Gebühren-Verschwendung: Fünf Millionen sahen Wedels Gier / Kritik - Umfrage

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Gebühren-Verschwendung: Fünf Millionen sahen Wedels Gier / Kritik - Umfrage

Rund 5,75 Millionen Zu­schau­er (16,7 Prozent) sahen ges­tern den ersten Teil von Dieter Wedels Fern­seh­film „Gier“ in der ARD, in dem Ulrich Tukur die Haupt­rol­le spielt und der schon am vergangenen Freitag auf arte (eine Million Zuschauer) lief. Aber auch beim zweiten Hinsehen, wurde der Film nicht besser. Wie wir vom turus.net|Magazin schon am vergangenen Samstag schrieben:

Es wird gevögelt, gekotzt, gelacht und geweint, aber alles ohne jeglichen Tiefgang. Die Story ist platt und wirkt aufgesetzt. Eigentlich ist es keine Story, sondern eine Wiederholung des schon Geschehenen. Gehofft hatte der Zuschauer auf eine starke Geschichte mit viel Einblick in das wesentliche Geschäft und die Hintergründe des Protagonisten, bekommen hat er ein paar blasse Schauspieler, die sich in ihrem Tun lächerlich machen und ihre Kunst in Frage stellen.

Es passiert nichts, das Spiel des ersten Teiles geht weiter. Immer wieder dieselbe Leier: Die Investoren werden vertröstet, es wird um den Pool getanzt und es werden die Partner im Swingerclub-Stil getauscht. Auch wenn das Treffen zwischen Grünlich und Glanz in einer Kapstadter Spelunke ein Fünkchen Spannung verspricht, ist es am Ende doch ein miserabler Abklatsch einer Szene aus dem Paten (Stichwort Luca Brasi). Dazu setzt Wedel immer wieder das schöne Landschaften-Klischee (Südafrika) a la Heimatfilm auf, bis es unendlich nervt; wahrscheinlich um seinen Investoren zu zeigen wo deren Fördermillionen verpufft sind. Dazu hat es sich Wedel auch selbst nicht nehmen lassen, eine Komparsenrolle mit sich selbst zu besetzen (bei der Gläubigerversammlung) - peinlich.

Dem Film kann man seine Ernsthaftigkeit, trotz realer Hintergründe, nicht abnehmen. Die Geschichte ist zu flach. Gerne hätte der Zuschauer eine bessere Ausprägung der jeweiligen Charaktere, vor allem des Dieter Glanz gehabt. Eine wild zusammengewürfelte Truppe Stars (unter anderem auch mit Frank Elstner und Stefanie Heinzmann) machen nicht selbstverständlich einen guten Film, der rundrum passt. Schade. Dieter Wedel hat die Chance vertan, an seine glanzvollen vergangenen Film-und Fernsehmomente anzuschließen. Die Zeche dieser gigantischen Filmparty bezahlten die Zuschauer per GEZ-Gebühren und die Filmstiftungen aus ihre Fördertöpfen: Glanzlos. (S.B.)

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