Auf dem Cerro Toco, einem Berg in der chilenischen Atacama Wüste, untersuchen internationale Wissenschaftler im Rahmen der Radiative Heating in Underexplored Bands Campaign (RHUBC) die Klimagase der Erdatmosphäre. Wissenschaftlich brauchbare Beobachtungen ihrer Strahlungseigenschaften sind von der Erdoberfläche aus schwer zu beschaffen, da der Wasserdampf in der Atmosphäre die Messungen behindert. Daher werden in der Atacama Wüste Instrumente eingesetzt, die detaillierte Messwerte der nahezu undurchlässigen Wasserdampfschicht beschaffen können.
Klimadaten-Berechnung: Mikrowellenradiometer auf dem Cerro Toco
In 5300 Metern Höhe kommt ein Mikrowellenradiometer der Universität zu Köln erstmals zum Einsatz. Das Gerät hilft den Wissenschaftlern u. a., die Homogenität der Atmosphäre zu messen. „Hintergrund der Arbeit ist es, ein besseres Verständnis der Strahlungseigenschaften von Wasserdampf, dem wichtigsten Treibhausgas, zu erlangen“, so Professor Dr. Susanne Crewell vom Institut für Geophysik und Meteorologie der Universität zu Köln.
Das Chajnantor Plateau, auf dem der Cerro Toco steht, ist eine der trockensten Gegenden der Erde, und deshalb ideal für die Forscher, da die Luft dort wegen des niedrigen Wasserstoffgehalts transparenter ist als in anderen Regionen. Ziel der Wissenschaftler ist die Übertragung ihrer Berechnungen auf globale Klimamodelle. Gleichzeitig soll die Synergie mit den astronomischen Messungen (auch der Universität zu Köln) vor Ort erforscht werden. Finanziert wird der Betrieb des Geräts vom Atmospheric Radiation Measurement (ARM), einem Programm des US Department of Energy.
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