BDZV, Ciao und Euro-Cities wollen Stück vom Google-Kuchen
RS
Ralf Schmahld
Updated
Dass der Suchmaschinengigant Google auf verschiedenen Internetfeldern extrem erfolgreich ist, ist allgemein bekannt: Neben seiner weltweit am stärksten frequentierten Suche, führte er erfolgreich eine Nachrichtenübersicht ein und startete neben einem kostenlosen Kartendienst (Map) mit Adsense ein innovatives Werbeformat. Bei soviel Unternehmergeist, ist es nicht verwunderlich, das manch ein etabliertes Unternehmen seine Pfründe davon schwimmen sieht und hofft über rechtliche Maßnahmen zu seinen Tantiemen zu gelangen.
Beim Bundeskartellamt sollen derzeit gleich drei Eingaben anhängig sein: So mokiert sich der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger BDZV und der Zeitschriftenverlegerverband VDZ über das Angebot von Google-News, über das Nachrichtenlieferanten ausgebeutet würden. Die inzwischen zu Microsoft gehörenden Shoppingplattform Ciao fühlt sich bei den Werbemöglichkeiten via Googles Adsense nicht richtig aufgeklärt und der Kartenanbieter Euro-Cities sieht in der kostenlosen Bereitstellung von Google Maps, das eigene Geschäftsmodell am Ende.
Logisch zu erklären ist der Aufstand aber nicht: Sicherlich Google erzielt mit seinen Produktinnovationen Umsatz. Ein Ziel, das jedes Unternehmen haben sollte. Beispielsweise Google News ist zwar kein neues Produkt (Paperball gab es schon früher), aber das Unternehmen machte das System erfolgreich und das nicht nur für sich selber, sondern auch für die Verlage. Jahrelang profitierten diese von jedem Klick auf ihre Webseite und heimsten die virtuellen Profite (Besucher = Visits = Werbeeinnahmen) ein. Nun soll das System auf einmal ein Ausbeute-Mechanismus sein. Vielleicht sollten die Verbände bei ihren Mitgliedern erst einmal eine Umfrage starten, wie viele Google-News als Referrer bei den Besucherzahlen schätzen.
Aber Google könnte es sich auch ganz einfach machen und zwar unter dem Premisse "Wer nicht will der hat schon". Wer nicht gelistet werden will, soll es alleine versuchen - raus aus dem Index mit den Querulanten. Leider wird dann aber das Google-News System zu dem was es jetzt schon teilweise ist: Eine Ansammlungen von Blogs mit minderer journalistischer Qualität. Ein Zusammensetzen der Interessengruppen ist damit Pflicht, aber immer die Vernunft im Blick behaltend (R.S.)
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