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Bankenkrise

15 Nov 2008 16:57 #9298 von Anke
Anke antwortete auf Re: Bankenkrise

Buhli schrieb: Keine Ahnung wer hier was wie anlegt. Das Thema geht auch an meinem Geldbeutel vorbei. :lol: Aber Reiche wird es hier schon geben.


na sag mal buhli.
weshalb gingst du denn nach schwaben?
der hübschen bräute wegen? der berge wegen?
na bestimmt wegen der besseren verdienstmöglichkeiten als in sachsen, nicht wahr?

lg anke

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08 Dez 2008 13:37 #9474 von kalleman
kalleman antwortete auf Re: Bankenkrise
Langsam scheint man ja resignierend die Horrormeldungen aus der Wirtschaft über sich ergehen zu lassen. Wenn ich dann höre, dass bei der Aktion ein Herz für Kinder 15 Mio Euro gesammelt wurden, was ja toll ist, aber gleichzeitig sich Manager weigern, Boni von 30-40 Mio Euro (ich rede nur von Boni, nicht vom Lohn) zurückzuzahlen, dann ist das schon die Spitze der Perversion.

Bei uns brausen aber immer wieder Momente des Zorns auf. Es ist schlicht und einfach unfassbar, was abgeht. Die Manager mit ihrem Millionbezügen waren nicht nur unglaublich gierig, sondern auch grossenteils auch unfähig.

Die Credit Suisse stand sehr gut da. Sie hatte rechtzeitig aufgeräumt und kam gut durch die Krise. Aber was taten diese verblödeten Manager? Im Sommer, nach der Pleite von Lehmann-Brothers, stellten sie 700 Lehmann Banker ein und bauten das Investmentgeschäft aus! Sie haben also seit Sommer wieder kräftig Ramsch gekauft im Glauben, dass die Krise gleich vorüber ist. Seit dem Sommer verlor die CS 20 Milliarden Franken und ist nun gehörig in Schieflage. Wegen dieses hirnrissigen Engagement musste die CS massiv einsparen. 10% der Stellen wurden gestrichen! Aber die Verantwortlichen, die sind immer noch da und werden wohl wie immer mit einem fetten Salär in Rente geschickt werden, wenn überhaupt. Und wenn sie nun noch Geld vom Steuerzahler brauchen, aber MioBoni beziehen, dann könnte es in der ruhigen Schweiz aber so richtig ungemütlich werden.

In Deutschland kann man der Regierung keine besondere Nähe zu den Banken vorwerfen, eher im Gegenteil. In der Schweiz sind die Banken eng mit der Regierung verwoben, man nennt sie auch den achten Bundesrat. Deshalb sind auch die vielen Steuerschlupflöcher da. Aber der Überhammer ist, dass das Rettungsgesellschaft für die UBS auf den Cayman-Island hätte angesiedelt werden sollen. Sprich die staatlich finanzierte Auffanggesellschaft hätte also nicht in der Schweiz, sondern auf den Cayman-Islands steuern bezahlt. Unfassbar! Der Volkszorn hat das nun verhindert.

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13 Dez 2008 17:15 #9531 von Anke
Anke antwortete auf Re: Bankenkrise
mal ganz ehrlich.
wer soll da noch komplett durchblicken? :shock:
und weil es 90% der bevölkerung so ergeht, können regierungen und banken und manager auch schalten und walten, wie sie möchten...
man ist da völlig hilflos.
das einzige was bleibt ist zu sagen: geld ist nicht alles.
auch wenn es platt klingt...
hat man kaum geld, hat man auch keine angst, dass es wegkommen könnte...
freunde, liebe und natur - das sind die wahren stützen im leben!!!

lg anke

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17 Dez 2008 13:41 #9541 von silbermond
silbermond antwortete auf Re: Bankenkrise
böse fand ich die geschichte mit den verloren gegangenen daten von krediten der landesbank berlin.
himmel noch mal, wie die mit unseren persönlichsten daten umgehen.
möchte nicht, wie erst einmal krankenkassen und konsorten mit unseren daten umgehen, wenn schon banken so leichtsinnig sind...

lg yvonne

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27 Dez 2008 20:17 #9605 von kalleman
kalleman antwortete auf Re: Bankenkrise
Verschiedene Länder fürchten Unruhen wegen der Krise.

