Hisbollah zwingt den Libanon in einen Bürgerkrieg
Grund für die Auseinandersetzung war eine TV-Rede des Hisbollah-Anführers Hassan Nasrallah, der der Regierung vorwarf einen Krieg gegen seine Vereinigung zu führen. Die Regierung hatte zuvor erklärt, das das von der Hisbollah-Miliz betriebene Telefonnetz und die Überwachungskameras am Beiruter Flughafen illegal seien.
Nach der Fernsehansprache kam es in der libanesischen Hauptstadt zwischen schiitischen Kämpfern und Sicherheitskräften zu blutigen Auseinandersetzungen. Mehrere Menschen kamen ums Leben. Beirut befindet sich wie schon 1990 kurz vor einem Bürgerkrieg. Die Radikalen haben die Stadt übernommen: Strassensperren wurden errichtet, Kämpfer der schiitischen Miliz besetzten den regierungsnahen TV-Sender Future-News und bedrohen die Menschen, denen nichts anderes übrig bleibt, als in die Schutzräume oder in die Berge zu fliehen.
Sowohl die UNO als auch die Europäische Union fordern beide Seiten auf den Konflikt friedlich zu lösen. Aber auch die Institutionen wissen, dass dies schwerer wird als gedacht. Denn nicht erst seit dem Libanesisch-Israelischen Krieg vor zwei Jahren schwelt es unter der Oberfläche. Das Land ist geteilt sowohl im Glauben als auch im Leben. Es wird einige Zeit dauern bis Beirut wieder das Paris des Ostens wird.
> Libanon Fotos: Bildagentur global-photos.de