Kein Panzer, Blitzkrieg oder Kraut: Englands Presse ganz zahm vor dem Match gegen Deutschland

Der letzte Klassiker zwischen Deutschland und England bei einer Fußball-Weltmeisterschaft liegt nun fast genau 20 Jahre zurück. Am 4. Juli 1990 bezwang Deutschland die Insulaner im Elfmeterschießen mit 4:3 und wurde anschließend sogar Weltmeister gegen Argentinien. Damals setzte es im Vorfeld der Begegnung, wie auch bei den folgenden Matches immer wieder verbale Entgleisungen der britischen Medien. „Achtung! Surrender“ oder „Englands Blitzkrieg“ waren da noch das harmloseste Geschrei. Kaum zu glauben aber war: Vor dem morgigen Spiel der beiden ewigen Rivalen sind die Medien im Land der drei Löwen ganz zahm.

So kommt das Boulevardblatt „Sun“ fast friedvoll daher und zeigt den Stürmer Defoe vor der Anzeigentafel des Münchener Olympiastadions auf der das Ergebnis 1:5 steht unter dem dem Titel „Look at this and do it again“. Eine Anspielung auf die peinliche Heim-Niederlage der Deutschen in der 2002er WM-Qualifikation am 1. September 2001. Zwar gewann Deutschland das Rückspiel mit 1:0 im alten Wembley-Stadion, aber das Ergebnis macht den Engländern Mut. Bei der Blamage mit dabei, wie auch am Sonntag: Miroslav Klose.

Der „Mirror“ fordert die Löwen (mit einem Bild von drei Löwen) auf die Deutschen zu erschrecken und sendet den Jubelschrei "Jermainia!" (eine Kombination aus Germania und den Vornamen von Jermain Defoe) gen Südafrika. Und auch die Daily Mail macht sich eher Sorgen um die möglichen Elfmeterschützen, als um eine Invasion der Deutschen. Auch der Guardian geht eher voller Erfurcht auf Schmusekurs mit Deutschland "The good news - England are through. The bad news - it's Germany up next".
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Jetzt noch ganz zahm, wird sich das am Montag ändern, wenn England aus dem Duell als Sieger hervorgehen sollte. Dann werden aus den zahmen Löwen wilde Medien-Bestien und die Panzer und Nazivergleiche werden wieder durch den englischen Blätterwald rollen.