Hall of Shame: Fünf Weltunternehmen am Pranger

RS Updated
Anlässlich des gestrigen Kolumbus-Tages, der an die Landung von Christoph Kolumbus in Amerika erinnert, hat die Organisation Survival International ihre „Top 5 Hall of Shame“ veröffentlicht. Diese prangert Unternehmen an, welche weltweit die gröbsten Verletzungen an den Rechten indigener Völker verursachen. Nach Angaben der Organisation würden die folgenden Unternehmen all das symbolisieren, wofür Kolumbus heute steht: "das Streben nach Geld und Profit, auf Kosten jener Menschen, die einfach nur in Ruhe auf ihrem eigenen Land leben wollen":


GDF Suez: Der zum Teil staatliche französische Energiekonzern ist am Bau des Jirau-Staudamms in Brasilien beteiligt - der größte des südamerikanischen Landes. Trotz Warnungen, dass unkontaktierte Indigene nahe dem betroffenen Gebiet leben, soll das Unternehmen mit dem Bau des Dammes fortfahren.

Perenco/ Repsol: Das britisch-französische Erdölunternehmen Perenco und der spanisch-argentinische Erdölkonzern Repsol-YPF erkunden ein Gebiet unkontaktierter Indigener im Norden Perus. Perenco empfiehlt nach Angaben der Organisation seinen Arbeitern für den Fall eines Angriffs durch Indigene sie zu „erschrecken und vertreiben, oder ihnen zu sagen, sie sollen nach hause gehen.“

Samling: Das malaysische Holzunternehmen zerstört die Wälder der Penan, ein Jäger und Sammler Volk, das in Sarawak, im malaysischen Teil Borneos lebt. Viele Penan wurden bereits verhaftet und ins Gefängnis geworfen, weil sie Blockaden gegen das Unternehmen errichtet hatten.

Wilderness Safaris: Das Reiseunternehmen eröffnete kürzlich ein Luxus-Safaricamp auf dem Land der Buschleute in der Central Kalahari Game Reserve in Botswana. Diese verfügt über eine Bar und einen Swimmingpool, während den Buschleuten der Zugang zu Wasser und Nahrungsmitteln von der Regierung verwehrt wird.

Yaguarete Pora: Das brasilianische Viehzuchtunternehmen will eine große Fläche Wald im Chaco-Gebiet Paraguays abholzen, obwohl bekannt ist, dass hier unkontaktierte Mitglieder des Ayoreo Volkes leben. Bereits kontaktierte Angehörige der Ayoreo haben seit 1993 Besitzrechte für das Land eingefordert. Paraguays Regierung erlegte Yaguarete eine Geldstrafe auf, da das Unternehmen die Existenz der Indigenen verschwiegen habe, auf der anderen Seite aber die Zerstörung des Waldes wieder aufnehmen wolle.

Indigene Völker oder autochthone Völker sind nach einer international gebräuchlichen Definition marginalisierte Bevölkerungsgruppen, die Nachkommen einer Bevölkerung vor Eroberung, Kolonisation oder der Gründung eines Staates oder einer Region sind, die sich selbst als eigenständiges Volk verstehen und ihre eigenen sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Institutionen beibehalten.

Foto: Fischer auf dem Amazonas - Bildagentur frontalvision.com

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