Rucksäcke werden gepackt: Castor-Gegner machen mobil

MB Updated

nach GorlebenEine never ending Story. Widerstand im Wendland. Wieder einmal rollen die Castor-Behälter in Richtung Zwischenlager Gorleben. Wieder einmal werden Gleise blockiert. Die Initiative „WiderSetzen“ teilt mit, dass die Rucksäcke bereits gepackt sein sollten. Protestler, die vorhaben, die Gleise zu besetzen, müssten damit rechnen, bereits am morgigen Donnerstag, den 24. November 2011, aktiv zu werden. Um 19:30 Uhr wird sich „WiderSetzen“ im Camp Hitzacker treffen und Interessierten ein Sitzblockaden-Aktionstraining anbieten.

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Stop CastorMan gehe davon aus, dass bereits heute um 14:30 Uhr die elf Castoren das französische La Hague verlassen. Laut Medienberichten geht es in der Tat am heutigen Mittwoch los, die Polizei hatte schon mal die Strecke mit Tränengas geräumt. Während es in Frankreich bereits zu Zusammenstößen zwischen Polizei und Atomkraftgegnern kommt, wird im Wendland noch trainiert. Aktionstraining mit Nico und Andreas. Denn: Wer gut vorbereit sei, verdreifache seine Kräfte. Was wird genau trainiert? Mit Hilfe von Rollenspielen sollen die Protestler ein deeskalierendes Verhalten gegenüber der Polizei aufzeigen. Schließlich schwebe stets die Frage im Raum: Wie ist es, wenn vor einem plötzlich die behelmte Polizei steht?

Für Unmut sorgte das Verbot des Anti-Castor-Camps in Dumstorf. Der Pressesprecher von WiderSetzen, Jens Magerl, erklärte hierzu: „Die Gefahr für unser Land besteht nicht im Entfernen einiger Schottersteine, sondern in der systematischen Demontage grundlegender Freiheitsrechte. Jahr für Jahr wird unser Recht auf Versammlungsfreiheit und Meinungsäußerung zu Gunsten privater Müllfirmen eingeschränkt. Legislative und Exekutive greifen zu unverhältnismäßigen Mitteln. Ob Campverbot oder pauschaler Einsatz von Kampfgas: Betroffen ist immer auch unsere Demokratie. Zur Stärkung der Gesundheit der Demokratie sind besonders in den nächsten Tagen massenhafte Aufenthalte an der frischen Luft zu empfehlen.“

AtommüllDas Bündnis X-tausenmal quer ruft zu einer gewaltfreien Sitzlockade auf. Unterstützt werden die Castor-Blockaden von zahlreichen gesellschaftlichen Gruppen. Unter ihnen das globalisierungskritische Netzwerk attac, die Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs IPPNW, die NaturFreunde Deutschlands sowie zahlreiche Jugendorganisation, so zum Beispiel der Jugendverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschlands (BUNDjugend), die Jusos, die Grüne Jugend und die sozialistische Jugend Die Falken.

Die Pressesprecherin von X-tausendmal quer, Luise Neumann-Cosel, erklärt: „Die breite Beteiligung an den Sitzblockaden gegen den Castor-Transport zeigt: Dem Endlager-Projekt Gorleben fehlt jede gesellschaftliche Akzeptanz. Das ist kaum verwunderlich, da die Bundes- und Landesregierung seit Jahrzehnten die Bevölkerung gezielt täuscht, wenn es um Gorleben geht. Dazu gehören nicht nur die jüngsten Skandale um geschönte Strahlungswerte, sondern auch die neue Offensive des Bundesumweltministers. Röttgen spricht öffentlich von „Alternativen“ zu Gorleben, lässt aber parallel den maroden Salzstock im Wendland zur Atommüllkippe ausbauen. Das Ergebnis dieser Trickserei: Es bildet sich eine breite gesellschaftliche Front gegen ein Endlager in Gorleben. Spätestens wenn Bürgerinnen und Bürger sich gezwungen sehen, mit Zivilem Ungehorsam gegen den Atommüll-Transport zu protestieren, muss Röttgen aufhorchen und seine Gorleben-Linie überdenken. Andernfalls riskiert er, dass seine Partei nach Stuttgart 21 über das nächste Großprojekt stolpert.“

> Zur turus-Fotostrecke: Proteste gegen Atomkraft

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