Pulpo-Krake, Chorizo, Scarmoza und Entenkeule - kulinarisches Europa unter einem Dach

MB Updated
Wurst

MarkthalleSeit nun mehr fast 120 Jahren bildet die Marheineke Markthalle einen festen Bestandteil des Bergmannkiezes in Berliner Bezirk Kreuzberg. Eröffnet im März 1892, zerstört während des Zweiten Weltkrieges, Wiederaufbau in den 50er Jahren, eine umfassende Renovierung 1998 und eine komplette Modernisierung 2007 - das sind die wichtigsten Meilensteine in der Geschichte der altehrwürdigen Markthalle. Der Innenraum hat sich nach der Modernisierung im Jahr 2007 völlig geändert, kaum etwas erinnerte bei der Wiedereröffnung am 01. Dezember 2007 an die Markthalle mit den engen Gängen. Der Charme und Muff der 70er Jahre war wie weggeblasen. Ein heller, luftiger Innenraum erwartete nun Händler und Kunden.


Nicht alle waren auf Anhieb zufrieden mit der komplett umgestalteten Marheineke Markthalle. Zu großräumig, zu modern, zu verloren wirken die Stände. Kritikpunkt war anfangs auch der schlichte graue Boden. Manch einer hätte sich Fliesen oder Kacheln gewünscht. Und in der Tat - wenig erinnert noch an die historischen Markthallen Berlins. Und trotzdem - ein Besuch in der Marheineke Markthalle ist wirklich empfehlenswert!

In der Mitte der Halle schlendert man auf einem breiten Gang an den großzügig angelegten Ständen vorbei. Die abgewetzten Stellen des grauen Fußbodens zeigen eindeutig an, welche Stände besonders stark frequentiert werden. Logischerweise handelt es sich hierbei um die Backstube, den Wurst-und-Schinken-Stand und um die Obststände nahe des Eingangsbereichs. Auch der Stand der Trockenfrüchte wird anscheinend überdurchschnittlich häufig aufgesucht.

Backstube hin, Backstube her. Sicherlich interessant und wichtig für die Laufkundschaft, die mal schnell vorbei huscht. Für den erstmaligen Besucher sind ganz andere Stände von Interesse. Zum Beispiel ein französischer Stand mit Produkten aus der Bretagne und anderen Landesteilen, ein griechischer Spezialitätenstand, ein Stand mit Bio-Fleischwaren, ein Stand mit spanischen Leckerbissen und ein Stand mit allerlei Fischspezialitäten.
Ganz sicher, hier bekommt man Lebensmittel, die man sonst eher selten in den Regalen sieht. Es sei denn, man geht täglich in der Feinkostabteilung des KaDeWe einkaufen. Schweizer Bergkäse, Scarmoza, Ziegencamembert, Seeteufel, Pulpo-Krake, Chorizo, Panceta, Jamón Serrano, Rebhuhn, Paté de Canard (Entenpastete) - dies ist nur eine kleine Auswahl des gesamten Repertoires.

Der äußere Gang auf der linken Seiten erinnert ein wenig an die Zeit vor 2007. Dort haben sich eine Änderungsschneiderei, ein Spielwarenhändler, ein Druckpatronenanbieter, ein Gewürzhändler, ein Café-Stand und ein Schlüsseldienst niedergelassen.
Was auf die Hand oder auf den Teller bekommt man am rechten Gang an der Fensterseite. Für wenig Geld kommt hier jeder auf seine Kosten. Sei es ein französischer Snack oder eben eine gegrillte Entenkeule mit Kartoffeln und Rotkohl für schlappe 3,90 Euro.
Lust auf einen Koffein-Schub? Café con leche, café au lait oder cappuccino - man hat die Qual der Wahl, ob man beim Spanier, Franzosen oder Italiener sein Käffchen trinken möchte. Je nach Tageszeit kann es an den einzelnen Ständen durchaus authentisch zugehen. Beim italienischen Alimentari e vini Bistro treffen sich durchaus ein paar Italiener und halten einen Plausch.

Nicht zu vergessen: Die Markthalle besitzt einen Oberrang, auf dem jedoch noch nicht viele Händler ihren Stand aufgemacht haben. Zur Zeit befindet sich dort eine bemerkenswerte Ausstellung des Magazins Titanic. Vom 6. November bis zum 4. Dezember sind dort zahlreiche Titelseiten und die besten Karikaturen der letzten 30 Jahre zu sehen.

> zum turus-Bericht: Berlin-Neukölln: Spaziergang im Problemkiez

> zur turus-Fotostrecke: Markthalle / Berliner Alltag

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