Die Bürger Europas setzen auf ein gemeinsames Vorgehen gegen die Wirtschaftskrise. 72 Prozent der Europäer sind überzeugt, dass die EU hilft, neue Arbeitsplätze zu schaffen und die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Dies ist das Ergebnis einer heute veröffentlichten Umfrage in den 27 Mitgliedsländern. Mehr als die Hälfte der Europäer schätzten die Rolle der EU in der Beschäftigungs- und Sozialpolitik (52 Prozent) sowie in der Wirtschafts- und Finanzpolitik (71 Prozent) als insgesamt positiv ein. Auch aus Sicht der Deutschen ist eine gemeinsame Vorgehensweise wirkungsvoller als ein Alleingang. 66 Prozent bevorzugen koordinierte Maßnahmen gegen die Krise, hingegen nehmen nur 40 Prozent eine abgestimmte Bekämpfung der Krise wahr. Bezogen auf die Wirtschaftslage insgesamt zeigen sich zwischen 80 und 90 Prozent aller Befragten sehr besorgt.
Wirtschaftskrise: Europäer bauen auf die EU
Mindestens 6 von 10 Europäern befürchten, das Schlimmste stehe noch bevor. Dies trifft vor allem auf die von der Wirtschaftskrise am stärksten betroffenen Länder wie die baltischen Staaten zu, in denen bis zu 80 Prozent der Bürger glaubt, die Talsohle sei noch nicht ereicht.
Mit Blick auf den Arbeitsmarkt deutet sich ein ähnlicher Trend in den 27 Mitgliedstaaten ab. Ein Drittel der Befragten gab an, Angst um den eigenen Arbeitsplatz zu haben. Auch hierbei liegt Deutschland mit 45 Prozent im Trend der Direktumfrage. Noch mehr Menschen machen sich Sorgen, dass ihre Partner (38 Prozent oder Kinder 47 Prozent) arbeitslos werden könnten. Der Grad der Besorgnis steht dabei in engem Zusammenhang zum bisherigen Stellenabbau. Eine positivere Einschätzung dagegen haben die Menschen in Mitgliedstaaten, die umfassende Flexicurity-Modelle umgesetzt haben, insbesondere Schweden und Dänemark. Hier halten 45 Prozent, in Dänemark 36 Prozent die Krise für bereits überwunden.