Sonst ist es ziemlich ruhig in der Uckermark, doch ein Naturschutzgebiet bringt derzeit die Einheimischen zum Kochen. Seitdem der „Grumsiner Forst“ Weltkulturerbe wurde, zieht er Touristen-Scharen an. Mit Sicherheit kann man jedoch sagen, dass die Uckermark weitaus mehr an Natur zu bieten hat. Die Herbstsonne lacht heut noch mal so schön, sodass sich ein Ausflug nach Boitzenburg anbietet. Der Marstall des Schlosses lädt zum Herbstmarkt ein, weshalb es sogar polnische Anbieter für Keramik und Bernsteinschmuck gibt. In der Manufaktur stellen sie Eis, Schokolade und Gebäck selbst her. Marstall und Schloss bilden den Ausgangspunkt für Wanderungen.
Boitzenburg – eine Alternative zum Grumsiner Forst?
Es gibt zwei Wanderwege um das Boitzenburger Schloss, von denen heute der kleine reichen muss. Der „Große“ wurde 2009 zu Deutschlands Wanderweg des Jahres gewählt. Auch der kleine Rundweg ist reizvoll. Auf der einen Seite bietet er alte Eichen im alten Tiergarten und die Klosterruine, auf der anderen Seite den alten verwilderten Schlossgarten mit seinen teilweise verborgenen Bauten. Durch seinen Ausblick auf das Schloss ist der Apollotempel ein beliebtes Fotoobjekt. Unweit davon befindet sich das Mausoleum der Grafen von Arnim.
Einer der an der Treppe wartenden Löwen blickt auf das Schloss. Von dort aus geht es bergauf und bergab durch das Parkgelände bis man auf die Ruine des Schlangentempels trifft. Die Skulptur der trauernden Frau, die sich im Tempel befand, wurde mehrmals versteckt, im See versenkt und steht heute in einer Kirche in Berlin. Auf dem Weg durch den Park finden wir auf der rechten Seite die Reste der „Roten Kapelle“. Die zwei Engelsköpfe und die verwendeten grünen Kacheln auf dem roten Backstein sind die Lichtblicke des sonst ruinösen Bauwerks. Dann geht es wieder ins Tal. Über den Verbindungsarm zwischen Schlossteich und Schumellensee führt die Fasanenbrücke. Es war eine adlige Tradition, Fasanen zu halten. Nach einer weiteren Viertelstunde haben wir den Ausgangspunkt wieder erreicht.