Zoff in der Agentur: Springer gibt ddp einen Tritt
RS
Ralf Schmahld
Updated
Schlechte Zeiten für die Nachrichtenagenturen. Nachdem die WAZ schon im vergangenen Jahr den Vertrag mit der dpa gekündigt hatte, muss nun der Deutsche Depechen Dienst (ddp) seine Pfründe beisammen halten. Nach Angaben des Medien-Portals Meedia, hat der Axel Springer Verlag die Kooperation aufgekündigt. Auslöser soll ein Interview im Spiegel des ddp-Chefs Martin Vorderwülbecke gewesen, in dem sich Springer-Boss Mathias Döpfner provoziert fühlte.
So habe die "Art und Weise des Umgangs der beiden Herren mit ihm als Kunden das Fass zum Überlaufen gebracht", heißt es im Axel-Springer Konzern. Das Unternehmen hat Macht und beweist es an dieser Stelle einmal wieder. Der ddp verliert einen großen Verlag als Kunden, aber gewinnt an Erfahrung, dass nicht die Großen die Tantieme bringen, sondern auch die Kleinen. Angepasste und nicht überteuerte Angebote sind gefragt.
Aber ob sich die beiden Chef der Agentur darauf einlassen? Die beiden Eigentümer der ddp, Martin Vorderwülbecke und Peter Löw sind in der letzten Zeit eher durch hartes mediales Vorpreschen gegen die Konkurrenz aufgefallen. So warfen sie erst vor wenigen Wochen der Deutschen Presse Agentur (dpa) "sittenwidrige Verträge" und der AFP "subventionierte Dumpingpreise" vor. Mit so einem Auftritt gewinnt man keinen Blumentopf.
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Und die Leser der Springer-Medien? Für sie schließt sich ein weiteres Kapitel Qualitätsjournalismus, falls es jemals eines gefunden hätten.
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