Die Europäische Union ist um ein paar Sandstrände und Taucherparadiese reicher. Nach der Auflösung des niederländischen Überseegebiets (niederländische Antillen) zum 10. Oktober, das geografisch zur Inselgruppe der Kleinen Antillen in der Karibik gehörte, zählen künftig die Inseln Bonaire, Saba und St. Eustatius als "besondere Gemeinden" der Niederlande zu Europa. Curaçao und St. Maarten bleiben autonome Ländern innerhalb des Königreichs.
Karibikfeeling pur: Bonaire, Saba und Sint Eustatius gehören zur EU
Bislang waren die Niederländischen Antillen nicht Teil der Europäischen Union, sondern hatten eine bevorzugte Beziehung unter dem Status von Überseeischen Ländern und Hoheitsgebieten. Dieser Status ermöglichte einen ganz eigenen Wirtschaftszweig: Hochzeiten. Viele europäische Paare reisten in die Region, um sich nur mit wenigen bürokratischen Hürden unter der karibischen Sonne das Ja-Wort zu geben und im Anschluss erholsam zu flittern. Daran wird sich aber auch in Zukunft kaum etwas ändern.
Bereits Anfang der 1990er Jahre begann eine Diskussion über die politische Zukunft der Niederländischen Antillen. Viele Politiker befürworteten eine Autonomie für ihre Inseln nach dem Vorbild von Aruba. In Volksabstimmungen auf den Inseln, sprachensich die meisten Bewohner aber für den Erhalt der damaligen Struktur aus. Erst mit einem erneuten Referendum der Bevölkerung von Bevölkerung Sint Maartens und dem Voting für die Autonomie, kam erneute Bewegung in die Geschichte. Nun begann der Forttrieb der Bildung der neuen Länder Curaçao und Sint Maarten innerhalb des Königreichs der Niederlande und die Eingliederung der übrigen Inseln Bonaire, Saba und Sint Eustatius (BES-Inseln - niederl. BES-eilanden) in die Niederlande.
Am 10. Oktober dieses Jahres wurde die Auflösung schließlich vollzogen. Die drei Inseln gehören damit zur Europäischen Union, anders als in den Niederlanden (Euro) wird auf den BES-Inseln ab dem 1. Januar 2011 der US-Dollar zur gesetzlichen Währung. Der bis dahin gültige Antillen-Gulden wird ungültig, kann jedoch als offizielle Währung auf Curaçao und Sint Maarten weiter verwendet werden.
> Fotos von Bonaire: Bildagentur frontalvision.com