Der Opel-Betriebsrat stellt Bedingungen für einen Einstieg von Fiat. Demnach müsse klar werden, dass der italienische Konzern nicht nur bei Opel einsteigen will, um damit leichter an staatliche Bürgschaften zur Lösung seiner eigenen Probleme zu kommen. Dies schreibt die Rheinische Post in ihrer heutigen Ausgabe.
Opel Krise - Opel Rettung: Ein Blick in die Medien
Wenn Fiat tatsächlich nur mit einer Milliarde Euro bei Opel einsteigen will, sei das zu wenig, um den künftigen Betrieb zu sichern, erklärt Rainer Einenkel, Betriebsrats-Vorsitzender des Opel-Werks in Bochum, in der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post". Fiat und Opel hätten die gleiche Modellpalette. Deshalb würde eine klare Ansage von Fiat benötigt, dass nach einem Einstieg keine Marktbereinigung stattfände und insbesondere keine Standorte bei Opel oder Fiat geschlossen würden. Als drittes müsse Fiat die geplante Zusammenarbeit mit Chrysler erklären.
Sowohl die Osnabrücker Zeitung als auch die WAZ kommentieren den politischen Einsatz eher kritisch:
WAZ: Ausgerechnet Guttenberg und Steinmeier sollen nun gemeinsam mit Fiat-Chef Sergio Marchionne über ein Opel-Bündnis sprechen. Ob es ihnen ausnahmsweise gelingt, wahltaktische Überlegungen in den Hintergrund zu rücken? Nach Guttenbergs jüngsten Äußerungen ist dies kaum zu erwarten. Der Minister warf dem Vizekanzler vor, in Sachen Opel nur über "marginale Detailkenntnis" zu verfügen. Zudem hätten Steinmeiers "unreflektierten Vorfestlegungen für oder gegen einen möglichen Investor" die Position von Opel geschwächt. Ob dies allerdings die Verhandlungsposition der Bundesregierung vor dem Treffen mit Marchionne stärkt, darf ebenfalls bezweifelt werden.
OZ: Der Sache nicht dienlich ist der Wahlkampf in Deutschland, der auch vor Opel nicht Halt macht. Und hier ein Appell an die Politiker: Haltet Euch zurück mit Wahlkampfgeplänkel. Das Schicksal von Opel ist es wert, sachlich und überlegt angegangen zu werden.