Gegen Krieg: Als einst die USPD gegründet wurde

MB Updated
Gegen Krieg: Als einst die USPD gegründet wurde
altKriegseinsätze waren für die deutschen Sozialdemokraten schon immer ein heikles Thema. Am 8. März 1917 kam es nach der Reichskonferenz der sozialdemokratischen Opposition im Volkshaus zum Mohren in Gotha zur Spaltung der SPD. Die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) wurde gegründet, der kriegsbejahende Teil der Sozialdemokraten wurde zur Mehrheitssozialdemokratischen Partei Deutschlands (MSPD). Bis 1922 war die USPD eine Massenpartei, anschließend schrumpfte sie zu einer Splitterpartei. Die Auflösung erfolgte 1931.
 


Bereits seit 1914 gab es in der SPD eine Gruppe, die sich immer offener gegen die Unterstützung des Ersten Weltkriegs und die so genannte Burgfriedenspolitik durch die SPD aussprach. Unter ihnen waren auch einige Abgeordnete im Reichstag. Im Dezember 1915 verweigerten 19 SPD-Abgeordnete die Zustimmung zu weiteren Kriegskrediten. Daraufhin wurden sie von der SPD-Führung kurzerhand aus Fraktion und Partei ausgeschlossen.

Als Fraktion der Sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft im Reichstag waren sie weiterhin als Abgeordnete tätig. In Gotha organisierten sie am 8. März 1917 die Gründung einer eigenen Partei - der USPD.

In der USPD sammelten sich Politiker verschiedener linken Strömungen, unter ihnen Kurt Eisner, Karl Kautsky, Eduard Bernstein sowie Mitglieder der seit  1915 bestehenden "Gruppe Internationale" um Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht, Leo Jogiches, Julian Marchlewski, Franz Mehring, Wilhelm Pieck, August Thalheimer und Clara Zetkin.
Letztere Gruppe war als Spartakusgruppe, später als Spartakusbund in der USPD aktiv. Am 1. Januar 1919 vereinte sich der Spartakusbund mit anderen linksrevolutionären Gruppen zur Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD).

In der Novemberrevolution von 1918 spielte die USPD eine wichtige Rolle. Mittlerweile hatte die USPD mit 500.000 Mitgliedern fast ebenso viele wie die MSPD. Bei der Wahl zur Deutschen Nationalversammlung im Jahre 1919 erreichte die USPD allerdings nur 7,6 % der Stimmen. Bei der  Reichstagswahl im Juni 1920 holte die USPD bereits 17,9 % der Stimmen, während die SPD auf 21,3 % fiel.
Neue parlamentarische Einflussmöglichkeiten schienen sich zu eröffnen, doch die SPD verweigerte stets eine Zusammenarbeit. 
Was folgte waren Spaltung und der Absturz in die Bedeutungslosigkeit. Bei der Reichstagswahl im Dezember 1924 konnte die USPD nur noch 0,33 % der Wählerstimmen verbuchen, 1928 waren es gar nur noch 0,07 % und 1930 magere 0,03 %.

1931 schloss sich die USPD einer neuen Linksabspaltung von der SPD, der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (SAP), an. Die SAP bestand bis 1945 und spielte eine wichtige Rolle im Widerstand gegen den Nationalsozialismus.
 
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