Test: Autopflege bei "Mr. Wash" - nahezu perfekt
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Ralf Schmahld
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Wer sein Auto eine gründliche Reinigung unterziehen will, dem stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung: Entweder nimmt sich der Autoliebhaber einen Nachmittag frei und schrubbt und wienert sein Gefährt von innen und außen mit Bürsten, Schwamm und Wasser. Er kann den Wagen auch durch eine Waschanlage fahren und legt nur für den letzten Feinschliff Hand an oder er fährt zu "Mr. Wash". Das turus|Magazin hat sich das Geschäftskonzept des Waschtempels mitsamt seinen Werbeversprechen einmal genauer angesehen und fuhr durch die "Servicestation" in Essen / Hans-Böckler-Straße.
Das "Mr. Wash" Konzept sieht eine gründliche und lackschonende Fahrzeugwäsche vor, die unterstützt von sorgfältigen Mitarbeitern besonders die Problemzonen am Auto (insbesondere Front und Heck) ins Visier nimmt. Zudem werde die Maschinenwäsche ausschließlich mit weichem Textil und warmem Wasser und eine Heißluft-Trocknung durchgeführt, so das Werbeversprechen auf der Webseite des Unternehmens der Mr. Wash Auto-Service Aktiengesellschaft.
An einem sonnigen Samstag rollen wir also vor und hinein in das Gedränge. Es herrscht Hochbetrieb und trotz Stau geht es zügig voran. Die Qual der Wahl gleich zu Beginn: Mit Innenreinigung oder ohne. Die Entscheidung fällt auf Erstere Variante; dazu wird dem Gefährt noch eine Schicht Handwax gegönnt. Kostenpunkt für das "XX" Programm: 25 Euro. Tipp: Das Ankleben des hinteren Scheibenwischers kann bei manchmal ratsam sein, wird er doch bei der Fahrt durch die Anlage arg strapaziert. Dies erledigt ein Mitarbeiter direkt beim Bezahlen, wenn er darauf hingewiesen wird. Das Auto muss dann durch die Einseifstraße gefahren werden, wo Mitarbeiter dieses dann entsprechend behandeln, aber das Wort "sorgfältig" wie auf der Unternehmenswebseite diese Arbeit beworben wird, ist an dieser Stelle eher falsch gewählt. Denn die Mitarbeiter schäumen und seifen im Akkord und schauen kaum auf ihr geleistetes Werk. Das Wort "behände" würde die Leistung besser beschreiben.
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Nach der Einseifaktion wird das Auto dann mit laufendem Motor auf einer Schiene durch die Waschanlage gelotst, wo die Maschinenwäsche und die Heißluft-Trocknung einsetzen. Eine erste Begutachtung nach der Wäsche zeigt: Die von "Mr. Wash" identifizierten "Problemzonen" Front und Heck sind sauber, eine weitere Problemzone, die Holme, dagegen nicht. Da muss der Fahrer mit einem Lappen noch mal selber nachhelfen, bevor es zur Innenreinigung geht.
"Mr. Wash" verspricht, dass das Putzen der Scheiben oder auch das langwierige Aussaugen des Fahrzeug-Innenraumes von den Mitarbeitern professionell erledigt werde. Dazu würden Armaturenbrett, Falzen, Kanten und auch der Kofferraum zählen. Der Weg führt also in einem großen Linksbogen in die Innenreinigungsanlage und auf ein Rollband. Wir leeren den Kofferraum sowie die Seitentaschen und beobachten wie viele fleißige Hände anfangen zu saugen und zu wischen. Dabei nutzen die Mitarbeiter zwei verschieden farbige (grün und blau) Putztücher, so wie es als Vorschrift von einem großen Schild prangt: Eins für die Scheiben und eins für den Innenraum. Auch die Fußmatten werden einer Behandlung unterzogen. Dabei kann der ganze Vorgang beobachtet werden. Nach zehn Minuten fahren wir vom Band und schauen uns das Resultat an: Das Auto riecht nach Reinigungsmittel und auf den ersten Blick sieht alles sauberer aus, als vorher. Auf den zweiten Blick sehen wir unter den nicht ganz sauberen Fußmatten ein paar Blätter und auch in der Kofferaum-Falz sind noch Schmutzreststände. Wir müssen wieder Hand ein wenig anlegen bevor es in die Handwaxhalle geht.
Das Auto glänzt zwar schon ohne Wachs, aber vielleicht gibt es ja noch das "I-Tüpfelchen". Wir fahren in eine Box und der Mitarbeiter versucht uns, nachdem er den Kassenbon gescannt hat, zu einem Car-Peeling zu überreden. Dankend ablehnend macht er sich dann ans Werk mit seinem Wachsgerät und frischem Lappen. Dabei hat er dann immer auch ein Gehör für seine benachbarten Kollegen. Nach weiteren zehn Minuten ist der Handwax-Spass vorbei, das Auto glänzt ein wenig mehr, so dass wir resümieren, dass die Handwax-Option vor allem für Autos mit angegriffenem Lack interessant ist. Dem Kunden stehen dazu weitere Aufbereitungsoptionen ohne Voranmeldung zur Verfügung. Diese haben wir aber nicht getestet.
Fazit:
+ schnelle Wäsche
+ viele Waschvarianten
+ freundliches und professionell wirkendes Personal
+ insgesamt überwiegt der saubere Eindruck: nahezu perfekt
- Kunden müssen minimal nachbessern
- mehr Infos über Waschvorgänge für Auto-Laien wären interessant
Insgesamt vermittelt Mr. Wash einen guten und professionellen Eindruck. Zwar wird das Auto nicht zu hundert Prozent sauber, aber dies kann auch der samstäglichen Hektik geschuldet sein. Ein Besuch innerhalb der Woche könnte den sichtbaren Erfolg noch steigern. Wir bleiben dran (P.P.).
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