Ausgeklingelt: Klingelton-Abzocker ohne Chance

Europäische Verbraucher können ab sofort gefahrloser Klingeltöne aus dem Netz herunterladen als noch vor 18 Monaten. Denn 70 Prozent der Internetseiten, die wegen missbräuchlicher Praktiken beim Verkauf von Klingeltönen, Hintergrundbildern oder sonstigen Handydiensten im Visier einer EU-weiten Ermittlungsaktion standen, sind inzwischen korrigiert oder geschlossen worden. Dies teilte die Kommission mit.

Insgesamt 301 Seiten wurden wegen massiver Verstöße gegen das EU-Verbraucherrecht überprüft. Davon sind 159 Seiten korrigiert und 54 Seiten geschlossen worden. In Deutschland wurden 30 Webseiten untersucht. Auf 13 Seiten wurden Verstöße gegen das EU-Verbraucherrecht festgestellt und mittlerweile behoben. Beanstandet wurden insbesondere lückenhafte Preisinformationen, unvollständige Händlerangaben und irreführende Werbung.

In Europa gibt es über 495 Millionen Mobiltelefone. Allein die Klingeltöne machten 2007 schätzungsweise 29 Prozent des Markts für „Mobilkommunikationsinhalte“ aus, ein Plus von 10 Prozent im Vergleich zu 2006. Der europaweite Umsatz mit Klingeltönen betrug im Jahr 2007 schätzungsweise 691 Millionen Euro. Die Untersuchung kam zu dem Ergebnis, dass mehr als die Hälfte dieser Websites sich ganz gezielt an Kinder richteten (163 Seiten bzw. 54 Prozent). Viele Websites wiesen zudem mehrere Unregelmäßigkeiten auf. Fast 41 Prozent aller untersuchten Websites wiesen Unregelmäßigkeiten bei den Preisangaben auf (124 Seiten von 301). Bei 75 Prozent aller untersuchten Websites (225 von 301) waren die Händlerangaben unvollständig. Und auf 35 Prozent der untersuchten Internetseiten (105 von 301) waren die Informationen irreführend präsentiert.