Zum Auftakt der 26-teiligen ZEIT-Serie "Mein Deutschland" zum 60. Gründungsjubiläum der Bundesrepublik und zum zwanzigsten Jahrestag des Falls der Mauer erinnert sich das frühere Mitglied des SED-Politbüros Günter Schabowski an den 9. November 1989, den Tag der Grenzöffnung. Schabowski hatte an dem Tag auf einer Pressekonferenz früher als geplant die Reisefreiheit für DDR-Bürger "unverzüglich" bekanntgegeben.
ZEIT beginnt Serie "Mein Deutschland"
RS
Ralf Schmahld
Updated
So erinnert sich der heute 80 Jahre alte Funktionär in der ZEIT an die Nacht des Mauerfalls: "Ein Riesenstein ist mir vom Herzen gefallen. Kein gewalttätiger Ausbruch. Keine Schüsse. Keine Verletzten. Die Grenzöffnung scheint mir trotz der kurzzeitigen Panne reibungslos über die Bühne zu gehen. Und sofort keimt wieder der Wunderglaube an den Bestand der DDR auf. Die Reisefreiheit wird uns Sympathien einbringen. Der gezückte Personalausweis - ist er nicht Ausdruck dafür, dass die Bürger den ruinierten Staat noch respektieren! So bin ich in dieser Stunde zwischen Bangen, Ängsten und Selbstbeschwichtigung äonenweit entfernt von den Gefühlen der Menschen, die nur einige Meter vor mir davon beseelt sind, endlich den Schritt in jene Freiheit zu tun, die sie uns abgetrotzt hatten."
In der Serie werden prominente Deutsche wie Helmut Schmidt, Boris Becker, Günter Grass, Christa Wolf, Alice Schwarzer oder Wolf Biermann mit ihren Erinnerungen an Momente der Geschichte des Landes zu Wort kommen.
Benutzer-Bewertungen
In diesem Beitrag gibt es noch keine Bewertungen.
Hast du schon ein Konto? Jetzt einloggen