Wie die Polícia Civil do Estado do Rio de Janeiro mitteilte, startete am gestrigen Montagmorgen in Morro da Coruja in São Gonçalo, das nördlich von Niterói (Bundesstaat Rio de Janeiro) liegt, die Operation Dezembro Negro (Schwarzer Dezember). Gemeinsam mit Beamten der Corregedoria Geral Unificada (CGU) begannen Polizisten der Delegacia de Homicídios de Niterói und der Baixada Fluminense (DHNSG) den großangelegten Einsatz, der von Hubschraubern und gepanzerten Fahrzeugen unterstützt wurde.
Polizeieinsatz in Brasilien: Aktion „Schwarzer Dezember“ gegen Menschenhändler
Obwohl die Stadt São Gonçalo international nicht so bekannt ist wie Niterói oder gar Rio de Janeiro hat sie dennoch knapp eine Million Einwohner. Das Viertel Morro da Coruja liegt im südlichen Bereich von São Gonçalo. Übersetzt heißt der Name des Viertels: „Hügel der Eulen“. Klingt gruselig. Und in der Tat, gruselig wurde es auch im Morgengrauen, als rund hundert Polizisten ihren Einsatz im verwinkelten Viertel durchführten.
Gesucht wurden insgesamt 24 Personen, gegen die Haftbefehle beantragt wurden. Unter ihnen elf Menschenhändler und 13 Mitglieder des 7. Bataillons der BPM (Polícia Militar von São Gonçalo). Des Weiteren wurde nach neun anderen Personen gefahndet. Festgenommen werden konnten sieben Schleuser und elf Polizisten der BPM, unter ihnen Djalma Beltrami, der aktuelle Kommandeur des 7. Bataillons der BPM. Im Zuge der „operação Dezembro Negro“ konnten zahlreiche Waffen und Drogen beschlagnahmt werden.
Die DHNSG hatte in der Vergangenheit gegen die Kollegen der BPM ermittelt und konnte feststellen, dass es zu Zahlungen von Bestechungsgeldern kam. Werte, die über 160.000 brasilianische Reais betragen, sollen allein beim örtlichen Kommandeur monatlich die Seite gewechselt haben.
Festgenommen wurde am Montagmorgen zudem ein Drogenhändler, bei dem eine Pistole und acht Kilogramm Marihuana sichergestellt werden konnten.
Foto: Archivbild einer typischen Siedlung im Bundesstaat RJ
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