Eines der Höhepunkte des diesjährigen FESTIVAL OF LIGHTS ist mit Sicherheit der Gendarmenmarkt. Nicht nur wegen seiner farbenfrohen Gestaltung, sondern auch, weil sich hier viele Kleinkünstler und Straßenmusiker einfinden, um etwas aus ihrem Repertoire darzubieten. Sehr angenehm weil das Ganze nicht so aufdringlich wie an vielen anderen Orten der Stadt ist. Nein, irgendwo fängt ein Geiger an zu spielen, woanders bereiten sich zwei brasilianische Kleinkünstler darauf vor, eine Performance aus Lichtakrobatik vorzuführen und auf den Stufen des Schauspielhauses versucht ein Fotograf eine junge, schlanke, langhaarige Blondine in engem Mieder „kunstvoll“ abzulichten.
Festival of Lights Berlin: Gendarmenmarkt, Unter den Linden, Alexanderplatz
Etwas enttäuschend hingegen war der Weg entlang der Kulturmeile „Unter den Linden“. Das Illuminationswerk wird durch die vielen Baustellen regelrecht zerhackt. Auch sind entlang der bekanntesten Berliner Allee ein paar verzierende Kleinigkeiten zu vermissen, wie das Beleuchten der Skulpturen auf der Schlossbrücke zum Beispiel. Sollten die Baumaßnahmen hier irgendwann einmal abgeschlossen sein, ist aufgrund der Vielzahl an historischen Gebäuden sicherlich mehr zu machen.
Weiterer Anziehungspunkt für viele Schaulustige ist der, von der Wienerin Teresa Mar gestaltete Berliner Dom. Die meisten Besucher lassen sich einfach nur im Lustgarten nieder und sehen zu wie das monumentale Gebäude im bunten Farbenwechselspiel eines Chamäleons überzogen wird. Im Hintergrund steil aufragend das ehemalige Symbol des aufstrebenden Sozialismus, ist der Fernsehturm heute das Zentrum der City Ost.
Am Alexanderplatz angekommen offenbart sich wieder das Berlin typische Baustellengewirr. Da wollte man eine neue U-Bahn Station bauen und was findet man, die Grundmauern eines alten Rathauses vor dem Roten Rathaus. Die Archäologen klatschen vor Freude in die Hände. Bevor also weiter gebuddelt wird müssen erstmal Ausgrabungsfunde sichergestellt werden. Da in der Vergangenheit Keller und Erdlöcher als Abfallgruben genutzt wurden, freut man sich also heute über den Müll von gestern. Fragt sich ob die Berliner in 300 Jahren immer noch so denken.
Fotos: Arne Mill
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