Russland schickt Kälte nach Europa

Russland dreht den Gashahn zu und fast ganz Südosteuropa friert. Ob die Ukraine oder Russland - wo die Schuldigen sitzen unterliegt den Spekulationen. Sicher ist nur das zwischen Moskau und Kiew der Streit um die Gaslieferung weiter eskaliert.

So schaltete die Ukraine in der Nacht nach russischen Angaben die letzte der vier Transit-Pipelines ab. Aus der Ukraine hieß es dagegen, Russland habe seine Gaslieferungen über die Ukraine komplett gestoppt. Als Folge des Streits über höhere Preise kam es zunächst am Neujahrstag zu Engpässen in der russischen Gaslieferung.

Und auch Deutschland scheint betroffen: Der Gasimporteur Verbundnetz Gas AG meldete heute als erstes deutsches Unternehmen, dass kein Gas mehr aus der Ukraine in Deutschland ankommt. Der Ausfall der Gaslieferung durch die Ukraine werde aber über die Pipeline durch Weißrussland und Polen fast ausgeglichen. Russland ist der wichtigste Gaslieferant für deutsche Haushalte und Unternehmen mit einem Anteil von 37 Prozent. Â

In Deutschland sei die Situation "beherrschbar", beruhigte Bundeswirtschaftsminister Michael Glos im ARD-Morgenmagazin. Deutschland könne bei Normaltemperaturen mit seinen Gasreserven ein Vierteljahr durchhalten. Bei den derzeitigen Minusgraden gingen diese zwar schneller zur Neige, aber zunächst reichten sie. Mit steigenden Gaspreisen rechnet Glos trotz der angespannten Situation nicht. Der Gaspreis sei an die Entwicklung des Ölpreises gekoppelt. "Demnach wird er daher in den nächsten Wochen tendenziell eher zurückgehen", sagte der Minister.

Trotzdem bleibt die Frage, ob Russland sein Gasmonopol politisch ausnutzen darf und ob wie mit dieser Bedrohung in der Zukunft verfahren werden kann.

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