Es scheint fast als hätten die Libanesen späte Rache für den provozierten Krieg mit Israel im Jahr 2006 genommen haben: Bei der Paralamentswahl am vergangenen Sonntag zog die radikale Hisbollah den kürzeren und verlor massiv an Stimmen. In den USA, Israel und auch in Europa war die Erleichterung über den Sieg des pro-westlich eingestellten Sunniten Saad al-Hariri (Sohn des 2005 ermordeten Exregierungschefs Rafik Hariri) groß, aber die Freude darüber wollte nicht ausarten, denn dem Einigungsprozess der verschiedenen Glaubensgrupen im Libanon stehen jetzt schwierige Zeiten bevor.
Wahl im Libanon: Frieden oder Bürgerkrieg?
RS
Ralf Schmahld
Updated
Eins ist sicher die Hisbollah wurde für ihren in der Vergangenheit stark militanten Auftritt durch die Wähler abgestraft. So provozierte sie nicht nur den vom 12. Juli bis 14. August 2006 dauernden zweiten Libanon-Krieg, in den Israel gerne und skrupellos einttrat, sie richtete vor einem Jahr mitten in Beirut ihre Waffen erstmals auch gegen politische Gegner und erzwang so eine Einheitsregierung mit eigenem Vetorecht. Zudem zeigte sich der gespaltene Libanon, in dem sogar Christen (Michel Aoun) sich mit den Radikalen verbrüdern, wenig begeistert von der Hisbollah-Unterstützung für die Hamas im Krieg gegen Israel. Es bleibt abzuwarten wie die Libanesen künftig gemeinsam die Zedernrepublik erstrahlen lassen.
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