In Deutschland kann nach Einschätzung des Präsidenten des Robert-Koch-Instituts (RKI), Professor Jörg Hacker, keine Entwarnung bei der sogenannten mexikanischen Grippe gegeben werden. Das Virus sei sehr wandlungsfähig und gut von Mensch zu Mensch übertragbar, erläuterte Hacker am Mittwochvormittag im Gesundheitsausschuss des Bundestages.
Mexikanische Schweinegrippe: Keine Entwarnung
Er verwies zugleich darauf, dass es in der Bundesrepublik unverändert neun bestätigte Erkrankungsfälle gebe. Dabei habe man es mit "milden" Krankheitsverläufen zu tun. Der RKI-Präsident fügte hinzu, dass mit weiteren Erkrankungen in Deutschland gerechnet werden müsse. Die Fallzahlen seien aber bislang auf einem "moderaten Niveau" geblieben. Auch sei hier kurzfristig keine "Explosion" zu erwarten.
Die SPD-Fraktion bescheinigte dem RKI, mit einer umsichtigen Informationspolitik in den vergangenen Tagen zu einer Versachlichung beigetragen zu haben. Die FDP-Fraktion erkundigte sich nach Untersuchungen der Weltgesundheitsorganisation WHO in Mexiko zu der Grippe. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen fragte nach möglichen Dunkelziffern bei nicht gemeldeten Erkrankungen. Ein Vertreter des Bundesgesundheitsministeriums betonte, es gebe in Deutschland weder Anlass zu Panik noch Anlass zum "Zurücklehnen". Das Auftreten der Krankheit treffe die Bundesrepublik nicht unvorbereitet. Dabei habe das Robert-Koch-Institut "sehr gute Arbeit" geleistet.