Mauerradweg in Berlin - es gibt noch einiges zu tun!

MB Updated
Mauerradweg in Berlin - es gibt noch einiges zu tun!
Der Berliner Mauer-Radweg ist Vorbild geworden nicht nur für den 1.400 Kilometer langen Deutsch-Deutschen Radweg, sondern auch für den 6.800 Kilometer langen Iron Curtain Trail quer durch Europa. Nach mehr als fünfjähriger Bauzeit ist der Mauerradweg nahezu fertiggestellt und viele Verbesserungen sind erreicht worden. Der Berliner Mauerradweg ist ein Beispiel dafür, wie man Politik, Kultur und Geschichte im wahrsten Sinne des Wortes erfahren kann. Inzwischen wirbt auch der ADFC für den Berliner Mauerradweg in seinen Broschüren. Der Mauerradweg sei ein Vorzeigeprojekt geworden, so Michael Cramer.
Doch Michael Cramer mahnt, dass es noch weiteren Entscheidungsbedarf gibt. Ein wichtiger Punkt sei die Unterquerung der Dresdener Bahn. Die Finanzierung dieser Bahntrasse sei immer noch nicht abschließend geklärt. Da das Planfeststellungsverfahren läuft, sei höchste Eile geboten. Das Beispiel der Unterführung an der Trasse der Anhalter Bahn bei Lichterfelde Süd habe doch gezeigt, dass es funktionieren kann, erklärte er.
Weiterhin zu klären sei die Angelegenheit mit dem Denkmalschutz für das Parlament der Bäume, das sich im Regierungsviertel befindet und der einzige erhaltene Mauerabschnitt ist, der nicht unter Denkmalschutz steht. Die Bundesregierung als Eigentümerin des Grundstücks sollte endlich ihr Einverständnis erklären und den gültigen Bebauungsplan ändern, so die Erklärung von Claudia Hämmerling und Michael Cramer.
Akuten Entscheidungsbedarf gibt es auch am Griebnitzsee-Ufer, wo die Situation nach dem Gerichtsbeschluss eskaliert ist. Eigentümer hatten dort kurzerhand einen Wegabschnitt am Ufer der Sees abgeriegelt. Ein Durchkommen ist dort momentan nicht möglich.
"Der Kauf der dortigen Mauergrundstücke wurde vom Senat schlichtweg verpasst", so Michael Cramer. "In Bayern werden sogar Millionäre enteignet, um freie Zugänge zu Seen zu erhalten - in Berlin ist so etwas nicht möglich. Würde es sich allerdings um eine Autobahn handeln - längst wären seinerzeit die Grundstücke gekauft oder enteignet worden!"
Probleme gibt es auch Sacrower Park, wo nicht einmal das Schieben eines Fahrrads erlaubt ist. "Die Stiftung Schlösser und Gärten muss sich bei diesem Punkt einfach bewegen!" fordert Michael Cramer. Es sei wichtig, dass die Sacrower Heilandskirche in den Mauerweg integriert würde und mit dem Fahrrad erreicht werden kann.
Unerträglich sei zudem die Situation im Mauerpark. Ein fahrradfreundlicher Ausbau der dortigen Kopfsteinpflasterstraße sei nötig, so Michael Cramer. CDU und Linkspartei lehnen allerdings in der BVV Pankow diesen Ausbau ab.
Als letzten Punkt führten Claudia Hämmerling und Michael Cramer die Schilderung der querenden Straßen und Brücken an. Zur besseren Orientierung sollten diese besser ausgeschildert werden. Besonders in Brandenburg müssen zudem einige Bordsteine noch abgesenkt werden.
Wer sich einen Eindruck vom Ist-Zustand verschaffen möchte, der kann sich den Mauerstreifzügen anschließen.
Am Samstag, den 30. Mai 2009 beginnen wieder die Touren auf dem Mauerradweg. Treffpunkt ist die historische Ampel am Potsdamer Platz. Dieses Jahr wird es neun Touren geben, die jeweils um 14 Uhr beginnen und zwischen 20 und 30 Kilometer lang sind.
Michael Cramer leitet seit 2001 diese Mauerstreifzüge  und wird auch dieses Jahr wieder sein Megafon dabei haben, um vor Ort historische und aktuelle Begebenheiten zu erklären. Nach Möglichkeit wird es eine Rast in einem Biergarten geben, wo dann Gespräche möglich sein werden.
(M. Bertram)

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