Am 17. Januar 1945 rückten die Truppen der Roten Sowjetarmee in die polnische Hauptstadt Warschau ein und befreiten sie von den Faschisten. Nachdem Warschau bereits im Ersten Weltkrieg besetzt war, wurde Warschau 1920 wieder Hauptstadt des erneut unabhängigen Polens.
Am 28. September 1939 marschierten deutsche Truppen in Warschau ein und besetzten sie bis zur Befreiung durch die Rote Armee. Während der Besatzungszeit wurde das berühmte Warschauer Ghetto errichtet, in dem mindestens 300.000 jüdische Bürger deportiert und ermordet wurden. Am 18. April 1943 kam es im Warschauer Ghetto zu einem Aufstand unter Mordechaj Anielewicz und Marek Edelman.
Nach dem Ghettoaufstand wurde von der SS die Große Synagoge zerstört. Ein ganzes Warschauer Stadtviertel wurde niedergebrannt, zahlreiche Juden wurden ins KZ Treblinka gebracht und dort getötet.
Am 1. August 1944 startete unter Tadeusz Bór-Komorowski der Warschauer Aufstand, welcher die größte Erhebung gegen die Okkupanten im besetzten Europa war. Erbittert leistete die polnische Heimatarmee Widerstand gegen die deutschen Besatzer, fast alle in Warschau verbliebenen Bürger beteiligten sich am Aufstand.
Einheiten der Waffen-SS konnten den Aufstand jedoch niederschlagen. Fast 200.000 Polen kamen bei den schweren Kämpfen ums Leben. Deutsche Truppen sprengten systematisch noch vorhandene Gebäude und zerstörten somit Warschau fast komplett.
Warschau war nur noch eine Ruinenstadt, als am 17. / 18. Januar 1945 die Rote Armee einmarschierte. Die polnische Zivilbevölkerung war zuvor komplett geflüchtet oder deportiert worden.
Ostpreußen war nun vom Rest des Reiches abgeschnitten. Die deutsche Bevölkerung flüchtete gen Westen, zum einen in langen Flüchtlingstrecks, zum anderen mit Schiffen über die teilweise gefrorene Ostsee. Zwei Millionen deutsche Flüchtlinge gelangten über das Meer von Danzig und Königsberg aus zu den Auffanglagern in Dänemark und Deutschland. Versenkt wurde das Flüchtlingsschiff Wilhelm Gustloff. Man geht davon aus, dass 9.443 Menschen bei dem Drama ums Leben kamen.
In Warschau beschloss die kommunistische Stadtverwaltung nach Ende des Zweiten Weltkriegs, Warschau wieder detailgetreu aufzubauen. Die Altstadt, die Neustadt und die Krakauer Vorstadt wurden von 1946 bis 1953 wieder aufgebaut. Die Rekonstruktion wurde als Weltkulturerbe der UNESCO ausgezeichnet.
Heute leben in der polnischen Hauptstadt rund 1,7 Millionen Einwohner. Wahrzeichen ist der 234 Meter hohe Kulturpalast, der 1955 im typischen Sowjetstil errichtet wurde. Gen Himmel recken sich in der Gegenwart auch zahlreiche moderne Bürobauten, so zum Beispiel der 208 Meter hohe Warsaw Trade Tower.