Arsch hoch für Dynamo Dresden – Kultklub vor dem Aus

18 Mär 2010 08:42 #13816 von turusv15
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Mit diesen deftigen Worten ruft die Fangemeinschaft Dynamo zu einer Kundgebung am kommenden Freitag (19. März) um 16 Uhr vor dem Dresdener Rathaus auf. Grund: Am Freitag berät der Stadtrat der Landeshauptstadt Dresden entgültig über eine Erhöhung des Zuschusses für die Stadionprojektgesellschaft des Rudolf-Harbig-Stadions. Vom Ergebnis dieser Sitzung hängt nach Angaben des Verein maßgeblich der Fortbestand der SG Dynamo Dresden ab.





Denn wenn diesem keine faire und angemessene Miete für das Rudolf-Harbig-Stadion angeboten für die kommende Saison angeboten wird, könnte es zappenduster für das Thema Profifußball in Dresden werden. Überspitzt argumentiert: Der Stadtrat der Landeshauptstadt entscheidet darüber, ob der Verein nach dieser Saison weiter existieren wird. Nach Angaben der Fangemeinschaft würde der Verein keine Lizenz für die kommende Saison erhalten, wenn im Dresdner Rathaus sich keine Mehrheit für Dynamo und für den Sport findet. Damit stünde der achtmalige Meister und siebenfache Pokalsieger vor dem Aus. „Als Konsequenz daraus wird dann der Verein des legendären Dresdner Kreisels, von Dörner, Kreische, Minge und Kirsten, Insolvenz anmelden und von der Fußballbühne verschwinden. Für immer.“, heißt es auf der Homepage der Fangemeinschaft Dynamo.
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Deshalb ruft diese alle Mitglieder, Fans und Sympathisanten der SG Dynamo Dresden, alle Dresdnerinnen und Dresdner zur Teilnahme an der Kundgebung auf. Auch der Verein unterstützt die Demo und auch wir von turus.net sagen: Arsch hoch!
18 Mär 2010 08:42 #13817 von Mathias Bäumel
Dynamo als Dresden-Botschafter, nicht als ungeliebtes Stiefkind sehen

Sommer 2009. Im bulgarischen Weliko Tarnowo versuche ich dem etwa 35-jährigen Besitzer der kleinen Pension zu erklären, woher ich komme: „Dresden.“ – „Ah – Dynamo Dresden!“, war die strahlende Antwort.
Ähnliches lief einige Tage später im albanischen Shëngjin ab – „Oh, Dynamo Dresden!“ rief der junge Mann, diesmal keine dreißig, spontan aus, als ich seine Frage nach meiner Heimatstadt beantwortete.

Dresden ist eine kleine Stadt, aber auch München ist in Amerika, Südafrika oder Asien nicht wegen der Pinakotheken und der Oper bekannt, sondern wegen des Hofbräuhauses und Bayern München.

Wenn man es in Sachsens Kleinresidenz ernst meint mit einem zukunftsorientierten Dresdner Selbstverständnis und einem schlüssigen Marketingkonzept, sollte man Dynamo Dresden nicht wie ein ungeliebtes Stiefkind behandeln, dem man unwillig und unter Drohungen aus der Patsche hilft. Man sollte den Verein ernst nehmen, dessen Möglichkeiten positiv sehen, dessen Arbeit wohlwollend aktiv mitgestalten und unterstützen sowie dessen Potenzial als weltweiten Dresden-Botschafter erkennen und nutzen.
Was sich stadtseitig rund um die Stadionfrage bisher abgespielt hat, ist eine Schande für einige Politiker der Landeshauptstadt.

Die Dynamos haben – trotz derzeit schlechter Platzierung – mit etwa 13.500 den besten Zuschauerdurchschnitt in der 3. Liga; mit diesem Wert würden sie in der 2. Bundesliga fast einen Mittelplatz in der Zuschauerstatistik belegen. Das zeugt von der hohen Verbundenheit der Dresdner mit ihrer Mannschaft. Absurd, dass trotz dieser Rekordwerte die Existenz der Profimannschaft gefährdet scheint – weil die Stadt Dresden dem „eigenen“ Verein, der sich zu einem international erfolgreichen Dresden-Botschafter entwickeln könnte, die Luft zum Atmen abdrückt. Für die Nutzung der städtischen Sportstätte Dynamo-Stadion wird eine Miete verlangt, die sechzehnmal so hoch ist wie der Durchschnitt in der 3. Liga. Die vom Finanzbürgermeister Vorjohann aufgemachte Forderung, man müsse die durch das neue Stadion ermöglichten Mehreinnahmen gegenrechnen, ist raffinierte Irreführung: Diese Mehreinnahmen sind Dynamo-geboren; sie werden dringend für Investitionen im sportlichen Bereich benötigt. Denn erst wenn Dynamo konstant zum vorderen Drittel der 1. Bundesliga gehört, kann der Verein seine Dresden-Botschafter-Funktion sogar weltweit erfüllen, gleichzeitig aber eine Stadionmiete wie im Fußball-Oberhaus üblich zahlen – beides zugunsten der Stadt.

Unsummen jährlich für das „Wiener Loch“ verpulvern – das ist für manche der Stadtoberen offenbar normal. In Dynamo Dresden einen Partner und Hoffnungsträger sehen, offenbar nicht. Ginge es nach Herrn Vorjohann, würden Dresdner, in Albanien, Bulgarien, Südafrika oder den USA nach ihrem Woher befragt, noch 2020 zur Antwort erhalten: „Dresden – what fucking jerkwater town is it?“ Und ein paar Freizeitkicker mit dem D auf der Brust würden in der Stadtliga dem Ball hinterherrennen.

Mathias Bäumel
18 Mär 2010 08:45 #13818 von schlenkrich uwe
Zieht doch endlich um, z.B. L. oder CZ., dann hört dieses Theater endlich auf und die Stadt kann sich ihr leeres Stadion in den A. schieben!!!
18 Mär 2010 09:01 #13819 von Gregorio
Die Stadt soll sich endlich mal bequemen, dem Verein WIRKLICH entgegen zu kommen. Was wäre, wenn das Stadion leer stünde???
18 Mär 2010 12:38 #13820 von Marco
Hallo Mathias,
vielen Dank für deinen Beitrag und die kleinen Anekdoten!
Wir alle drücken Dynamo Dresden fest die Daumen!!!
Viele Grüße Marco
(turus-Redaktion)
18 Mär 2010 14:23 #13826 von Dicken Diddie
Gregorio schrieb:

Die Stadt soll sich endlich mal bequemen, dem Verein WIRKLICH entgegen zu kommen. Was wäre, wenn das Stadion leer stünde???


Das was Dynamo macht ist Erpressung !
Wie soll das weiter gehen.
Bei Dynamo kann man eindeutig nicht mit Geld umgehen und das ist belegbar über viele Jahre hinweg.
Ich bin auch für Tradition, aber nicht um JEDEN Preis !
Schluß mit Steuergelder verballern !
Gruß
Dieter
18 Mär 2010 19:03 #13830 von Leipziger
Lok / VfB ließ man hängen... Dynamo wirtschaftete übelst... Nun wird das halt mit Dresden passieren. Ich sage nur: Neuanfang in der Kreisklasse! Viel spaß!