den WHW, den ich Ende 2002 für die Berliner Morgenpost geschrieben hatte:
Unterwegs auf dem West Highland Way
von Marco Bertram
Der Fernseher läuft wie gewöhnlich im Ben Nevis Pub. Die Glasgow Rangers gewinnen mal wieder haushoch, 6:0 in Dunfermline. Einige Gäste jubeln und heben die Gläser. Das Guinness fließt. Im Vorraum des Pubs gibt es einen Rohrbruch. Heißes Wasser spritzt aus den Decken- und Wandfugen und verteilt sich auf dem Boden. Putz bröckelt. Manch einer lacht schadenfroh. Draußen gibt es Nieselregen und tiefhängende Wolken. Typisch schottisches Wetter.
Der guten Laune von Karsten und mir tut es dennoch keinen Abruch. Tags zuvor wurde die letzte Etappe des West Highland Way von Kinlochleven nach Fort William erfolgreich zurückgelegt. 152 Kilometer in 7 Tagen.
Der West Highland Way, der vom Glasgower Vorort Milngavie nach Fort William führt, wurde im Jahre 1980 eröffnet. Nur mit dem Einverständnis der einheimischen Landbesitzer war es möglich, diesen Wanderweg zu schaffen. Meist führt der West Highland Way über private Weideflächen. Auch aus diesem Grund ist das wilde Campen entlang des Weges nicht erlaubt.
Zum Nächtigen vorgesehen sind Bunkhouses, Jugendherbergen und Zeltplätze, entweder „with or no facilities“. Park Rangers sind für den Erhalt des Weges verantwortlich und werfen ein Auge auf jeden wilden Camper.
Gewöhnlich wird der WHW von Süd nach Nord abgelaufen. Rund 50000 Wanderer nutzen pro Jahr die interessante Möglichkeit, quer durch die Highlands zu wandern. Rund ein viertel der Strecke führt am Loch Lomond vorbei, in dem bereits der schottische Volksheld Rob Roy von seinem Versteck aus morgendliche Bäder nahm.
Markiert ist der Weg durch kleine aufgestellte Holzpfähle, auf dem eine Distel als unverkennbares Zeichen zu sehen ist.
Einmal im Jahr wird ein West Highland Way Race veranstaltet. Demnächst am 21. Juni 2003 werden sich wieder einige Läufer auf den Weg machen. Der Streckenrekord liegt bei 16 Stunden und 26 Minuten.
Für den normalen Wanderer geht es dagegen gemächlicher voran. Wer sein Gepäck nicht selbst tragen möchte, der kann für ein paar Britische Pfund den Transportservice in Anspruch nehmen. Der Rucksack wird mit dem Auto zum gewünschten Endpunkt der Tagesetappe gebracht.
Den Anfangspunkt des Weges markiert ein kleiner steinerner Obelisk im Zentrum von Milngavie. Dort steht einem die letzte Möglichkeit zur Verfügung, relativ preiswert Lebensmittel für die kommenden Tage zu bunkern. Denn Versorgungsmöglichkeiten gibt es entlang des Weges nur in sehr begrenztem Umfang.
Auf dem ersten Abschnitt geht es sehr einfach und flott durch die Lowlands nördlich von Glasgow. Vorbei an dunklen Fichtenwäldern und Schafweiden. Für viele die erste Herausforderung ist der Anstieg zum Conic Hill südlich des Örtchens Balmaha. Belohnt wird man auf dem Gipfel mit einer phantastischen Aussicht auf den Loch Lomond und die mit Heidekraut bewachsenen Hügel der beginnenden Highlands.
Die folgenden Kilometer schlängelt sich der Weg am Loch Lomond entlang, vorbei an der Rowardennan Lodge und am Inversnaid Hotel, in denen Cider und Sandwiches auf die Wanderer warten. Hinter dem langestreckten See verläuft der Weg quer durch die Highlands. Invernan, Tyndrum, Bridge of Orchy, Kingshouse und Kinlochleven sind die möglichen Tagesziele. Mal führt der Weg auf einem alten, mit Kopfsteinen gepflasterten Militärweg entlang, mal folgt er der alten Route der West Highland Railway Line, und mal war der Weg einst ein Pfad für Kuh- und Schafherden, die durch die Highlands getrieben wurden.
