Fußgängernavigation für Blinde

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Personen, die aus unterschiedlichsten Gründen in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, stehen im Mittelpunkt des europäischen Forschungsprojekts ASK-IT. Ziel des Projekts ist es, deren Alltag durch die Entwicklung spezieller technischer Hilfsmittel und Dienstleistungen zu erleichtern.
Im Rahmen des europäischen Forschungsprojekts ASK-IT arbeitet das Fraunhofer IAO zusammen mit 42 Forschungspartnern aus insgesamt 13 europäischen Ländern seit 2004 an der Entwicklung von speziellen technischen Hilfsmitteln, Informationsmöglichkeiten sowie Dienstleistungen zur Unterstützung von Personen mit Handicap im Bereich Mobilität. Verantwortungsbereich und Aufgabe des IAO war es, User-Interfaces - also Benutzerschnittstellen - für die verschiedenen Zielgruppen zu konzipieren. Die zentrale Herausforderung bestand darin, den speziellen Bedürfnissen der einzelnen, in unterschiedlichen Bereichen eingeschränkten Gruppen gerecht zu werden und sowohl Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen als auch mit Seh-, Geh-, Hör- und Körper-behinderungen zu helfen. Nach einer Analyse der Eignung unterschiedlicher User-Interface-Elemente für die einzelnen Benutzergruppen entwickelte das Forscher-team insgesamt 13 geeignete Prototypen, darunter u.a. die beiden folgenden:

Die haptische Navigationsunterstützung hilft Blinden oder Tauben dabei, anhand eines weiteren Sinnes Informationen aufzunehmen. Durch die Codierung von Information mittels Vibration können z.B. die Wegfindung erleichtert und Gefahrensituationen reduziert werden. Dabei sind Vibrationsmotoren an den Handgelenken befestigt: zwei auf der Vorderseite und zwei auf der Rückseite. Durch Ansteuerung der vier Vibratoren mit unterschiedlichem Rhythmus, Dauer und Kombination der vier Motoren, können verschiedene Anweisungen und Informationen übermittelt werden. So bedeutet beispielsweise die Vibration der beiden Motoren am rechten Handgelenk, dass eine Richtungsänderung nach rechts erfolgen soll. Die Aktivierung aller vier Motoren gleichzeitig hingegen bedeutet, dass gestoppt werden soll.

Die Fußgängernavigation für Blinde funktioniert über die Darstellung zentraler Orientierungspunkte und Navigationsanweisungen durch synthetische und alltagsbezogene Sounds. In Interviews mit Blinden wurde ermittelt, welche Informationen für sie relevant sind. Daraufhin wurden Sounds für die unterschiedlichen Situationen entworfen: Orientierung (öffentliches Gebäude, Bahnhof, Haltestelle), Gefahrenmeldungen (Baustelle, Straßenkreuzung, Treppe) und Wegfindung (geradeaus, links, rechts, falsche Richtung).

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