Bloody Sunday: blutige britische Soldatenhände
RS
Ralf Schmahld
Updated
Geschichte endet nie auch nicht nach der Wahrheit: Der 30. Januar 1972, der als Bloody Sunday in die Weltgeschichte (und dank U2 auch in die Musikgeschichte) eingegangen ist, rückte heute am 15. Juni 2010 erneut ins weltweite Interesse. An jenem Wintertag erschossen britische Fallschirmjäger bei einer Demonstration für Bürgerrechte und gegen die Internment-Politik der damaligen britischen Regierung in Derry 14 unbewaffnete Menschen.
Dieses Ereignis gilt es Sinnbild und teilweise Ursache für die Eskalation des Nordirlandkonfliktes. Erst im Januar 1998 kündigte der damalige Premierminister Tony Blair angesichts andauernden Protests von Angehörigen gegen die ersten Untersuchungen, die den Demonstranten vorwarf die Schüsse provoziert zu haben, eine neue Untersuchung an. Der 5000 Seiten umfassende Untersuchungsbericht wurde am heutigen 15. Juni 2010 veröffentlicht. Aufgrund dessen entschuldigte sich Premierminister David Cameron im Namen der britischen Regierung für die tödlichen Schüsse.
Diese Reaktion fand vor allem in Derry, wo sich tausende Menschen versammelten, großen und jubelnden Anklang. Die meisten von ihnen wollen nun auch juristische Gerechtigkeit. Aber Eine Strafverfolgung der damaligen Verantwortlichen könnte schwierig werden, da Beteiligte beider Seiten heute den schwachen Frieden in der früheren Unruheprovinz stützen. Feingefühl ist nun gefragt.
"Nordirland im Jetzt" ist auch Motto einer Exkursion, die die turus.net Redaktion im Sommer dieses Jahres durchführt. Ausführliche Berichte, Fotos und Videos folgen.
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