Keine Staatshilfe für Karstadt - Insolvenz für die Zukunft

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Keine Staatshilfe für Karstadt - Insolvenz für die Zukunft

Arcandor ist in Sammellaune: Schon über 800.000 Kunden-Unterschriften will der Essener Konzern für die Rettung seiner Tochter Karstadt gesammelt haben. Dazu spricht das Unternehmen derzeit mit dem Klingelbeutel bei der Bundesregierung und den Großaktionären Oppenheim sowie Schickedanz vor. Karstadt versucht für sein Warenhausgeschäft noch die letzten Millionen loszueisen. Aber warum? Warum soll ein Staat und damit der Steuerzahler für ein Unternehmen bezahlen, dessen Konzept wirtschaftlich nicht mehr tragbar ist? Ein Kommentar von turus.net:

Aber es ist Wahlkampf und die Parteien spielen auf den Rücken von 58.000 Schicksalen Russisch Roulette, während die Manager ihre Fehler schon von den Steuerzahlern bezahlt sehen. Das Konzept Karstadt ist seit Jahren gestorben und nicht erst mit der Wirtschaftskrise, wie das Unternehmen der Öffentlichkeit glaubbar machen will. Karstadt hangelt sich seit über fünf Jahren von einer Krise in die nächste. Das Gemischtwarenkonzept ist wirtschaftlich nicht mehr tragbar, das sollte das Unternehmen erkennen.

Beispiel Essen: Am Limbecker Platz wird in diesem Jahr eines der größten Einkaufszentren Deutschlands mit 70.000 Quadratmetern fertiggestellt. Der erste Bauabschnitt wurde am 13. März 2008 eröffnet (turus|Magazin berichtete). Projektpartner des neuen Einkaufszentrums ist unter anderem Karstadt, das künftig rund 24.000 Quadratmeter bespassen will.  In einem nach Angaben des Konzerns Prototypen einer neuen Warenhaus-Generation sollen rund 275 Mitarbeiter die Kundenzufriedenheit auf vier Etagen herstellen. Unterstützt werden sie von über 50 Monitoren über die sich Kunden über Sortimentsneuheiten informieren oder auch elektronische Etagenpläne abrufen können. Zudem setzt Karstadt auf modernste Kassenanlagen und eine neu konzipierte Wegeführung. Für Inneneinrichtung und Möblierung wurden hochwertige Materialien wie Parkett und Granitstein verwendet. Insgesamt investierte die Karstadt Warenhaus GmbH in den Innenausbau der Verkaufsflächen rund 23 Millionen Euro.

Soweit die nacken Zahlen, die den Boden im Limbecker Platz in Essen zum Leuchten bringen. Ein Gang durch die Gänge offenbart aber die Wahrheit: Was bringt die schönste Technik und über 800.000 Unterschriften, wenn die Kundschaft wegbleibt und lieber in den Spezial-Geschäften, die teilweise günstiger sind und besser beraten, einkaufen geht. Arcandor sollte sich der Wahrheit stellen, als noch mehr Menschen und vor allem Steuerzahler (und damit die heutige Jugend) in den Krisen-Strudel zu ziehen.

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Gesellschaft
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  • Wirtschaft

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