Bankenkrise
- kalleman
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Sächsische Landesbank:
Sachsen wollte unbedingt ne Landesbank, also wurde ine gegründet. Eine Landesbank hat eine Staatsgarantie, dass bedeutet, bei einer Pleite müsste der Steuerzahler geradestehen. Nun was macht die Sachsen-LB? Um Steuern zu sparen(!) gründet sie eine Filiale in Irland. Trotzdem wird die Staatsgarantie weiterhin garantiert. Aus meiner Sicht schon mal ganz gewaltig. In Irland konnten sie dann auch dick ins Kreditgeschäft einsteigen, was in Deutschland wegen der Staatsgarantie nicht möglich gewesen wäre (zu riskante Geschäfte) und so konnten sie den ganzen Müll einkaufen.
Unter Müll verstehen die amerikanischen Banken hochdefizitäre Kredite. Kredite, die nicht mehr eingetrieben werden können, weil die Schuldner keine Kohle mehr hatten. Als die amerikanischen Banken merkten, auf was für einer Bombe sie sitzen, haben sie mit Erfolg versucht, möglichst viele dieser faulen Kredite nach Europa zu verschachern. Ein grossteil landete bei den Landesbanken.
Die Landesbanken (nicht nur Sachsen) wollten auch endlich an der Haussee teilhaben, Milliardenboni generieren, dick Gewinn machen. Nur haben die Landesbanken Manager, die sich zwar im klassischen Bankgeschäft auskennen, keine Ahnung von diesen sehr komplizierten und verschachtelten Transaktionen. So haben sie nicht erkannt, dass in den von den amerikanischen Banken angebotenen Finanzpakete bis zu 70% aus faulen Krediten bestanden und kauften sie en masse ein.
(In den USA bekam jeder Kredit, der wollte. Meistens warens faule Tricks der Banken. Zwei Jahre tiefer Zinssatz, dann wurden die Kredite an einen Haifisch verkauft, der darauf 10-20% Schuldzins verlangte. (Soweit ich weiss, haben diese Haifische auch deutsche Kredite aufgekauft))
Ich weiss nicht wie das in Deutschland ist, aber bei uns gehören die Kantonalbanken dem Kanton. Ihnen ist es untersagt in Geschäfte einzusteigen, die nicht im Interesse des Kantons stehen und müssen zu fairen Konditionen Volksvermögen verwalten, Kredite finanzieren etc. Deshalb kamen bei uns die Kantonalbanken ungeschoren davon, im Gegensatz zu den gierigen Grossbanken.
Bei den deutschen Landesbanken weiss ich, dass sie eine Staatsgarantie haben und ein System aufgebaut haben, dass bei einer Pleite einer Landesbank zuerst die anderen Landesbanken gerade stehen müssen, dann erst die Steuerzahler.
Wie dem auch sei, der Staat Sachsen muss (oder hat bereits) 4,4 Milliarden Euro einschiessen um die Bank zu retten. Nun kommt es aber zur entscheidenden Frage:
Das muss doch juristische Konsequenzen haben, weil hier Volksvermögen veruntreut wurde. Aus meiner Sicht müsste die Führung der Sachsen-LB vor Gericht gestellt werden. Aber auch die Politiker, die die Aufsicht über die Landesbank hatten müssen zur Verantwortung gezogen werden.
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- Buhli
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Nehmt Euer Herz in beide Hände und macht was draus.
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- Marco
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Buhli schrieb: Kallemann Du hast ja so was von wahr. Solltest Du mal einen der Sachen-LB Bosse reden hören, wirst Du feststellen müssen, daß es keine Sachsen sind. Womit wir wieder beiden Nieten in Nadelstreifen aus dem Westen Deutschlands sind. Ich schrieb mal, daß diese Typen die Bundesrepublik mehr Geld kosten werden, als es die "Übernahme" der maroden DDR je kosten wird. Lag ich da so falsch? Da wird noch mehr auftauchen. Die Juristerei in Sachsen ist auch nicht in sächsischer Hand. Noch Fragen zum Thema: "Zur Verantwortung ziehen"?
