Fernsehen für alle und vor allem mobil

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Die EU-Mitgliedstaaten haben auf einer Tagung der Telekomminister die von der Kommission im Juli vorgestellte Strategie gebilligt, die sich auf die folgenden drei Säulen stützt: ein gemeinsames Konzept zur Lizenzvergabe für das Mobilfernsehen, um die Bereitstellung der Dienste zu beschleunigen und innovative Geschäftsmodelle zu fördern; die Bereitstellung von Frequenzen für diese Dienste, möglichst aus dem UHF-Band; sowie die Förderung von DVB-H als Norm für Handy-TV in Europa.

Als nächstes steht nun die Ausarbeitung von Leitlinien für die Genehmigungsverfahren und die Aufnahme der DVB-H-Norm in die Liste der amtlichen Standards an, zu deren Förderung alle 27 EU-Mitgliedstaaten verpflichtet sind. Mit dieser engagierten europäischen Strategie für das Mobilfernsehen wollen Kommission und Mitgliedstaaten sicherstellen, dass die europäischen Verbraucher ähnlich wie in Asien und den USA überall und jederzeit diese Dienste nutzen können. Die Handy-TV-Strategie gibt zugleich den Inhaltsanbietern, Sendeanstalten, Diensteanbietern und Hardwareherstellern die notwendige Rechtssicherheit für die europaweite Bereitstellung der Mobilfernsehdienste 2008.

DVB-H ist eine offene Norm, die vom offenen Digital Video Broadcasting (DVB)- Konsortium entwickelt wurde. DVB-H gehört zu einer Familie interoperabler – im Bereich Digitalfernsehen weltweit vorherrschender – Standards, neben DVB-S für digitales Satellitenfernsehen, DVB-C für digitales Kabelfernsehen und DVB-T für digitales terrestrisches Fernsehen.

Im Juli hat die Kommission eine Strategie für die Ausbreitung des Mobilfernsehens in Europa vorgelegt. Sie beinhaltete die Verwendung der offenen Norm DVB-H – die von europäischen Unternehmen teils mit europäischen Forschungsgeldern entwickelt worden ist – Norm als gemeinsame Norm für das terrestrische Mobilfernsehen in Europa. Dieser Vorschlag führte bereits in den vergangenen Monaten zu dem nicht mehr umkehrbaren Markttrend zu DVB-H als bevorzugter Norm für Handy-TV in Europa, wobei auch in anderen Teilen der Welt diese offene Norm aus der DVB-Familie unterstützt wird.

Nun wird DVB-H von der Kommission in die Liste der amtlichen EU-Normen aufgenommen. Damit sind alle EU-Mitgliedstaaten verpflichtet, die Verwendung von DVB-H für die Verbreitung von Mobilfernsehdiensten zu fördern und zu unterstützen, um eine Fragmentierung des Marktes zu vermeiden und Skaleneffekte erzielen zu können, wodurch Dienste und Geräte erschwinglich werden. Darüber hinaus beabsichtigt die Kommission, in den nächsten Monaten mit den Mitgliedstaaten bei der Ausarbeitung der Genehmigungs- und Lizenzvorschriften eng zusammenzuarbeiten und gemeinsam mit der Industrie Fragen hinsichtlich der Interoperabilität der Diensteebenen und der für das Mobilfernsehen geeigneten Rechteverwaltung zu klären.

Die Kommission engagiert sich entschlossen für den Erfolg des mobilen Fernsehens, das sich bis 2011 zu einem Markt mit einem Volumen von bis zu 20 Milliarden € und mit etwa 500 Millionen Kunden weltweit entwickeln könnte. Angesichts wichtiger Sportereignisse wie der Fußball-Europameisterschaft und der Olympischen Sommerspiele betrachtet die Kommission das Jahr 2008 als ein entscheidendes Jahr für die Einführung des Mobilfernsehens in der EU, denn es wird eine einmalige Chance für die Bekanntmachung und Verbreitung solcher neuen Dienste unter den Verbrauchern bieten. Heute gibt es allein in Südkorea und Japan 20 Millionen Kunden für das Mobilfernsehen, das sind über dreißig Mal so viele wie in der EU. Die dortigen Wettbewerber haben massive Anstrengungen unternommen, ihre eigenen Normen weltweit zu verbreiten, und bedrohen damit eine der viel versprechendsten Industriezweige Europas.

Kommerziell wurde DVB-H bislang eingeführt in Italien und Finnland, Versuche laufen in Österreich, Belgien, der Tschechischen Republik, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Ungarn, Irland, Lettland, Litauen, Luxemburg, den Niederlanden, Polen, Portugal, Slowenien, Spanien, Schweden und im Vereinigten Königreich.

Quelle: EU-Kommission

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