Es ist die Entscheidung des Jahres – da nicht wirklich jemand damit gerechnet hat: Der neue und Angang des Jahres gewählte Präsident der Vereinigten Staaten Barack Obama erhält den Friedensnobelpreis. Er wurde vom Nobelpreis-Komitee in Oslo für seine "außergewöhnlichen Bemühungen für die Zusammenarbeit zwischen den Völkern" geehrt. In diesem Jahr waren mehr als 205 Kandidaten in offiziell nominiert.
Obamania auch in Oslo: US-Präsident erhält Friedensnobelpreis
Der Nobelpreis wurde von dem schwedischen Erfinder und Industriellen Alfred Nobel gestiftet. In seinem Testament legte er fest, dass mit seinem Vermögen eine Stiftung gegründet werden sollte, deren Zinsen „als Preise denen zugeteilt werden, die im verflossenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen geleistet haben“. Dies tat wohl der amtierende Präsident.
Obama zeichnete sich bis jetzt vor allem durch sein hohes Arbeitstempo aus: Verfeindete Staaten, auch die von Bush zur Achse des Böse zählenden, bot er die Hand und Gespräche, beispielsweise Nordkorea und den Iran. Auch der islamischen Welt gab er die Hand zum Frieden in seiner inzwischen legendären Rede in der Universität zu Kairo. Dazu verzichtete er auf das unter der Bush-Regierung geplante und hart verteidigte sowie proklamierte globale Raketenschild, das in Polen und Tschechien platziert werden sollte und von dem sich vor allem Russland bedroht fühlte. Die Quintessenz aus diesem Vorgang: Beide Supermächte verhandeln wieder über den Abbau von Atomwaffen und andere Staaten schließen sich an. Obamas Vision: eine atomwaffenfreie Welt.
Vor allem für viele Deutsche vollzog er in einer atemberaubenden Geschwindigkeit den Wandel vom ungeliebten Amerika unter Ex-Präsident George W. Bush zum wieder beachteten Kontinent. Nach Al Gore im Jahr 2007 und Martti Ahtisaari im vergangenen Jahr, kann Barack Obama nun den mit einer Million Euro dotierten Preis entgegennehmen. Nach Angaben der Jury habe der Präsident schon in seiner kurzen Amtzeit die Welt und das internationale Klima entscheidend verändert.