Ich glaube, es gab und gibt auch genügend Nieten aus dem "Osten"...
Um Gottes Willen, wenn ich nur daran denke, was teilweise für ein korruptes und unfähiges Pack nach dem Mauerfall aus den Löchern im Osten herauskroch...
Man möchte ja keine Namen nennen...
Marco
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- Anke
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Und was machen die Politiker?
Wie immer alles fein runterreden...
Anke
immer fein sauber bleiben <img src="{SMILIES_PATH}/icon_wink.gif" alt="" title="Wink" />
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- Buhli
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- kalleman
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Die UBS ist die grösste Vermögensverwalterin der Welt und macte hier einen Rekordumsatz. Der Verlust von 21 Milliarden Franken im Investmentbanking frass den Gewinn weg. Nun wäre es vernünftig, sich vom Investmentbanking zu trennen und nur noch Vermögensverwaltung zu betreiben. Nun ist es aber so, dass im Investmentbanking die höchsten Löhne bezahlt werden. Dadurch steigen auch die Löhne des Managements und des Verwaltungsrat. Wenn sich die UBS nun vom Investmentbanking trennen würde, so würden auch die Löhne des Managements, also der Versagertruppe, sinken, weil die Vemrögensverwalter weniger Lohn kassieren. Und da diese Versager so gierig sind, werden sie sich ganz sicher nicht vom Investmentbanking trennen, denn so können sie trotz ihres Versagens wunderbar dicke Saläre einstreichen.
Die UBS hatte in ihrem Rekordgewinnjahr 200X etwa 14 Milliarden Franken an Boni an ihre Manager ausbezahlt. Damals machten sie auch einen satten Gewinn. Dieses Jahr haben sie den grössten Verlust, den je eine Schweizer Bank hatte. Um nicht Pleite zu gehen nahmen sie bei einem Singapurer Staatsfond (Es war die UBS, die wenn immer möglich gegen staatliche Interventionen die Stimme erhob.) 12 Milliarden auf. Und nun, im Rekordverlustjahr zahlen sie trotzdem 12 Milliarden Boni aus, man hat also den Staatsfond genutzt, um die Bonigelder zahlen zu können? Wer soll das verstehen?
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- kalleman
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Der liebe Herr Ackermann ist ja so ein toller Kerl, verzichtet auf seinen Bonus! Aber wie kommt es überhaupt, dass angesichts der angerichteten Katastrophe auch nur ein Bänkler glaubt, einen Bonus verdient zu haben?
Natürlich ist einer der Hauptschuldigen Geroge W. Bush, der sämtliche Kontrollgremien auf ein Minimum reduzierte. Unglaublich, was ein einziger Präsident alles anrichten konnte, wenn wir noch an all seine anderen Katastrophen denken.
In der Schweiz sind wir auch mächtig sauer. Dauernd schwafelte die Wirtschaft, wie toll wir sind, unsere Banken sind solide, wir müssen keine Steuergelder einsetzen, wir nicht. Nun ist alles anders. Deutschland pumpt 500 Milliarden Euro in ein System, die kleine Schweiz 50 Milliarden in eine einzige Bank! Natürlich die UBS, die in der Vergangenheit durch ihre unsägliche Arroganz und Gier auffiel und bereits 40 Milliarden verbrannt hatte. Nun haben aber offenbar derart viele Leute das Geld von der Bank abgezogen, dass sie kollabieren würde.
Diese 50 Milliarden sind dann aber nicht der Auslöser des Ärgers, sie stammen von der Nationalbank. 4 Milliarden Euro vom Stueerzahler, was 5500 Euro pro Steuerzahler bedeutet. (Wenn man mal bedenkt, dass man dauernd Sozialbezüge kürzt)
Nun wurde aber bekannt, dass die UBS plant, im Frühjahr rund 4,5 Milliarden Euro an Bonus auszubezahlen. Der Steuerzahler bezahlt also die Boni der Pleitebankmitarbeiter. Nun kocht die Volksseele. Mal sehen, wie es weitergeht, das Hilfspaket wurde von der Politik noch nicht abgesegnet.
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