Das Rostocker Desaster - folgt nun der Sturz ins Chaos?

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Viele Rostocker Fans hatten vor dem Relegations-Rückspiel nicht mehr an ein Wunder geglaubt. Zu viel bitteres ist in der vergangenen Saison in der Hansestadt passiert. Eine Menge Vertrauen ging verloren. Zur Mannschaft - und vor allen Dingen zu den Vereinsverantwortlichen. Nur rund 15.000 Zuschauer wollten die Partie gegen den FC Ingolstadt 04 sehen. Sang- und klanglos ging die Kogge mit 0:2 unter und verabschiedet sich somit aus der 2. Bundesliga. So tief ist der FC Hansa Rostock noch nie gestürzt. Seit 1956 wurde in Rostock zweit- und erstklassig gespielt. Anfangs als Empor, später als Hansa.[/quote]





DDR-Oberliga, DDR-Liga, ein Jahr in der NOFV-Oberliga nach dem Mauerfall, dann ein Jahr 1. Bundesliga, vier Jahre 2. Bundesliga, dann satte zehn Jahre 1. Bundesliga, zwei Jahre 2. Bundesliga, noch einmal eine Saison in der 1. Liga und nun der direkte Durchmarsch in die 3. Liga.[/quote]

Für die Stadt Rostock und den Verein FC Hansa ist dieser zweite Abstieg in Folge ein echtes Desaster. Wie schwere Ostseebrecher stürzten die zwei Abstiege auf die Fans und die Vereinsverantwortlichen ein. [/quote]
Kein einziger Treffer in zwei Relegationsspielen. Keine Frage, mit solch einer Leistung hat man aus sportlicher Sicht nichts in der 2. Liga zu tun. [/quote]
Nach zehn Spieltagen stand der FC Hansa mit 12 Punkten noch auf dem 12. Tabellenplatz. Aus dem unteren Drittel kamen die Rostocker in dieser Saison nie heraus, doch immerhin betrug der Abstand zum Relegationsplatz am 20. Spieltag noch sieben Punkte, und das bei einem Spiel weniger auf dem Konto. Das letzte Saisondrittel war dann eine einzige Katastrophe. Alles brach in sich zusammen.[/quote]

Die Nerven lagen zum Schluss blank. Auch bei den Fans. Beim Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf kam es zu Randale. Gestern soll es laut Medienberichten auch zu vereinzelten Krawallen gekommen sein. Etliche Hansa-Fans blockierten die Ausfahrt des VIP-Parkplatzes.[/quote]
Das Verhältnis zwischen großen Teilen der Fans und den Vereinsverantwortlichen wurde in dieser Saison stetig schlechter. Zahlreiche Fans fühlten sich nicht ausreichend vom Verein unterstützt. Eines der traurigen Beispiele war das Auswärtsspiel beim 1. FC Union Berlin zu Beginn der Hinrunde am 21. August 2009.[/quote]
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Wie es nun weitergeht? Das weiß niemand so recht. Den Verein drückt eine für Drittligaverhältnisse recht ordentliche Schuldenlast - die Lizenz für die kommende Saison wurde nur unter Auflagen erteilt. Niemand kann sagen, ob der FC Hansa als Aufstiegsfavorit in die kommende Saison gehen wird. Alles ist offen, viele Fragen sind ungeklärt.[/quote]
Wichtig wird sein, dass Verein und Fans enger zusammenrücken. Die VIP-Zeiten sind nun endgültig vorbei. Der Zuschauerschnitt wird weiter sinken. Gegen Wacker Burghausen, SV Wehen Wiesbaden, Heidenheim, Sandhausen und Unteraching ist nicht viel zu erwarten. Allein die treuen Fans werden ihren Verein weiter unterstützen und dafür sorgen, dass im Stadion nicht schon recht bald alle Lichter ausgehen.[/quote]

Ein kleiner Trost mögen für die eingefleischten Fußballliebhaber die Ost-Duelle sein. So ist das Leben. In der 3. Liga sieht man sich wieder. Es wartet der Klassiker SG Dynamo Dresden - FC Hansa Rostock. In der Saison 1991/92 spielten beide Vereine hoffnungsvoll in der 1. Bundesliga.[/quote]
Fast 20 Jahre später spielen beide Traditionsvereine in der 3. Liga. Ein Trauerspiel für die Region Nordost.[/quote]
Des Weiteren wird es für die Rostocker ein Wiedersehen mit Carl Zeiss Jena und Rot-Weiß Erfurt geben. Schicksal verbindet. Der sensationelle Aufstieg des FC Erzgebirge Aue und der Fastaufstieg des FC Carl Zeiss mögen den Rostockern Mut geben. Auch mit kleinen Brötchen kann man die Tafel voll und die Anhänger satt bekommen.[/quote]