Schwabenstreich in Berlin: Mächtig Lärm vor der Bahn-Konzernzentrale

MB Updated
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S21Punkt 19 Uhr wurde am Potsdamer Platz zu Füßen der Konzernzentrale der Deutschen Bahn von zehn beginnend rückwärts gezählt. Anschließend schwoll ein ohrenbetäubender Lärm an, der weit über den Leipziger Platz hinaus und bis zur obersten Etage des DB-Hochhauses zu hören war. Der Schwabenstreich war der letzte Programmpunkt der angereisten Stuttgart-21-Gegner. Bereits seit 07:30 Uhr morgens waren sie in Berlin auf den Beinen und arbeiteten zahlreiche Programmpunkte ab Den Abschluss des Aktionstages bildete die Kundgebung, die ab 17 Uhr am Potsdamer Platz stattfand. Rund 1.000 Schwaben und Berliner hatten sich dort versammelt und bekamen dort ein buntes Programm zu hören und sehen.

Die Protestbewegung sei in der Mitte der Gesellschaft angekommen, rief eine Rednerin den begeisterten Zuhörern zu. Man lasse sich nicht kriminalisieren oder in irgendeine Ecke drängen, trotz oder eben gerade wegen der Vorkommnisse am 30. September 2010 im Stuttgarter Schlosspark. Sichtlich aufgeregt schilderte ein Jugendlicher von diesem besagten Tag, als polizeiliche Einsatzkräfte mit Schlagstock, Pfefferspray und Wasserwerfer gegen meist friedliche Demonstranten vorgingen. Die Provokation ging größtenteils von zivilen Polizisten aus, so das Mitglied der Jugendoffensive. "Mappus weg, Mappus weg", lautete die Reaktion der Zuhörer, unter denen auch einige Gegner des Berliner Großflughafens waren.

s21Das Schicksal verbinde, so ein Redner. Neue Einflugschneisen, Stuttgart 21, Verlängerung der Laufzeiten der AKWs, die Bebauung des Spreeufers trotz Volksbegehren, das Berliner Wasser, und und und. Harsche Kritik an den deutschen Medien übte eine Kabarettistin. Statt nur die tagesschau zu sehen sollten auf Grund der allgemein schlechten Berichterstattung die Leute lieber mal live vor Ort schauen, was wirklich passiere. Ach ja, und eine Sache noch: "Wir sind nicht Schland, wir sind nicht Papst, wir sind nicht Lena - wir sind das Volk!", so die Kabarettistin, die mit viel Applaus bedacht wurde.

Denkanstöße, Kritik, Spott und Ironie - so die Mischung des Programms. "S21 ist kein Naturgesetz!", "Wir reden mit!", "Oben bleiben", "Steht auf, wenn Ihr Schwaben seid!", so einige Kernaussagen. Trotz des langen Tagesprogramms waren auch am Abend die angereisten Schwaben noch recht munter und kampflustig.  Kurz bevor der Schwabenstreich zum Zuge kam, wurde am Hochhaus der DB-Konzernzentrale die Hauptbeleuchtung ausgeschaltet. Zufall, ein Zeichen, einfach nur ein Gag?
Nach dem Schwabenstreich wurde die Kundgebung beendet. Die Schwaben wurden gebeten, ohne ausgerollte Transparente und Gesang zum Hauptbahnhof zu ziehen, schließlich sei man hier in Berlin nur zu Gast. Brav und entspannt wurden all die mitgebrachten Utensilien wieder eingepackt. In kleinen Gruppen schlenderten die Angereisten zurück zum Hauptbahnhof, von wo aus ihr Sonderzug wieder zurück in Richtung baden-württembergische Landeshauptstadt abfuhr.

> zum turus-Bericht vom Vormittag: Ankunft der S21-Gegner in Berlin

> zur turus-Fotostrecke: Aktionstag der S21-Gegner in Berlin

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