Nach und nach öffnet sich das Königreich Saudi-Arabien, das aufgrund seiner Ölexporte zu einem der reichsten Länder der Welt zählt. Setzen beispielsweise die Vereinigten Arabischen Emirate bereits seit geraumer Zeit auch auf den Tourismus, so schlug nun auch Saudi-Arabien langsam aber sicher diesen Weg ein und erkannte, dass man in der Zukunft nicht allein auf das Erdöl setzen darf, sondern auch andere Einnahmequellen erschließen muss. Dass es den Saudis durchaus ernst ist, zeigte sich in jüngster Vergangenheit damit, dass zwei Sportgroßveranstaltungen über die Bühne gingen. So wurde die Rallye Dakar 2020 erstmals in Saudi-Arabien ausgetragen. Die Rallye mit einer Strecke von zirka 5.000 Kilometern startete am 5. Januar 2020 in Dschidda (Provinz Mekka) und endete am 17. Januar 2020 in Al-Kiddija. In der Hauptstadt Riad wurde am 11. Januar 2020 ein Ruhetag eingelegt.
Reisen nach Saudi-Arabien: Was ist zu beachten?
Nach bislang drei Austragungen als Tour de Saudi Arabia in den Jahren 1999, 2001 und 2002 gab es zudem im Februar dieses Jahres eine Neubelebung der Radrundfahrt als Saudi Tour. Diese wurde im Rahmen der UCI Asia Tour als 2.1 Rennen vom 04. bis 08. Februar 2020 mit Unterstützung der Amaury Sport Organisation (ASO) erfolgreich durchgeführt. Beide Großveranstaltungen konnten mustergültig umgesetzt werden und zeigten, dass das Königreich Saudi-Arabien ernsthaft gewillt ist, sich nicht nur auf dem Papier zu öffnen.
Klar dürfte jedoch sein, dass bei einer individuellen Reisen nach Saudi-Arabien einiges zu beachten ist. Ein Blick auf die Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes ist unausweichlich, zumal die allgemeine Sicherheitslage in der Golfregion sich wöchentlich ändern kann. Generell wird von Reisen in das Grenzgebiet zu Jemen - die Provinzen Nadschran, Asir und Jazan - dringend abgeraten. Zudem sollten Touren in den Bezirk Qatif in der Ostprovinz gemieden werden. Von Seiten der saudi-arabischen Behörden sind Reisen in die Wüste (Durchquerung der Rub al-Khali-Wüste) ausdrücklich verboten.
Die Einreise ist aktuell für deutsche Staatsangehörige mit folgenden Dokumenten möglich: Reisepass, vorläufiger Reisepass und Kinderreisepass. Zum Zeitpunkt der Einreise müssen die Dokumente noch sechs Monate gültig sein. Für deutsche Staatsangehörige gilt Visumspflicht, das im September 2019 eingeführte Tourismus-Visum kann vor Antritt der Reise als eVisa beantragt werden. Notfalls kann auch bei der Reise vor Ort ein Visum ausgestellt werden. Um jedoch sicher zu gehen, sollte als Reisender vorab der elektronische Weg gewählt werden.
In Bezug auf Impfungen und möglicher Infektionsgefahren sollte in jedem Fall die entsprechende Rubrik bei den Reisehinweisen des Auswärtigen Amtes durchgelesen werden. Davon abgesehen sollten drei Dinge unbedingt beachtet werden, die von unserem Fotografen, der vor Ort bei der Saudi Tour 2020 war, bestätigt wurden. Zwar tauchen in größeren Städten auch bei Einheimischen westliche T-Shirts auf, doch sollte auf allzu legerer Kleidung verzichtet werden. Auf das Zeigen von christlichen Symbolen sollte ebenfalls verzichtet werden. Und ja, in Saudi-Arabien gibt es ein striktes Alkoholverbot! Auch in großen internationalen Hotels wird man in der Regel keine alkoholischen Getränke erhalten. Man sollte sich hüten, über etwaige Hintertüren sich mit Spirituosen zu versorgen - die möglichen Strafen können drakonisch sein. Bei Drogenbesitz kann es sogar zur Todesstrafe kommen!
Vorsicht ist zudem beim Fotografieren geboten. Lichtet man Sicherheitseinrichtungen, Fahrzeuge oder Personen aus dem Sicherheitsbereich ab, kann dies zur Festnahme führen. Ein ausdrückliches Fotografierverbot besteht in und um die beiden Heiligen Moscheen, steht bei den Hinweisen des Auswärtigen Amtes geschrieben. Generell sollten Menschen nicht ungefragt fotografiert werden. Bei Nichtbeachtung können Filme bzw. Speicherkarten von Sicherheitskräften konfisziert werden. Das allgemeine Fazit unseres Fotografen lautete dennoch: Manches ist doch ein stückweit anders / lockerer als zuvor vermutet...
Weitere Infos beim: Auswärtigen Amt
Fotos: Mario Stiehl
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