Drei Hauptmahlzeiten täglich, nachmittags Kaffee und Kuchen. Das Mittagessen ist im Regelfall warm und wird bei den meisten zuhause serviert. Die Ernährungsgewohnheiten der Deutschen sind mehrheitlich noch immer traditionell, wie eine Studie "Essen & Trinken in Deutschland" der GfK-Marktforschung weiß. Demnach tendiert vor allem die jüngere Generation zu unregelmäßigeren Essenszeiten und stärkerem Außer-Haus Verzehr.
Ernährungsgewohnheiten: Wo, wann und was essen die Deutschen?
HotUnd so schaut es aus: Gegen halb fünf morgens beginnt für eine kleine Gruppe von Frühaufstehern der Tag mit einer ersten Mahlzeit. Die Mehrheit folgt deutlich später: zwischen acht und neun Uhr ist für knapp 40 Prozent der Deutschen Zeit für das Frühstuck. In der Stunde danach greifen sogar noch mehr zu, für viele ist dies aber schon die zweite Stärkung. Am Wochenende schlafen die Deutschen gerne aus und das Frühstück beginnt rund anderthalb Stunden später als an Arbeitstagen. Beliebt sind morgens vor allem Brot und Brötchen sowie Aufstriche in Form von Marmelade, Honig oder Schokocreme. Bei rund zehn Prozent kommen auch Käse, Wurst oder Cerealien auf den Tisch, Obst bei knapp neun Prozent.
Das Mittagessen ist für die große Mehrheit der Deutschen eine warme Mahlzeit. Weniger als ein Viertel begnügt sich mit kalten Speisen, oft sind dies berufstätige Frauen. Überraschend häufig wird zu Hause Mittag gegessen. Abgesehen von den 20- bis 29-Jährigen überwiegt in allen Altersklassen das Mittagessen zu Hause. Neben den traditionellen Hauptmahlzeiten ist auch die Nachmittagsstärkung beliebt. Bei den Älteren vor allem klassisch mit Kaffee und Kuchen. Die Jüngeren greifen gerne zur modernen Variante wie Donut, Muffin oder Brownie, die zusammen mit dem Coffee-to-go unterwegs verzehrt werden können. Oft reicht ihnen auch ein Schokoriegel. Das Abendessen wird am häufigsten zwischen 19 und 20 Uhr eingenommen, am Wochenende gerne auch etwas später. Mit 52 Prozent überwiegt noch knapp die kalte Brotzeit. Den Trend zum warmen Abendessen fördern die Berufstätigen, für die es teilweise die zweite warme Mahlzeit des Tages ist.
Jüngere tendieren zu unregelmäßigeren Mahlzeiten
Für die Mehrheit der Deutschen sind drei Hauptmahlzeiten und eine Stärkung am Nachmittag noch immer die Norm. Weniger regelmäßig ernähren sich jedoch jüngere Menschen. Gegessen und getrunken wird bei ihnen oftmals, wenn Hunger und Durst sich einstellen und gerade Zeit ist. Ob dieser deutliche Trend zu einer Verschiebung der klassischen Ernährungsstrukturen führt, werden die nächsten Jahre zeigen. Die 20- bis 24-Jährigen essen und trinken zudem auch am häufigsten unterwegs. Rund 40 Prozent ihrer Mahlzeiten nehmen sie außerhalb der eigenen Wohnung zu sich. Im Schnitt über alle Altersklassen sinkt der Außer-Haus-Anteil deutlich auf rund 28 Prozent.
Bei knapp 19 Prozent aller Mahlzeiten widmen sich die Deutschen ausschließlich und ohne Ablenkung der Nahrungsaufnahme. Viel häufiger aber unterhalten sich die Menschen beim Essen (27 Prozent). Ebenfalls beliebt ist die Mahlzeit beim Fernsehen (19 Prozent), am Computer (13 Prozent), während der Arbeit (12 Prozent), beim Radiohören (10 Prozent) oder Lesen (8 Prozent).
Lesen und Radiohören sind die klassischen Begleiter beim Frühstück. Mit Zeitung und Hörfunknachrichten informieren sich die Bundesbürger bei Brot, Müsli und Ei über das Tagesgeschehen. Sich mit jemandem zu unterhalten ist morgens nur bei einem Drittel angesagt. Während Mittag- und Abendessen hingegen redet fast die Hälfte der Deutschen. Am kommunikativsten macht scheinbar der Verzehr von Salat, bei dem sich rund 58 Prozent unterhalten.
Während des Abendessens läuft bei mehr als einem Drittel der Deutschen der Fernseher. Auch in den Stunden danach wird gerne vor dem TV gesündigt. Am liebsten greifen die Deutschen hier zu salzigen Knabbereien und Schokolade. In 60 Prozent aller Fälle, in denen Salziges geknabbert wird, läuft auch der Fernseher. Bei Schokolade sind es 36 Prozent und bei Pizza immer noch 32 Prozent. Diese entpuppt sich damit als der große TV-Renner unter den warmen Speisen. Vor dem Computer dominieren mit Schokolade und Zuckerwaren hingegen die süßen Genüsse. (Sabine Borgode)
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