Neuer Hooligan-Film: 66/67 Fairplay war gestern

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Neuer Hooligan-Film: 66/67 Fairplay war gestern
Filme über Fußball-Fans fehlt meist ein wenig Gespür für tiefsinnige Inhalte, die mehr als nur die Zielgruppe Fans, Ultras oder Hooligans vor die Leinwand locken. Und so gibt es reichlich Filme über Hooligans und Fans, so reichlich das es daraus ein eigenes Genre entstanden ist. Zahlreiche Produktionen flimmern seit Jahren über die Bildschirme - Kult wurden ab nur wenige. Mit "66/67 – Fairplay war gestern" reiht sich nun ein weiterer ein, der ein "kompromissloses Drama über Freundschaft, Fußball und Gewalt" sein will. Ob er Kult wird entscheiden die Besucher.


Im Zentrum des Films steht der Fußballverein Eintracht Braunschweig und sechs junge Männer, die nicht nur dem Spiel auf dem Rasen frönen, sondern auch der dritten Halbzeit und den damit verbundenen Gewaltexzessen nach dem Spiel. 66/67 ist Name ihres Fanclubs, in Erinnerung an die Meistersaison 1966/1967. Fanclub ist dabei nicht der richtige Begriff, Firm schon eher, holt sich der Film doch ein paar Anleihen an seinen britischen Vorbildern wie "The Football Factory" oder "Hooligans". Trotz seiner prominenten Vorbilder ist der Film aber doch anders und entwickelt sich von Spielminute zu Spielminute zu einem sehr sehenswerten und bemerkenswerten, tiefgehenden Schauspiel.

So zieht die Produktion den Hooligan-Mythos-Vorhang zurück und blickt hinter die Kulissen. Er ist damit nicht einfach ein "Hau-drauf" Film, sondern blickt ins Innere jedes Einzelnen und legt deren Probleme offen: Die Protagonisten sind Täter und Opfer zugleich, so dass Fazit des Films. Die bildliche Darstellung ist hervorragend, intensiv und kompromisslos. Zu Recht gewann der Film auf dem diesjährigen internationalen Zürich Filmfestival in der Kategorie "Deutschsprachiger Spielfilm".

Dazu ist der Filmstoff aktueller denn je: So haben vor wenigen Wochen am 7. November Braunschweiger Hooligans einen mit Fußballfans von Hannover 96 besetzten Regionalzug im Bahnhof von Weddel angegriffen. Diese waren auf der Rückreise von einem Auswärtsspiel der zweiten Mannschaft von Hannover 96 in Babelsberg (0:1). Rund 35 Einsatzkräfte der Polizei verhinderten eine direkte Konfrontation zwischen den ebenfalls gewaltbereiten Hannover Anhängern. (R.S.)

Sehenswert:
www.66-67-derfilm.de

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