Friedhöfe mit uralten Gräbern, Hausruinen von Pilgermönchen, phantastische Berglandschaften und endlose Einsamkeit machen die Wanderung auf dem geschichtsträchtigen Weg zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Landschaftlich schönster Abschnitt ist der von Kingshouse nach Fort William. Schließt man zwischen den Bergketten die Augen, so spürt man, an welch einem Ort man sich gerade befindet...
Als krönender Abschluss erwartet den Wanderer der Ben Nevis, der sich unweit des Zieles Fort William befindet und 1343 Meter in den Himmel ragt. Es empfiehlt sich, den Aufstieg im Morgengrauen in Angriff zu nehmen, so ist der Bergpfad hinauf noch nicht so übervölkert und man hat eine wunderschöne Aussicht im rötlichen Morgenlicht. Ein altes, verlassenes Fort fristet auf der Bergkuppe sein Dasein. Seine Mauern bieten dem fröstelnden Ankömmling ein wenig Windschutz.
Der Endpunkt des WHW in Fort William befindet sich an einer Straßenkreuzung gegenüber eines Souveniershops. Vielleicht mögen das lapidare Schild und die daneben befindliche Bank ein wenig enttäuschend wirken, doch die Freude ist dennoch groß. Denn man hat es vollbracht. 94 Meilen liegen hinter einem, und so manch einer öffnet an dem von einer Woollen Mill gesponserten Schild eine Flasche Schampus.
Wer noch mehr Lust auf schottische Einsamkeit hat, dem stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung: Zum einen kann man auf dem Great Glen Way in Richtung Inverness weiterwandern, zum anderen kann mit der Bahn bis zur Corrour Station fahren. Mitten in den Highlands befindet sich am dortigen Loch Ossian eine Jugendherberge in einem 150 Jahre alten Holzhaus. Den Gast erwarten gemütliches Ambiente, ein Kaminofen, fließendes Wasser aus dem eiskalten See und ein zahmer Hirsch, der nahe des Hauses friedlich grast. Highlands pur...
Tal am Ben Nevis im Morgengrauen
Morgenwäsche am WHW...
Schottische Wanderer am Ziel
Mehr Fotos gibt es auf meiner Website
Es grüßt Marco :wink:
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- sarah
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- Beiträge: 15
17 Nov 2005 16:29 #1756
von sarah
sarah antwortete auf Re: West Highland Way -
hallo troljente,
das mit den 19 kilogramm musste ich mir auch erst einmal bildlich vorstellen. das ist für eine frau wirklich eine große nummer.
hattest du starke schulterschmerzen, und wie schaute es mit den wanderschuhen aus? hattest du gute exemplare dabei?
sarah
das mit den 19 kilogramm musste ich mir auch erst einmal bildlich vorstellen. das ist für eine frau wirklich eine große nummer.
hattest du starke schulterschmerzen, und wie schaute es mit den wanderschuhen aus? hattest du gute exemplare dabei?
sarah
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- trolljente
- Offline
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- Beiträge: 9
20 Dez 2005 13:26 #2119
von trolljente
trolljente antwortete auf Re: West Highland Way -
Hi Sarah,
sorry, dass ich erst jetzt antworte - bin lange nicht mehr dazu gekommen, hier vorbei zu schauen. Also: ich hatte ja schon ein wenig Wandererfahrung mit Gepäck. Bei meiner ersten richtigen Wandertour mit vollem Gepäck hatte ich schon ziemlich Schulter- und Rückenschmerzen. Teilweise hatte ich sogar das Gefühl, gar nicht mehr richtig atmen zu können! Nach ein paar Tagen hat mir dann ein anderer Wanderer einen entscheidenden Tipp gegeben: ich hatte den Bauchgurt zu tief auf meiner Hüfte sitzen! Das habe ich seitdem abgestellt. Ich ziehe den Gurt jetzt immer so fest es geht ÜBER der Hüfte, so dass das Gewicht richtig auf den Knochen verteilt ist und nicht mehr der ganze Rucksack so auf den Schultern lastet. Aber machen wir uns nichts vor: natürlich