China ist besonders gefährdet. Ganze Städte fabrizierten nur für den Export. Dort mussten Mio von Arbeitern entlassen werden. Die Manager hauten mit der Kohle ab, sie bekamen keinen Lohn. Jedes Jahr überschwemmen Mio von Uniabgänger den Jobmarkt. Aber es gibt wegen der Finanzkrise kaum mehr Jobs. Dies führt dazu, dass die Uniabgänger bereit sind, gratis zu arbeiten. Sie verpflichten sich bis zu einem Jahr kostenlos zu arbeiten. Wer dazu nicht bereit ist, hat keine Chance auf einen Job. Nach einem Jahr werden sie aber nicht eingestellt, sondern gechasst. Nun erfassen immer mehr Unruhen China.

In Russland ist die Lage prekär. Niemand darf sagen, dass es eine Krise gibt, wer das tut, wird gemassregelt. Aber Russland hat die Krise am meisten getroffen. Der Rubel wird laufend abgewertet. (Was Russland attraktiv macht für Urlaub) Unzählige Firmen gingen pleite. Die Truppenreduzierung von 220'000 auf 140'000 wurde verschoben, weil man Unruhen befürchtet. Bereits wurde die berüchtigte Omon nach Wladiwostok entsandt, um dort Aufstände niederzuknüppeln.

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26 Jan 2009 08:10 #9705 von kalleman
kalleman antwortete auf Re: Bankenkrise
Nun scheint die zweite Welle der Finanzkrise anzurollen und niemand weiss, wie es enden wird.

Irland, England, Island und Russland droht der Staatsbankrott. Was das konkret bedeutet, überschreitet mein Vorstellungsvermögen.

Nach dem sich in der Schweiz die Wogen geglättet hatten, lässt diese unsägliche UBS wiedermal die Volksseele kochen. Nochmals zur Erinnerung. Die UBS erhielt rund 75 Mia Franken (1 Euro = 1.50 Franken), damit sie überleben kann. Der Deal wurde vom Bundesrat so eingefädelt, dass das Parlament den Entscheid nur noch abnicken konnte. Versuche der Ratslinken, das Geld an Bedingungen zu knüpfen, wie Rückforderung der Boni, wurde von der bürgerlichen Ratsmehrheit verhindert. (Diese Parteien werden von den Banken massiv mit Parteispenden gestützt. Aus meiner Sicht ist das Korruption) Während in Deutschland Banken, die Staatsgelder beanspruchen, keine Boni, keine Dividenden und keine überrissenen Saläre auszahlen dürfen, wurde in der Schweiz das Geld ohne Bedingungen der UBS geschenkt.

Die Ankündigung der UBS, 3 Mia Boni auszahlen zu wollen, dass sie dann auf 2 Mia kürzte, sorgt nun wieder für eine Welle der Empörung. Man muss sich das mal vorstellen. Das bedeutet, Jeder Mitarbeiter der UBS im Schnitt zusätzlich zu ihren üppigen Gehältern 26000 Franken Bonus bekommt. Dies in einem Jahr, indem die UBS einen Rekordverlust einfuhr und nur dank dem Staat überlebte. Die UBS streicht weltweit 10'000 Stellen. Aber Boni gibts trotzdem. Sie reden sich damit heraus, dass die Mitarbeiter hervorragend gearbeitet hätten und sie sonst zur Konkurrenz abhauen.

völliger Witz, keine Bank stellt derzeit Leute ein und für etwas bekommen die Mitarbeiter ja Lohn.

