Kulturstaatsminister Bernd Neumann erklärte nach einem Gespräch mit Vertretern der sächsischen Staatsregierung und der Stadt Leipzig über die Beteiligung des Bundes an einem Freiheits- und Einheitsdenkmal in Leipzig: "Wir wollen in gemeinsamer Verantwortung das herausragende Engagement der Bürger Ostdeutschlands bei der friedlichen Revolution im Jahr 1989 würdigen. Deshalb soll dem gewaltfreien Protest stellvertretend in Leipzig mit einem Denkmal ein eigenes Gesicht gegeben und die Zivilcourage dieser Menschen besonders hervorgehoben werden.
Leipzig erhält Einheitsdenkmal
Die Repräsentanten der Stadt Leipzig und des Freistaats Sachsen haben mir dazu ihre Vorstellungen erläutert. Wir haben in allen Punkten Einvernehmen erreicht. Das Denkmal wird gemeinsam vom Bund, dem Land Sachsen und der Stadt Leipzig errichtet und finanziell getragen. Der Bund ist bereit, einen Anteil von bis zu fünf Mio. Euro beizutragen. Mit der Ausschreibung soll am 9. Oktober dieses Jahres gestartet werden. Bis spätestens 2014 – dem 25. Jahrestag der friedlichen Revolution – soll das Denkmal eingeweiht sein."
An dem Gespräch im Kanzleramt nahmen neben dem Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung, Bürgermeister Georg Girardet und Ulrich
Beyer von der Sächsischen Staatskanzlei auch die Bundestagsabgeordneten Arnold Vaatz und Gunter Weißgerber teil.
Der Bundestag hat 2007 entschieden, mit einem Nationaldenkmal in Berlin die Freiheits- und Einheitsbestrebungen der letzten beiden Jahrhunderte unter besonderer Berücksichtigung der friedlichen Revolution und der Wiedererlangung der staatlichen Einheit Deutschlands zu würdigen. Einem weiteren Beschluss des Bundestages von Ende 2008 zufolge wird die Bundesregierung aufgefordert, "gemeinsam mit dem Land Sachsen und der Stadt Leipzig den Beitrag der Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt zur friedlichen Revolution auf angemessene Weise zu würdigen." Der sächsische Landtag und der Leipziger Stadtrat hatten sich in der Vergangenheit wiederholt für ein solches eigenes Freiheits- und Einheitsdenkmal ausgesprochen (Beschlüsse von 2007 und Mitte 2008).