Ruhrgebiet als Kulturhauptstadt: aber keiner bekommt es mit?

Heute um 18:00 werden im ganzen Ruhrgebiet die Glocken läuten und damit das Kulturhauptstadtjahr 2010 symbolisch eingeläutet. Morgen wird dann mit einem großen Festakt in Essen und trotz der angekündigten Witterungsbedingungen offiziell das Jahr eröffnet. Als Gäste kommen EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso sowie Bundespräsident Horst Köhler an die Ruhr. Ein großes Event, das aber beim Rest der Republik gänzlich vorbeigeht.

Während zum Mauerfall-Jubiläum die Stadt Berlin flächendeckend das Ruhrgebiet mit Werbepostern bepflasterte, finden sich in der Hauptstadt derzeit kaum Hinweise auf die deutsche Kulturhauptstadt. Fragt man die Berliner, Münchener oder Hamburger, ist das Wissen um das Event auch recht begrenzt. Hier besteht sicherlich noch einiges an Nachholbedarf seitens der Ruhr 2010 GmbH.

Vielleicht ist die Taktik auch eine ganz andere: Vielleicht wollen die Organisatoren auch den medialen Schub der nun über das Ruhrgebiet hereinbricht abwarten, um im Anschluss gleich mit viel Euphorie durchzustarten. Spektakulär wird es allemal: Ob Love Parade, A40 Kaffeetafel oder Schachtzeichen – ob kleine oder große Events: erwartet werden über fünf Millionen Besucher.