Einerseits herrscht nun der Tenor, dass die UBS völlig ihr Verhältnis zum Wert verloren hat. Sie begreifen nicht, dass eine Million sehr viel Geld ist (Der CEO der UBS, Kurer, verdient (auf Druck des Volkes, zogen Gelder von der UBS ab) "nur" noch 2 Mio Franken pro Jahr und findet, damit, dass er diesen Job mache, tue er Busse genug) andererseits ist nun die Politik arg unter Druck. Dadurch, dass sie der UBS keine Bedingungen stellte und die nun Volksgelder statt zur Ausgabe von Krediten dazu verwenden, ihren Mitarbeiter Geld reinzuschiessen, droht ihnen der Reputationsverlust. Alle heulen, aber tun werden sie wiedermal nichts. Aber da niemand weiss, wie diese Krise weitergeht, ist die Politik am zittern. Man stelle sich mal vor, die UBS braucht irgendwann weitere Staatsgelder. Das Volk hat mit Initiative, Referendum und Wahlen mächtige Waffen in der Hand. Und wenn es um Geldverschleudern geht, versteht der sparsame Schweizer keinen Spass.

Die "Abzockerinitiative" die schon vor der Krise lanciert wurde und welche zukünftig überissene Löhne und Boni verhindert, wird von der Regierung weiterhin verschleppt. Ein Abstimmungstermin steht noch nicht fest.

Die Schweiz bot Obama an, Guantanamo-Flüchtlinge aufzunehmen. Das ganze Land fragte sich, was das soll, denn aus den USA kam keine Anfrage. Es geht offenbar aber wiederum um die UBS. Die Verzahnung UBS und Politik zieht weitere Kreise. Die UBS hat in den USA Bürgern aktiv geholfen, Steuern zu hinterziehen. Nun droht der UBS der Verlust der US-Banklizenz. Mit dem Guantanamo-Angebot versuchte die Politik äusserst durchsichtig sich Obama anzubiedern.

Keine Frage, in der Schweiz ist die Stimmung im Volk sehr gereizt.

Doch die UBS ist eigentlich noch ein harmloser Fall. Die Bank of America kaufte die Pleite geganene J.P. Morgan als Schnäppchen, übersah aber, dass sie damit gleichzeitig 118 Mia Schrottpapiere übernehmen und muss vom Staat gerettet werden, die Royal Bank of Scotland kaufte Barclay und lancierte dadruch einen 45 Mia Verlust und musste vom Staat gerettet werden.

warum werden diese unfähigen Manager nicht verhaftet? Jeder Bürger, der ein paar Tausend Franken Steuern hinterzieht, kommt in den Knast, aber diese Manager kassieren x-Mio, machen einen Scheissjob und der Steuerzahler muss ihr Unternehmen mit Kohle retten, Kohle, die folgende Generationen noch zu berappen haben. Warum schaut die Justiz zu?

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27 Jan 2009 17:42 #9708 von kalleman
kalleman antwortete auf Re: Bankenkrise
Die Zusicherung der Finanzaufsicht, dass die UBS ihren Mitarbeitern 2,5 Mia Boni auszahlen darf (ursprünglich wollten sie 6 Mia) hat hier zu einem heftigen Gewitter geführt. Selten habe ich in diesem Land soviel Zorn gespürt. Dies scheinen auch die Politiker zu spüren, denn erstaunlich schnell wurde der Rücktritt vom Chef der Finanzaufsicht (natürlich ein Ex-UBS-Mitarbeiter) gefordert. Sogar bürgerliche Politiker (die das ganze Schlamassel zugelassen haben) kritisieren den Entscheid erstaunlich heftig. Der Tenor ist, dass die Bänkler in ihrer Raffgier nicht mal davor zurückschrecken, sich mit Steuergeldern zu bereichern.

Erstaunlicherweise finden UBS-Mitarbeiter, dass sie den Bonus durch ihre harte Arbeit verdient hätten. (Andere arbeiten auch hart, verdienen die Hälfte und bekamen noch nie einen Bonus)
Es scheint, als müssten sie Verzicht (auf hohem Niveau, also 2 statt 3 Autos etc) erst noch lernen.

Schauen wir mal, wie es weitergeht.

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