ist sowas immer noch eine große Belastung für Rücken und -bei mir vor allen Dingen- die Füße! Man lernt ja auch immer dazu. So hatte ich diesmal Probleme mit dem Trinken, denn ich hatte wie immer nur meine Trinkflasche dabei, die ich an der Seitentasche meines Rucksackes befestige. Das ist zu zweit ja auch kein Problem, da der andere einem immer die Trinkflasche reichen kann. Alleine kam ich da schlecht ran und habe so viel zu wenig getrunken, da jedes Ab- und Aufschnallen des Rucksackes einen Kraftakt darstellte. Für meine nächste Solotour würde ich mir deshalb ein Trinksystem anschaffen! )
Zu den Schuhen: ich habe Wanderschuhe von Meindl. Mit Goretex. Man streitet sich ja darüber, ob nun Goretex oder Leder besser ist. Ich denke, das kommt ganz auf das Gebiet an. Da ich eher in nördlichen und somit eher feuchten und kälteren Gebieten unterwegs bin, sind Goretexschuhe eigentlich vorteilhaft. Man bekommt jedenfalls nicht so schnell nasse Füße. Ich habe aber IMMER Probleme mit den Füßen! Ich bekomme IMMER Blasen - habe einfach nicht die besten Füße für's Wandern. Mein Tipp: Compeed-Blasenpflaster und Falkesocken. Ich gehe niemals ohne diese beiden Utensilien Wandern. Es hört sich komisch an: aber wenn man diese Socken erstmal eingelaufen hat, sind sie klasse. Ich kann jedenfalls nach ein paar Tagen damit sogar teilweise ohne Pflaster blasenfrei Wandern )
Viel Spaß bei der Planung der nächsten Wanderung wünscht
Sylvia
sorry, dass ich erst jetzt antworte - bin lange nicht mehr dazu gekommen, hier vorbei zu schauen. Also: ich hatte ja schon ein wenig Wandererfahrung mit Gepäck. Bei meiner ersten richtigen Wandertour mit vollem Gepäck hatte ich schon ziemlich Schulter- und Rückenschmerzen. Teilweise hatte ich sogar das Gefühl, gar nicht mehr richtig atmen zu können! Nach ein paar Tagen hat mir dann ein anderer Wanderer einen entscheidenden Tipp gegeben: ich hatte den Bauchgurt zu tief auf meiner Hüfte sitzen! Das habe ich seitdem abgestellt. Ich ziehe den Gurt jetzt immer so fest es geht ÜBER der Hüfte, so dass das Gewicht richtig auf den Knochen verteilt ist und nicht mehr der ganze Rucksack so auf den Schultern lastet. Aber machen wir uns nichts vor: natürlich ist sowas immer noch eine große Belastung für Rücken und -bei mir vor allen Dingen- die Füße! Man lernt ja auch immer dazu. So hatte ich diesmal Probleme mit dem Trinken, denn ich hatte wie immer nur meine Trinkflasche dabei, die ich an der Seitentasche meines Rucksackes befestige. Das ist zu zweit ja auch kein Problem, da der andere einem immer die Trinkflasche reichen kann. Alleine kam ich da schlecht ran und habe so viel zu wenig getrunken, da jedes Ab- und Aufschnallen des Rucksackes einen Kraftakt darstellte. Für meine nächste Solotour würde ich mir deshalb ein Trinksystem anschaffen! )
Zu den Schuhen: ich habe Wanderschuhe von Meindl. Mit Goretex. Man streitet sich ja darüber, ob nun Goretex oder Leder besser ist. Ich denke, das kommt ganz auf das Gebiet an. Da ich eher in nördlichen und somit eher feuchten und kälteren Gebieten unterwegs bin, sind Goretexschuhe eigentlich vorteilhaft. Man bekommt jedenfalls nicht so schnell nasse Füße. Ich habe aber IMMER Probleme mit den Füßen! Ich bekomme IMMER Blasen - habe einfach nicht die besten Füße für's Wandern. Mein Tipp: Compeed-Blasenpflaster und Falkesocken. Ich gehe niemals ohne diese beiden Utensilien Wandern. Es hört sich komisch an: aber wenn man diese Socken erstmal eingelaufen hat, sind sie klasse. Ich kann jedenfalls nach ein paar Tagen damit sogar teilweise ohne Pflaster blasenfrei Wandern )
Viel Spaß bei der Planung der nächsten Wanderung wünscht
Sylvia
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