Vor genau 45 Jahren endete eine spektakuläre Fluchtaktion aus der ehemaligen DDR. Innerhalb von zwei Nächten flüchteten bis zum 5. Oktober 1964 insgesamt 57 Menschen von Ost- nach West-Berlin durch einen selbstgebauten Tunnel unterhalb der gerade errichteten Berliner Mauer.
turus|Zeitblick: Fluchttunnel in die Freiheit
Der Tunnel verlief von der Bernauerstr. 97 bis zur Strelitzer Straße 55 auf der Ostseite. Der Tunnel wurde von April bis Oktober 1964 aus einem Keller der Bäckerei in elf Meter Tiefe in Richtung Osten gegraben. Durch Verrat eines Spitzels wurde schließlich der Fluchtweg entdeckt. Bei der Kontrolle wurde der 21-jährige Unteroffizier Egon Schultz versehentlich von den eigenen Leuten erschossen. Von der DDR-Führung wurde nach dem Tod von Schultz behauptet, dieser sei von "westlichen Agente" oder vom Schleuser Christian Zobel erschossen worden. Erst durch die Öffnung der Stasi-Akten konnte richtig gestellt werden, dass die tödlichen Schüsse aus der Waffe eines Grenzsoldaten abgegeben wurden. Allerdings war zu diesem Zeitpunkt der Fluchthelfer, der den ersten Schuss abgegeben hatte und seitdem für den Mörder gehalten wurde, bereits verstorben.
Neben einer Dokumentation der NBC, die die Fluchthelfer finanziell unterstützten, wurde diese spektakuläre Aktion von Sat1 im Jahr 2001 unter dem Titel "Der Tunnel" verfilmt. Es wirken unter anderem Heino Ferch, Nicolette Krebitz und Alexandra Maria Lara mit. Der Film wurde im Fernsehen in zwei Teilen ausgestrahlt und ist auf DVD erhältlich.
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