Etwas Glück gehört zu einer Großveranstaltung dazu. Knapp zog die Unwetterfront am späten Nachmittag am Umzug des Karnevals der Kulturen im Berliner Bezirk Kreuzberg vorbei. Bedrohlich zogen die grauen Wolkenmassen heran und es grummelte gefährlich, doch der Karnevalsumzug blieb verschont. Am Pfingstsonntag zogen 90 Gruppen aus mehr als 70 Nationen durch die Straßen. Zum 14. Mal konnten die Berliner und Berlinbesucher das bunte Treiben bewundern. Start war gegen 12:30 Uhr am Hermannplatz. Weiter ging es über Hasenheide und Gneisenaustraße bis zur Yorckstraße Ecke Möckernstraße. Bevor der eigentliche Umzug startete, fand am Hermannplatz eine afro-brasilianische Zeremonie statt.
Buntes Treiben: Karneval der Kulturen
Bis zum Abend zogen die Gruppen und Wagen des Umzugs die Straßen entlang. Am heutigen Pfingstmontag findet noch das Straßenfest von 11 bis 19 Uhr nahe Hallesches Tor / Mehringdamm statt. Auf vier Bühnen erwartet den Besucher wieder ein reichhaltiges Musikangebot.
Und wie kam der Karnevalsumzug eigentlich bei den Besuchern an? "Es war wie immer sehr bunt, farbenfroh und sehr laut", meint Antje, die extra aus Frankfurt / Oder nach Berlin gekommen ist, um sich den Umzug anzuschauen. "Man fühlte sich fast ein wenig an die Loveparade erinnert, so laut war stellenweise die Musik auf manchen Wagen. Teilweise gab es jedoch auch Fahrzeuge, die fuhren einfach nur im Zug mit. Ohne Musik und ohne Trachten", berichtet sie. "Doch es gab auch wieder sehr phantasievolle Kostüme", so Antje. "Ich hatte den Eindruck, dass früher mehr live Musik gemacht wurde. Mit Trommeln und so. Jetzt kam verstärkt die Musik aus großen Boxen", meint ihre Freundin Ute. Doch nächstes Jahr werde sie bestimmt wieder kommen. Auch ihr hatte es wieder außerordentlich gefallen. Beide waren froh, dass das Unwetter einen Bogen um sie gemacht hatte.
Fotos: Marco Bertram, Lichtschwimmer