Die EU-Kommission hat beschlossen, der Werft im polnischen Gdansk (Danzig) mit Beihilfen in Höhe von 251 Millionen Euro unter die Arme zu greifen. Die Stocznia Gdanska Spolka Akcyjna ist Nachfolger der bis 1990 bestehenden Leninwerft.
Im November 2007 wurde die Werft privatisiert. Berühmt wurde die Werft im Sommer 1980. Während eines Streiks auf der Leninwerft wurde die Gewerkschaft Solidarnosc (Solidarität) gegründet. Mit Lech Walesa an der Spitze ging von Gdansk aus eine Streikbewegung durch ganz Polen.
Die Gdansker Werft ist eine der größten Werften Polens. Bereits im 19. Jahrhundert befand sich dort auf der Insel Ostrów an der Weichselmündung zuerst die Kaiserliche Werft und anschließend die Schichau-Werft.
1950 wurde die dortige Werft in Lenin-Werft umbenannt. In diesem Jahr lief auch das Schiff MS Soldek vom Stapel. Bereits Anfang der 70er Jahre kam es auf dem Werftgelände in Gdansk zu ersten Streiks. 1975 wurde eine Arbeitsniederlegung der Werftarbeiter blutig niedergeschlagen, etliche Arbeiter kamen bei den Unruhen ums Leben.
1980 wurde in Gdansk die Gewerkschaft Solidarnosc gegründet. Lech Walesa - der später im Dezember 1990 zum polnischen Staatspräsidenten gewählt wurde - war Anfang der 80er Jahre die Führungsperson der Streikbewegung.
Zu Beginn der 90er Jahre wurde die Lenin-Werft in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Seit 2002 hat die Gdansker Werft Kapitalzuführungen, Garantien, Darlehen und steuerliche Verlustabschreibungen erhalten, um die Werft am Leben zu halten. Im Juni 2005 wurde von der EU-Kommission ein förmliches Verfahren eingeleitet, um den Umstrukturierungsplan prüfen zu können.
Im November 2007 hatte der neue Eigentümer der Werft versucht, die Werften Gdansk und Gdynia zu fusionieren. Dieser Plan wurde jedoch von der EU-Kommission abgelehnt. Ein Zusammenschluss der beiden Werften hätte eine langfristige Rentabilität nicht wiederhergestellt.
Nachdem vor kurzem vom neuen Eigentümer ein neuer Umstrukturierungsplan vorgelegt wurde, genehmigt die EU-Kommission nun Beihilfen in Höhe von 251 Millionen Euro.
Die Maßnahmen erstrecken sich über mehrere Jahre hinweg.
Damit ist die Zukunft der geschichtsträchtigen Werft vorerst gesichert.