Atomkraft, Stuttgart 21, Flugrouten, Gentechnik, Sozialabbau: Wutbürger - wie geht´s weiter?

MB Updated
alt2010 war das Jahr der deutschen Wutbürger. Selten gingen so viele Menschen auf die Straße wie im vergangenen Jahr. Zehntausende demonstrierten gegen die Verlängerung der AKW-Laufzeiten, zehntausende beteiligten sich an den Protesten gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21, tausende demonstrierten gegen Sozialabbau, gegen Massentierhaltung, gegen die neuen Flugrouten des BBI, gegen zunehmenden Kommerz beim Fußball und gegen Polizeigewalt. Das Volk entdeckte wieder die Protestkultur, doch wie wird es 2011 weiter gehen?

Geklärt ist nichts. Vom Tisch ist noch keines der Themen. Die Proteste gehen weiter. So gab es Störaktionen und Proteste in Thüringen und Sachsen-Anhalt, die sich gegen die Castor-Transporte durch diese beiden Bundesländer richteten. Mahnwachen, brennende Tonnen und sich tot stellende Menschen sollen ein klares Zeichen setzen. In Brandenburg bereiten sich ebenfalls zahlreiche Aktivisten vor. Der Transport wird auf dem Weg nach Lubmin wahrscheinlich auch einen kleinen Abschnitt durch dieses Bundesland nutzen.
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altEine Großdemo wird es am kommenden Samstag, den 19.02.2011 auch wieder in der baden-württembergischen Landeshauptstadt geben. Um 14 Uhr werden sich wieder tausende Bürger auf dem Schlossplatz sammeln und gegen das Großprojekt S21 demonstrieren - unter dem Motto "Let´S 21 putz". Die Route der Demonstration führt über die Planie, Konrad-Adenauer-Straße, Schillerstraße, Friedrichstraße und Bolzstraße zum Schlossplatz. "S21 ist tot - K21 ist das Projekt der Vernunft", heißt es auf der Seite der Parkschützer und Kopfbahnhof-Befürworter. Zudem läuft der Countdown: Noch 38 Tage bis zur Landtagswahl in Baden-Württemberg...

Mächtig Streit gibt es weiterhin um die Flugrouten des neuen BBI in Schönefeld. Fluglärmberechnungen und Flugrouten heizen die Stimmung weiter an. Eine Einigung ist noch nicht in Sicht, die nächste Sitzung der Fluglärmkommission wird am 14. März 2011 einberufen. Bis dahin wird es weitere Proteste, Aufbegehren und Klagen geben. Die einen kämpfen gegen die neuen Flugrouten, die anderen für einen totalen Baustopp des Flughafens.

altEtwas ruhiger ist es in Sachen Montagsdemos gegen Hartz 4 und Sozialabbau geworden. So nahmen an der letzten Demo in Mülheim nach eigenen Angaben nur noch 20 Leute teil. Auf dem Görlitzer Marienplatz waren es am 7. Februar 30 Demonstranten - inklusive Mischlingshund, der wohl gegen die polizeilichen Auflagen verstieß und mit Frauchen die Demo verlassen musste. 15 Protestler waren es in Saarbrücken und rund 40 in Hamburg. Dazu muss allerdings gesagt werden, dass es sich hierbei sage und schreibe um die 339. Hamburger Montagsdemo handelte! Der Protest geht weiter - ob allerdings in Zukunft die Massen mobilisiert werden können, ist fraglich.

altUnd was passiert en punto Gentechnik? Vom 16. Februar bis zum 19. Februar findet derzeit in Nürnberg die weltweit größte Fachmesse für Bio-Produkte statt. Auf der BioFach 2011 wird selbstverständlich auch über das Thema Gentechnik diskutiert.
In Iphofen wird es am 19. Februar ein Fest rund um die Kulturpflanzenvielfalt als wichtiger Beitrag zum Ökosystem geben. Ein wichtiger Programmpunkt wird ein Vortrag zur Gentechnik im Obstanbau sein. Iphofen? Die bekannte Weinstadt befindet sich im im unterfränkischen Landkreis Kitzingen, rund 30 Kilometer von Würzburg entfernt.
Eine Podiumsdiskussion "Pro und Contra Gentechnik" wird es am 02. März 2011 im Großen Sitzungssaal (Kreishaus) in Osnabrück geben.

altUnd was passiert derzeit in Berlin-Friedrichshain, der im Zuge der Räumung des Gebäudes Liebigstraße 14 so sehr in die Schlagzeilen geriet? Am 26. Februar soll es um 14 Uhr auf dem Boxhagener Platz eine Demo gegen den Thor Steinar Laden "Tromsö" geben.
Ob es Anfang März in Friedrichshain die nächste Räumung geben wird, ist noch offen. Im Gespräch ist ein linksalternativer Laden in der Scharnweberstraße 29. Sollte es zur polizeilichen Räumung kommen, könnte dies durchaus wieder zu massiven Protesten führen.

Brenzlig wird es wohl am 19. Februar in der sächsischen Elbmetropole. Ein Bündnis hatte dazu aufgerufen "Dresden nazifrei" zu halten. Rund 250 Busse sollen nach Angaben des Bündnisses anrollen. Nach Möglichkeit soll dort blockiert werden, wo NPD, JLO und freie Kameradschaften marschieren wollen. Konflikte mit der Polizei sind bei den geplanten Massenblockierungen wohl vorprogrammiert...

> zu den turus-Fotostrecken: Proteste, Demos, Gesellschaft

Auswahl an turus.net-Videos:

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