Der Schreck auf Grund der Anschläge auf das World Trade Center in New York und das Pentagon in Washington steckte der ganzen Welt verdammt tief in den Knochen. Kein anderes Thema beherrschte die Schlagzeilen im Herbst 2001 so sehr wie 9/11. Zudem wurde jeden Tag über den Afghanistan-Einsatz, der am 07. Oktober jenes Jahres startete, berichtet. Gemeinsam mit der Vereinigten Front gingen die US-amerikanischen Truppen gegen die Taliban vor. Was bewegte allerdings neben 9/11 und Afghanistan die Welt vor zehn Jahren?
Die Welt vor zehn Jahren: Meldungen vom Herbst 2001 – was war aktuell?
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Schnell in Vergessenheit geriet zum Beispiel die NATO-geführte Operation Amber Fox, die in Mazedonien auf Grund der albanischen Aufstände ab dem 04. Oktober 2001 durchgeführt wurde. Die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien sollte mit Hilfe dieses Einsatzes wieder stabilisiert werden. Beendet wurde die Mission, an der 600 deutsche Bundeswehrsoldaten und rund 100 niederländische Soldaten teilnahmen, am 15. Dezember 2002.
Eine große Geste fand am 15. Oktober 2001 statt. Japans Regierungschef Junichiro Koizumi entschuldigte sich in Südkorea mit einer Kranzniederlegung für die von Japanern verübten Gräueltaten während der Besetzung Koreas im Zeitraum von 1910 bis 1945.
Einen riesigen Schreck bekamen die US-Amerikaner am 12. November 2001. Ein Flugzeug der American Airlines stürzte in New York ab. Zu beklagen waren 230 Tote. Allerdings handelte es sich nicht um einen befürchteten weiteren Terroranschlag, sondern um einen Unglücksfall. Zu einem Flugzeugabsturz kam es weinige Tage später auch in der Schweiz. Bei Bassersdorf verunglückte Crossair-Flug 3597, 27 Menschen kamen dabei ums Leben.
Apropos Schweiz: Zwei Monate zuvor brachte am 27. September 2001 der 1944 geborene Friedrich Heinz Leibacher während einer Sitzung des Kantonsrates in Zug sage und schreibe 14 Politiker um. Mit mehreren Waffen hatte er gezielt die Personen erschossen, insgesamt gab er 91 Schüsse ab. Neben den getöteten Politkern waren zahlreiche verletzte Personen zu beklagen. Unter ihnen auch einige Journalisten. Die Bluttat ging als Zuger Attentat in die Geschichte ein und versetzte die Schweiz in eine Art Schockstarre.
Berichtet wurde im September 2001 zudem über den UMTS-Start, der anfangs eher holperig begann.
Ganz andere Probleme gab es in Brandenburg, dort wurde der Pferdestecher gesucht. Der „Pferderipper“ schlitzte im Havelland zahlreiche Pferde auf den Weiden auf. Vor allen Dingen auf trächtige Stuten soll er es damals abgesehen haben. Was ist eigentlich aus diesem Fall geworden? Zu lesen ist, dass er von 1993 bis 2003 nicht nur in Brandenburg, sondern auch in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Sachsen über einhundert Pferde in 50 Fällen getötet haben soll. Gefasst wurde der Serientäter trotz zahlreicher heißer Spuren nicht. Man ist sich allerdings nicht ganz sicher, ob es sich wirklich nur um eine Person gehandelt hatte.
Groß in den Nachrichten waren im Herbst 2001 auch die Kindersklaven. Millionen Kinder wurden in Afrika, Asien und auch Osteuropa verschleppt und anschließend zur Arbeit gezwungen. Der Handel mit Kindern soll ein Milliardengeschäft gewesen sein. Ist das Thema derzeit noch aktuell? 2007 schätzte man vorsichtig, dass rund neun Millionen Minderjährige in der Sklaverei lebten. Und auch im Jahre 2011 ist das Problem weltweit allpräsent. 2010 wurde Rebecca Gudisch zum CNN Journalist of the Year gewählt. Sie hatte unter anderen 2007 den Film „Kinder in der Sklaverei“ und 2008 den Film „Kindersklaven“ angefertigt. Thema war zum Beispiel die grässliche Kindersklaverei in Indien.
Berlin. Hauptstadt der Kriminalität. Bereits im Herbst 2001 wurden die Zustände bei der Berliner Polizei harsch kritisiert. Zu viele gestrichene Stellen, überforderte Behörden, zu viele Großveranstaltungen und Demos pro Tag. Zum Vergleich: Damals hatte die Berliner Polizei 27.400 Mitarbeiter, heute sind es noch rund 22.000 Mitarbeiter, die für Ordnung und Sicherheit in der deutschen Hauptstadt sorgen sollen. Der weitere Abbau – ein Verdienst der rot-roten Koalition? Ob es nun unter dem Senat aus SPD und CDU wieder mehr Beamte in Uniform werden?
Wenn wir schon bei der Politik sind. Im September 2001 befand sich der damalige Verteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) arg in der Bedrängnis. Der Grund: Die Mallorca-Affäre. Während die Bundeswehr kurz vor dem Mazedonien-Einsatz stand, ließ sich Scharping gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Kristina Gräfin Pilati-Borggreve in einem Swimming-Pool auf der Ferieninsel Mallorca fotografieren. Als noch die Hunzinger-Affäre hinzukam, war das Fass voll. Scharping wurde kurz vor der Bundestagswahl 2002 entlassen.
Noch etwas nettes zum Abschluss aus der Rubrik Sport. Lothar Matthäus wurde im September 2001 Trainer beim SK Rapid Wien. Es war seine erste Station als Trainer, im Jahre 2000 spielte er noch aktiv Fußball bei den New York Metro Stars. Nicht alle waren begeistert von der Verpflichtung des Lothar als Rapid-Trainer. Was aus dieser Ehe wurde? Ein Desaster! Am Ende der Saison 2001/02 stand der SK Rapid auf dem achten Rang. Nur der SV Ried und Admira Wacker Mödling waren schlechter. Matthäus wechselte zu Partizan Belgrad. Anschließend gab es weitere Stationen als Nationaltrainer von Ungarn, als Coach des brasilianischen Klubs CA Atlético Paranaense, als Co-Trainer beim FC Red Bull Salzburg, als Trainer bei Maccabia Netanya und zuletzt als Nationaltrainer in Bulgarien. Und beim SK Rapid? Als Trainer folgten Josef Hickersberger, Georg Zellhofer, Peter Pacult und Peter Schöttel...
Fotos von oben (Marco Bertram):
- Flugzeug der Luftwaffe
- Flagge in Mazedonien
- Schweizer Flagge
- Nuckel an einem Baum
- Berliner Polizisten bei einer Hausräumung (Frühjahr 2011)
- Nationalstadion Budapest (2002)
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