Auf dem mittlerweile ausgeschilderten Mauerradweg ist es möglich, einmal um West-Berlin zu wandern oder mit dem Rad zu fahren. Als Startpunkt bietet sich das Brandenburger Tor an. Am Besten im Uhrzeigersinn kann man dann in kleinen Etappen oder in einem Stück die rund 160 Kilometer zurücklegen. Hinter dem Potsdamer Platz stößt man an der Stresemannstraße und an der Niederkirchnerstraße auf stehen gelassene Mauerabschnitte. Etwas versteckt kann man hinter dem Leipziger Platz einen Wachturm der ältesten Bauart besichtigen.
Spurensuche: Wo verlief einst die Berliner Mauer?
Vorbei am Museum am Checkpoint Charlie und am Mahnmal für Peter Fechter geht es weiter zum Axel-Springer-Hochhaus, das sich unmittelbar an der Berliner Mauer befand. In dieser Gegend stößt man auf viele Brachflächen auf dem Berliner Mauerstreifen. Gras wuchert dort über den einstigen Kolonnenweg. Vorbei am Künstlerhaus Bethanien geht es weiter zur Schillingbrücke. Entlang der Mühlenstraße kann man die beeindruckende East Side Gallery besichtigen. Lohnenswert ist auch ein Abstecher zum Oststrand, der sich zwischen Mauer und Spreeufer befindet.
Weitere interessante Punkte auf dem Weg in Richtung Süden sind die Oberbaumbrücke, der Wachturm im Schlesischen Busch, das Denkmal an der Kiefholzstraße, der ehemalige Übergang an der Sonnenallee und die Hinterlandmauer an der Rudower Höhe.
Ruhig und landschaftlich reizvoll wird es auf dem einstigen Kolonnenweg entlang der Grenze zwischen Berlin und Brandenburg. Auf dem Weg nach Teltow fährt man vorbei an Feldern, Wiesen und von Japanern gepflanzten Kirschbaumalleen.
Am ehemaligen Kontrollpunkt Dreilinden wird die Autobahn überquert, und weiter geht es auf dem Königsweg zum Griebnitzsee und Kohlhasenbrück. Dort kann man einen Abstecher nach Albrechts-Teerofen zum ursprünglichen Kontrollpunkt Dreilinden machen.
An der Bäkewiese am Ufer des Griebnitzsees stehen noch Mauerreste, und tief versteckt im Gebüsch kann man noch Streckmetallzäune ausfindigmachen.
Weiter geht es zur Glienicker Brücke. Nun hat man die Wahl: Entweder man setzt von Wannsee aus mit der Fähre nach Kladow über, oder man wählt die Route über Potsdam. In Kladow und Groß Glienicke setzt der Mauerweg wieder an. In Richtung Norden geht es nach Staaken und Falkensee. Landschaftlich sehr reizvoll wird es im Eiskeller. Einsame Gehöfte, Feuchtwiesen und Wälder lassen vergessen, dass man sich am Rande einer Großstadt befindet.
Durch das Naturschutzgebiet Rohrpfuhl geht es zur Havel. wo sich in Nieder Neuendorf ein Grenzturm befindet, in dem eine kleine Ausstellung zum Verweilen einlädt. Über Hennigsdorf, Heiligensee und Frohnau geht es zum NSG Tegeler Fließtal und zum attraktiven Dorf Lübars. Dort biegt man wieder in Richtung Süden ein. Von der Anhöhe ist bereits in der Ferne der Fernsehturm gut sichtbar. Über Wilhelmsruh, Niederschönhausen und Schönholz gelangt man zur Bornholmer Straße, wo sich die symbolträchtige Böse Brücke befindet.
Ein Stück weiter befindet sich der Mauerpark, an dem unmittelbar hinter dem Jahn-Sportpark ein Stück Hinterlandmauer stehen gelassen wurde. Nun folgen einige interessante Punkte: So zum Beispiel die Gedenkstätte an der Bernauer Straße, die Kapelle der Versöhnung, die Hinterlandmauer auf dem Gelände hinter dem Nordbahnhof, die Mauerreste an der Liesenstraße, der Wachturm am Kieler Eck, die Hinterlandmauer auf dem Invalidenfriedhof und das Denkmal der versunkenen Mauer.Die letzten Punkte auf dem Mauerweg sind der Gedenkstein für Günter Liftin, der das erste Maueropfer war, das Parlament der Bäume gegen Krieg und Gewalt, die Gedenkkreuze am Reichstag und der Rufer am Brandenburger Tor. Nach fast 170 Kilometern ist man nun wieder am Ausgangspunkt der geschichtsträchtigen Tour angekommen ...
> zur turus-Fotostrecke: deutsch-deutsche Grenze
> Infos zur Ausstellung "Bereits Gras über der deutsch-deutschen Grenze?"
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